Konzert:

Supersuckers, Nashville Pussy, The Sworn Liars - Bremen, Schlachthof

Konzert vom 04.02.2009NASHVILLE PUSSY sind ohne Frage in der ganz großen Live-Bands dieses Planeten, auch wenn das auf der letzten Live-DVD nicht ganz deutlich wurde. Mit neuem Album im Gepäck, das in Kürze via SPV erscheinen wird, machten sich die vier Amis auf ausgedehnte Europatour, auf der selbst Bremen einen Stop bekam. Der Schlachthof war allerdings nur zu zwei Dritteln gefüllt, als wir dort ankamen – von THE SWORN LIARS auch keine Spur, ob die gespielt haben oder nicht konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.



So kamen schon nach kurzer Zeit Blaine Cartwright (im schicken JUDAS PRIEST-Shirt und mit speckigem Cowboyhut), Ruyter Suys und Co. auf die Bühne. Kurzer Soundcheck und dann ging’s los. Und wie! Während Drummer Jeremy Thompson entweder krank oder total voll war, so konzentriert wie er die Drums spielte, fegte die Dame an der Gitarre wie ein Derwisch über die Bühne und zog sofort alle Blicke auf sich. Da konnte ihre Kollegin am Bass nicht ganz mithalten, Karen Cuda gab sich etwas zurückhaltender, hielt dafür aber den Roadie ganz gut auf Trab. In der Mitte der Bühne gab Mr. Cartwright kultige Ansagen zum Besten, bedankte sich immer wieder beim Publikum und röhrte die typischen NASHVILLE PUSSY-Songs ins Mikro. Die Setlist bot einen Querschnitt durch alle Alben, mit „Go Motherfucker, go!“ am Ende des Sets und zwei neuen Songs, welche die Trademarks der Band bestens zeigten und Lust auf das ganze Album machten. Derweil hatten die Augen genug damit zu tun Ruyter Suys zu beobachten, die sichtlich Spaß am Live-spielen hatte und mit dem Publikum flirtete, dass selbst dem härtesten Rocker die Knie flatterten. So tummelten sich vor der Bühne ratzfatz eine große Schar gestandener Männer, die sich vom Charme des blonden Lockenkopfs und ihres Ehemannes einfangen ließen und mit viel Bier eine ordentlich Rotzrockparty feierten. Nach einer Stunde waren NASHVILLE PUSSY fertig und hatten wieder einmal den Beweis erbracht, dass eine Show mit ihnen immer sehenswert ist. Vielleicht noch einen Tick besser in einem kleineren Club, aber irgendwas ist ja immer.



Beim Beginn der SUPERSUCKERS-Show war es vor der Bühne deutlich leerer, scheinbar war ein Teil der Leute nur wegen des Co-Headliners gekommen – entsprechend wurde auch die Ansagen „We’re the greatest rock band in the world!“ kommentiert. Denn gegen NASHVILLE PUSSY konnten die älteren Herren nicht ankommen, weder vom Coolness-Faktor noch in Sachen Bewegungsfreude oder Charisma. Das war alles eine Nummer langweiliger, was SUPERSUCKERS boten. Wie festgestellt wurde, liess sich die Show mit ein paar Bier im Kopf ganz gut ertragen und ein paar gefällige Stücke hatte die Band auch zu bieten, aber trotzdem war an diesem Abend der Headliner klar die Nummer Zwei. Und alle hoffen, dass NASHVILLE PUSSY bald wieder vorbeischauen. Als Headliner. In einem kleinen Club. Zwei Stunden lang.