Konzert:

Strapping Young Lad, Devin Townsend, Zimmers Hole - Köln, Prime Club

by Gast
Konzert vom 31.03.2003Als erstes durften Zimmers Hole im kleinen aber gut gefüllten Kölner Prime Club zeigen, was sie können - und das ist in erster Linie jede Menge Spaß verbreiten. Dargeboten wurde ein Querschnitt aus sämtlichen Stilrichtungen des harten Metalls, wobei die Ernsthaftigkeit direkt beim ersten Song über Bord geworfen wurde. Am beeindruckensten dabei: Frontmann Dr. Heathen Hooch, der mal grunzte, dann brüllte, ab und an mal richtig sang, zwischendurch wie ein Huhn gackerte (´Fully Packed´) und bei ´Re-Anaconda´ gar den kleinen King Diamond in sich hat raushängen lassen - herrlich. Kleine Höhepunkte waren sicherlich das gelungene Nazareth-Cover ´This Flight Tonight´, sowie meine persönlichen Faves ´This is Metal´ und ´1000 Miles Of Cock’.



Es folgte - nach einer überraschend kurzen Pause - Devin Townsend samt Band, gekommen, um meine hochgesteckten Erwartungen leider nur zum Teil zu erfüllen (wenn auch zu einem recht großen). Bei der Songauswahl wurden nahezu alle DT-Alben berücksichtigt (lediglich die ´Physicist´ wurde nicht bedacht), wobei größtenteils gemäßigtere Songs der Marke ´Earthday´ zum Zuge kamen. Daran lag es wohl auch, dass der Funke nicht so richtig überspringen wollte. Ein paar flottere Songs zur Auflockerung hätten da vielleicht ganz gut getan. Egal. Denn zum Abschluss gab´s noch das hammerharte ´Regulator´ und - verdammt geil - ´Bad Devil´, gemeinsam mit Zimmers Hole-Frontteufel Dr. Heathen Hooch.



Nach der Ruhe vor dem Sturm folgte dann endlich: der Sturm - und der war mehr als heftig. Der gute Devin hatte die Pause dazu genutzt, seine Akkus neu aufzuladen und wirkte nach dem vorherigen eher ruhigen Auftritt wie ausgewechselt. Das Brett wurde ausgepackt und den einigen hundert Besuchern im Prime Club volle Möhre über den Schädel gezogen. Ältere (´All Hail The New Flesh´,’ Oh My Fucking God’,’ S.Y.L’) wie neuere Songs (´Rape Song´) wurden gleichermaßen brutal aber päzise in sämtliche Gehörgänge gehämmert, ließen kein Trommelfell ungeschädigt und somit rein gar nichts zu wünschen übrig. Beachtenswert dabei: Gene Hoglan - was dieser Menschenberg hinter der Schießbude ablieferte - scheinbar ohne jegliche Anstrengung -, war nicht von dieser Welt. Devin selber schrieh sich die Seele aus dem Leib, bereicherte die Show mit mehr oder weniger geschmackvollen Statements und ließ absolut keinen Zweifel über seinen kleinen Sockenschuss aufkommen.
So eine agressive Show werden wir wohl erst wieder beim nächsten Deutschlandbesuch der Kanadier zu sehen bekommen. Und wer dann nicht hingeht - selber schuld. (dg)