Konzert:

Sure Shot Woche - Eric Fish, Volkmar Weber

Konzert vom 21.03.2004Nur die Harten kommen in den Garten. Und die ganz Harten haben nach NECROPHOBIC durchgefeiert, sind dann durch die nächtliche Sturmflut im Hafen geschwommen um zum Fischmarkt am Sonntag morgen pünktlich um 6 Uhr da zu sein. Um dann nach ein paar Heringshappen um 12 Uhr im Headbangers Ballroom bei ERIC FISH aufzuschlagen. Bei den Wochenkartenbesitzern sah man doch teilweise einen massiven Substanzmangel, die vielen neuen Gesichter an diesem Morgen ließen jedoch vermuten, dass noch genug enthusiastische Menschen im Raum sein sollten.


Und ERIC FISH muss nicht in mittelalterlichem Lederklüngel mit Blechapplikationen rumhüpfen um seine einmaligen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. In der Rolle eines Liedermachers, nur bewaffnet mit einer Gitarre, saßen ihm die Damen und Herren in den ersten Reihen im wahrsten Sinne des Wortes vom ersten Ton an zu Füßen. Teilweise begleitet von - um mit Volkmar Webers Worten zu sprechen - zwei Gitarrensaitenschergen eröffneten sie mit einem knapp 30min Set den Morgen. Ob ein dem Veranstalter gewidmetes Lied über die Eigenarten des gemeinen Thüringers, ob gesellschaftskritische Töne gegen TV Konsum im Superstars Format oder ob Cover, wie das eines Bob Seger mit "Turn The Page, es passte einfach alles. Die Nähe zum Publikum war phänomenal, die Laune schwankte zwischen Melancholie und Party, eine emotionale Achterbahnfahrt. Und nach dem zweiten Auftritt Volkmars, spielten sie... und spielten sie... und packte Eric den Dudelsack aus... und spielten sie... Eric ließ es sich auch nicht nehmen, zusammen mit Volkmar herumzublödeln und zwischen den insgesamt drei Auftritten munter im Publikum stehend mitzulachen.


Die insgesamt fast viereinhalb Stunden sollten sich nun Eric und Volkmar Weber abwechseln, für Laune im Club zu sorgen. Die geplante zweite halbe Stunde in Volkmars Händen wurde zum einen deutlich länger als geplant und zum anderen noch unterhaltsamer als erwartet. Stand das COTHURNUS Magazin schon jeher für gute Unterhaltung zwischen grenzüberschreitender Geschmacklosigkeit, linker Bissigkeit und metallischem Hochgenuss. Auch ohne die angekündigte Begleitung durch Jarne, der irgendwelche obskuren PCs nach Lyon fahren musste, lag die Meute teilweise auf dem Boden vor Lachen. Besonders amüsant war hier natürlich die großartige Story über den legendären MAYHEM Auftritt in Berlin aus dem 2001er COTHURNUS. Eine andere COTHURNUS Petition betrifft die nicht zu rechtfertigende und somit hier nicht anerkannte Auflösung der unsterblichen IMMORTAL bzw. die Umbenennung in MORTAL 2003 oder NEARLY IMMORTAL. Völlig abgedrehte Geschichten über holländisches "Nazi Goreng" oder ein Vorgeschmack des am 8.Mai erscheinenden neuen COTHURNUS durch die Aktion "Dönerweitwurf Gegen Rechts" trafen die Lachmuskeln hart. Interaktives Musikraten und ein Lehrgang zum Thema Songwriting durch die JBO des Grindcore, die EXCREMATORY GRINDFUCKERS. Den anderen Teil seines Programms bestritt er durch Lesungen aus Büchern von Wischmeyer (u.a. ex-Frühstyxradio), thematisch bewegte man sich zwischen gegrillten Delphinrosetten, analen Ausscheidungen und einem High-Tech Ägyptenurlaub. "Reich sein, heißt nicht Ferrari fahren, sondern einen verbrennen". In diesem Sinne. Das neue COTHURNUS gibt’s ab dem 8.Mai!



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