SIENA Root - Köln, Sonic Ballroom
SIENA ROOT sind keine Mode-Band, die auf den Erfolgszug der Retro-Welle aufsprang. Sie saßen schon lange drin im Zug und rauchten sich gemütlich ein Zigarettchen. Die Musiker von SIENA ROOT touren seit den 90ern und das Debütalbum stammt von 2004. SIENA ROOT ist eine Band, die ihre musikalischen Wurzeln in der Rockmusik der späten 60er und 70er Jahren hat und hier schwingen Einflüsse von DEEP PURPLE und anderem Jon Lord-Bands mit.
Die Schweden haben die Passion ausschließlich analoges Equipment zu nutzen. Zudem sind sie eine Art experimentelles Musikerkollektiv und die Besetzung wechselt. Heute spielen sie im Köln-Ehrenfelder „Sonic Ballroom“ ein gemütliches Clubkonzert. Den Club kenne ich aus Studium-Zeiten als nette Lokation, um in gepflegt ranziger Atmosphäre ein Kölsch oder Astra zu trinken und dabei Punk zu konsumieren.
Als Support haben sich SIENA ROOT die dreiköpfige Stoner Rock Band CARSON eingeladen. CARSON wurde vor 12 Jahren in Neuseeland von Frontmann Kieran Mortimer-Jones gegründet, ist jedoch inzwischen in der Schweiz ansässig. Sie sind auf Albumrelease-Tour: „The Wilful Pursuit Of Ignorance“ wurde über das Label Sixteentimes Music am 15. April veröffentlicht. Um 21 Uhr legen CASON los und liefern ab: tiefer röhrender Sound, laut, energiegeladen und extrem groovig! Kierans fuzziges Gitarrenspiel und die quirlige Bassistin Elina Willener wissen mich zu begeistern.
Es folgen SIENA ROOT: ihre Musik ist filigraner, wärmer und melodischer. Sie bieten dem gut gefülltem Konzertraum klasse Riffs und feine Harmonien. Die Band kommuniziert musikalisch untereinander sehr gut. Der bärtige Johan Borgström verströmt nicht nur äußerlich Hippiefeeling. Das progressiv-psychodelische Gitarrenspiel wird angetrieben von der Rhythmusfraktion Sam Riffer und Love Forsberg und fordert das Kölner Publikum zum verträumten Tanz auf. Drummer Forsberg ähnelt bei schnellen Parts dem zappelig enthusiastischen Animal von der Muppet Show.
Aber zentral im Mittelpunkt fungiert die bezaubernde Sängerin Zubaida Solid, die auch den anschwellenden Hammondorgelklang erzeugt. Mit soulig tiefer Stimme trägt sie Songs wie „Coming Home“ und „Little Man“ vom 2004er Album „A new day dawning“ oder „Wishing for more“ von „Far from the Sun“ (2008) vor. Durch die unterschiedlichen Sänger und Sängerinnen im Laufe der Jahre (Jonas Åhlén, Samuel Björö, Joe Nash, Sanya…) wirken die Songs wie Neuinterpretationen des eigenen Schaffens. Das macht Auftritte der Band besonders interessant. SIENA ROOT werden am 19.08.2022 via Metalville ihre neue Platte "Revelation" auf den Markt bringen.
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