Konzert:

Skeletor, Squad 21, Dustsucker - Hamburg, Knust

Konzert vom 30.09.2004Licht an, Ton an - und schon wurde der Arm über dem Griffbrett in der großen Runde geschwungen, die Band war noch nicht mal mit dem ganzen Satz auf die Bühne gesprungen, schon wand sich Max Farmer auf dem Fußboden, wieder aufgesprungen, und genauso furios ging es weiter. Die Ostwestfalen DUSTSUCKER eröffneten den Label-Abend des neuen Hamburger Labels Go-Nuts-Music. Fränk "The Tänk" Mangelsen führte durch das Programm, zu feiern gab es eine ganze Menge - einen neuen Hafen für Punk- und Rockbands und drei überdurchschnittliche Alben aus diesem Musiksektor. Eines davon ist "Rock´n´Roll Sniper" von DUSTSUCKER, und zu einem Vorgeschmack ist vor lauter Atemlosigkeit sicher kaum einer gekommen: DUSTSUCKER spielen sich in aberwiziger Geschwindigkeit durch Rotz´n´Roll mit
Anleihen von Motörhed bis Rockabilly. Die großen Posen sitzen, genauso wie das Tigerfell auf dem Hemd von Frontschwein Max Farmer. Sehr catchy.


SQUAD 21 punkteten danach mit Punk der ganz alten Schule. Dummes Wortspiel, aber Gus Chambers hat nach einer Dekade Metal endlich wieder eine Punkband am Start. Drei Akkorde, kein Song über drei Minuten - aber dafür schnell. Natürlich ist das ein Sack voll von Klischees, aber Gus und seine Mitstreiter aus Dortmund machen jedes Break zu einem frischen Ereignis, jede Textzeile strotzt vor Attitüde und die Power dahinter ist echt. Einige der Songs hat Gus schon in den frühen Siebzigern geschrieben, es sind rare, rohe Punk-Perlen, die ihre Wut und unmittelbare Kraft nicht verloren haben. Das Hamburger Publikum wurde gebauchpinselt, die "letzte Bastion des Rock´n´Roll" zu sein - heute sind aber außer den Rockern auch eine Menge Metaller da, und die tun sich etwas schwerer damit, herumzupogen. Egal, die Spielfreude von SQUAD 21 wird auch so honoriert.


Und dann sind die "Tequila Gods" endlich zurück, und ihre Heimatstadt bereitet ihnen einen entsprechenden Empfang, keine peinliche Lücke klafft mehr vor der Bühne: Mit "Silverstone" steigen SKELETOR in den Set ein, weiter geht es mit "Rockit" vom aktuellen Albumund "Losing My Mind", die alten Songs wie "Motör Run" werden abgefeiert. Sänger Mat Skeletor und Andy Wenk liefern sich fantastische Gitarrenläufe, Mat ist hinreißend heiser. SKELETOR sind die glamouröseste Schweinerock-Band, oder die skandinavischsten deutsche - oder einfach, in Hamburg auf dem Kiez zu Hause und man hört es in jeder Note. Die knappe dreiviertel Stunde vergeht im Fluge, das Publikum erklatscht sich seine Zugabe und Sänger Offe kündigt "Spader" als "Dosenöffner" an, tsts. Was für ein Abgang.


Dachten sich alle, und die meisten gingen auch. GUN BARREL aus Köln hatten eine elend weite Anfahrt dafür, dass sich jetzt noch ein etwa zweistelliges Publikum für ihren traditionellen Metal interessierte. Aber die Rocker haben nach dem letzten Bass-Zupfer von SKELETORs Thorben ihre Sachen gepackt, und auch den anwesenden Metallern war nicht ganz klar, dass danach noch eine Band kam, und so war es zwar schade um den Gig der Wacken-W.E.T.-Gewinner, aber dank des extrem krassen Stilwechsels auch niemandem groß anzulasten, der die Band nun links liegen ließ.



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