Konzert:

Sunride, Good Witch of The South - Hamburg, Hafenklang

Konzert vom 24.02.2004Mehr Konzert fürs Geld: zwei Bands mit nicht zu knapper Spielzeit,
dazwischen spannende Fights am Kicker und die immer noch dezent
anarchische Atmosphäre im Hafenklang - das alles gab´s für nur 7
EUR.

Und dann diese Show: Mit nacktem Oberkörper sprangen GOOD WITCH OF THE
SOUTH auf die noch kalte Bühne und gingen von 0 auf 100 in
Überschallgeschwindigkeit - kein Song über 3 Minuten, zehn, zwanzig oder
noch mehr sehr schnelle, noisige Rocksongs mit punkiger Schlagseite. Die
"glücklichen Menschen aus Osnabrück" (laut Wohnzufriedenheitsstudie des
Stern) gingen ab wie ein Zäpfchen - dazu gehörte auch, dass die
Saitenfraktion ein ums andere Mal im Eifer des Gefechts ineinander
rasselte. Sänger Simon scheint außerhalb der Bühne eher still zu sein,
auf der Bühne wirkt er wie das Ergebnis der Superstar-Züchtung im
geheimen SOUTH PARK-Labor: Astralkörper, Frisi und Gestik wie der junge
Ozzy, Rumgehampel und Attitüde wie Iggy - vielleicht nicht ganz so viel
Gehampel, aber ebenso viel Inbrunst und auf dem Boden wälzen. Trotzdem
labert er so schnell durch die Gegend, dass man kaum genauso schnell
zuhören kann und macht auch beim Gesang keine Gefangenen. Bassist Hagen
hat eine zeitlang in Hamburg gelebt, viele alte Bekannte guckten um die
Ecke - und es scheint, als würden sie "GOOD SWITCH" weiter anspornen,
noch mehr Gas zu geben.


Eine gemütliche Umbaupause später feierten GWOTS schon das
große Wiedersehen mit den Kumpels und SUNRIDE ihre Hamburg-Premiere: Die
fünf Finnen sind cool as fuck, Sänger Jani Peippo hatte kurz zuvor im
Interview noch gedroht, er sei der Glamour Boy bei SUNRIDE - und
erschien prompt mit rotem Hemd und schwarzer Krawatte. Das kaschierte
ganz gut, dass der durchschnittliche Tourvirus in seinen Atemwegsorganen
kratzte. Auch die Finnen waren auf der kleinen Bühne verpeilt genug,
Jani hat es einen ganzen
Song lang hinter seinem Rücken geschafft, dass Mikrokabel immer neu an
Jannes Bass zu vertüdeln - bis Gitarrist Wille es vor Lachen kaum noch
geschafft hat, selbst den Song zu Ende zu spielen. Songs wie "Hey Boy"
und "Vinegar Fly" vom aktuellen Album "Through The Red" kamen trotzdem
sehr geil rüber - die fünf Finnen spielten ungefähr auf der halben
Geschwindigkeit ihres Co-Headliners, trotzdem wäre "Spiral Sense" immer
noch zu schnell für die Polizei-Blitze auf der Autobahn, und "Inside The
Capsule" war live weniger düster und umso eingängiger. Klar, dass Mädels
und Jungs im Publikum zum Rotz-Rockin´ Stoner-Blues tanzten.

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