Konzert:

Stretch Arm Strong, Razor Crusade - Hamburg, Hafenklang

Konzert vom 04.11.2004Kontrastprogramm in Hamburg. War die Markthalle zwei Tage vorher noch ausverkauft und MACHINE HEAD bei Dschungel-Feeling zu bewundern, würde es heuer bei STRETCH ARM STRONG im Hafenklang sicher anders, kleiner, kuscheliger werden. Die Amis waren das erste Mal auf Europa-Tour und hatten als Support meine persönlichen Lieblinge RAZOR CRSUADE dabei, die sich endlich mal östlicher als Leer in Deutschland zeigten. Und mit "Infinite Water" haben RAZOR CRUSADE einen meiner Favoriten für die Platte des Jahres auf den Markt geschmissen - mal sehen, wie die live rüberkommen wird.


Doch erstmal hieß es warten, warten, warten. So langsam füllte sich der Laden und nach eineinhalb Stunden rumsitzen und Leute anschauen, erklangen die ersten Töne von RAZOR CRUSADE, die ohne großes Intro gleich voll zur Sache gingen. Anfangs konnten nur der sehr cool aussehende Basser (Frisör? Wieso denn?) und der hyperaktive Sänger mit ordentlich Bewegung punkten, ihre Sidekicks brauchten ein, zwei Songs um ganz zu aufzutauen. Aber dann gab es kein Halten mehr und ordentlich Gepose auf der Bühne und manchmal auch in der Menge, wenn der Herr Sänger auf der kleinen Bühne des Hafenklang nicht mehr genug Platz fand. RAZOR CRUSADE konzentrierten sich natürlich auf Material von der aktuellen Platte, die live um einiges roher rüberkommen und zeitweise echt derber Hardcore sind. vor allem die auf Scheibe clean gesungenen Parts klingen live eine ganze Kante rotziger, was aber auch irgendwie geil klingt. Der heimliche Hit "Put On Your Best Suit" brach dann endgültig das Eis und die Meute vor der Bühne kam ein wenig mehr aus sich heraus. Gab zwar noch keinen fiesen Pit, aber RAZOR CRUSADE bekamen mehr als nur Höflichkeitsapplaus und haben in Hamburg ihre Visitenkarte abgegeben - die dürfen auf jeden Fall wiederkommen. Wenn der Sänger vorher lernt, dass leise gesprochenen Ansagen nicht toll sind, solange im Hintergrund die Band weiter lärmt. Da muss er sich nicht wundern, wenn ihn niemand versteht…


Sobald die ersten Leute von STRETCH ARM STRONG auf die Bühne gingen und Soundcheck machten, wurde es wieder voll vor der Bühne und eine greifbare Spannung lag in der Luft. Die Band hat sich über die Jahre eine treue Fangemeinde geschaffen, die dem ersten Hamburg-Auftritt merklich entgegenfieberte. Mit dem Einsetzen der ersten Töne gab es dann für einen großen Teil der Anwesenden kein Halten mehr und eine Hardcore-Show wie aus dem Lehrbuch begann. Crowdsurfer (anfangs noch spärlich, später echt fies - einer wäre fast aufs hinten stehende Mischpult geknallt), jede Textzeile mitbrüllende Fans und Pit, Pit, Pit. STRETCH ARM STRONG transportieren eine unglaubliche Energie, die sie an ihre Fans weitergaben und diese zu einem wie entfesselnd agierenden Mob machten. Circle-Pits ohne Gnade, eine riesiger Moshpit (ok, so riesig wie er im kleinen Hafenklang sein kann…) und einfach eine positive Stimmung. Die Leute waren heiß auf STRETCH ARM STRONG und STRETCH ARM STRONG waren heiß auf die Leute und gaben dementsprechend alles. Da war es egal, ob es alten Kamellen oder Songs vom aktuellen Album waren, jeder Song wurde mitgesungen. Eine absolut geile Show, die STRETCH ARM STRONG sicher nicht so schnell vergessen werden. Ebenso wenig wie die völlig ausgepumpten Fans. That’s Hardcore!



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