Konzert:

SureShot Woche - Necrophobic, Burden Of Grief, Serpent Soul

Konzert vom 20.03.2004Tja, da hat er sich geirrt, der Lars. Eigentlich waren Seelentanz als Opener angekündigt - die Band kenne ich nicht und der Name klang nach rohem Black Metal oder avantgardistischem Gothic-Geweine. So ließ ich mir nach einem lustigen Tag voller Zwangsjacken, Gerenne und Geschrei ein wenig Zeit und legte noch einen Zwischenstop zum Essen ein. Was dazu führte, dass ich von SERPENT SOULS nur noch drei Songs mitbekam. Die waren nämlich anstelle von Seelentanz Opener und machten ihre Sache mehr als gut, soweit ich das mitbekommen habe. Melodischer Death Metal mit eingängigen Songs und einem gut aufgelegten growlenden Sänger, von einer Band vorgetragen, die vor Spielfreude nur so strotzte und eine richtig geile Show lieferte. Da war es kein Wunder, dass die ersten Leute die Matten kreisen ließen und SERPENT SOUL ordentlich feierten.


BURDEN OF GRIEF stellten heuer das erste Mal Songs ihres neuen Albums "Fields Of Salvation" live vor. Da war ich mal gespannt, hatte ich die Jungs doch immer als gute Truppe in Erinnerung, auch wenn sie bisher nicht zu meinen Faves gehörten. Aber Kollege Knackstedt hat das Album so gefeiert, da muss einfach was hinterstecken. Die Kasseler Truppe um Shane (Napalm Death)-Lookalike Phillipp Hanfland rockte auch gut los und präsentierte sich als routinierte Band, die weiß, wie man eine gute Show macht. Vor allem Sänger Mike tobte wie ein Irrer über die Bühne, war schon nach dem zweiten Song halbnackt und machte seinem Ruf als begnadeter Entertainer alle Ehre. Und singen kann er auch noch, der gute Mann, was er sowohl beim Iron Maiden-Cover "Aces High" als auch beim eigenen Material bewies. In bester Schwedenmanier hauten BURDEN OF GRIEF in’s Mett und gewannen mit ihrem melodischen Death Metal die Herzen der Leute, unter denen sich sogar der erste Crowdsurfer des Abends finden ließ. BURDEN OF GRIEF wurden zurecht von den Fans mit frenetischem Beifall, ordentlich Matteschwingen und "Zugabe"-Rufe beschenkt. Gute Mucke, gute Show, guter Sänger, paßt!



Aber eigentlich war jeder nur wegen ihnen hier. Vier Schweden, die nach vielen Jahren immer noch nicht die Aufmerksamkeit haben, die sie eigentlich verdient hätten. NECROPHOBIC! "Third Antichrist". "The Darkside". "Spawned By Evil". "Bloodhymns". Scheiben, die jeder Freund satanischen brutalen Death Metals kennen sollte! Eine relativ lange Umbaupause überbrückte gekonnt der neue schöne Vorhang, der den Blick auf die Bühne versperrte und alle Anwesenden rätseln ließ, was die Schweden dahinter verbergen würden. Das Licht geht aus, der Vorhang hoch und zum Vorschein kommt: nichts! Ok, vier Schweden, aber sonst nichts. Warum also das Getue hinter dem Vorhang? Weiß kein Mensch. Aber das war nach fünf Sekunden und den ersten Klängen des Intros auch egal. NECROPHOBIC kamen, spielten, siegten - so einfach kann das manchmal sein. Voller Spielfreude und grinsend wie bekifft zockten sich die Schweden durch tausend Jahre Bandgeschichte, spielten ein Highlight nach dem Anderen und brachten den ganzen Ballroom zum Mitbangen, Mitsingen, Mitfeiern. Nach einer viel zu kurzen Stunde war der Spaß aber leider vorbei, auch wenn sich NECROPHOBIC noch mal für zwei Zugaben auf die Bühne zurückholen ließen. Danach war aber Schicht im Schacht und eine ausgepowerte, aber mehr als zufriedene Meute wurde nach einem wahrlich grandiosen Konzert in die stürmische Hamburger Nacht entlassen. Danke, NECROPHOBIC!



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