Konzert:

Sick Of It All - Hannover, Faust

Konzert vom 20.08.2013

SICK OF IT ALL trieben sich den August über in Europa herum, um einige Festivals zu spielen, zwischen denen sie Station in kleineren Clubs machten. Hannover war für die New Yorker der einzige Gig im norddeutschen Raum, was viele Auswärtige in die niedersächsische Landeshauptstadt lockte. Arbeitsbedingt verpasste ich die beiden Vorbands BROTHERS IN ARM und COUCHDIVERS und war erst fünf Minuten vor dem Start von SICK OF IT ALL im Laden. Die Opener hatten aber scheinbar einen guten Job gemacht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Faust hatten schon tropische Dimensionen angenommen.


SICK OF IT ALL waren schon immer eine starke Liveband, was die Band um die Koller-Brüder aber in den letzten Jahren noch einmal an Steigerung draufgepackt hat, ist schon heftig. Mittlerweile sind die New Yorker sowohl auf großen (Festival)Bühnen wie auch in Clubs eine echte Macht - und zudem so unfassbar sympathisch. Es macht einfach Spaß, den gut gelaunten älteren Männern dabei zuzusehen, wie sich durch ihre Bandgeschichte spielen und dabei so viel Spaß haben wie zu ihren Anfangszeiten; Lou Koller ist dabei die grundehrliche, sympathische Frontsau, die eine Band braucht. Zudem geben SICK OF IT ALL während eines Sets Vollgas, so auch an diesem Abend, allem Tropenfeeling zum Trotz. Die Fans ließen sich davon anstecken und machten einen großen Moshpit auf, aus dem immer wieder Stagediver auf die Bühne kamen. Wall Of Death gab es natürlich auch, genau wie zweieinhalb Circle Pits (der letzte kam nicht so richtig in Schwung). Mit einer Setlist, die "Take The Night Off" und "Uprising Nations" an den Anfang stellen kann und trotzdem keinen Deut nachlässt, kann eine Band dann auch nichts mehr falsch machen. SICK OF IT ALL hatten in den gut 70 Minuten Spielzeit neben den relativ neuen Songs viele Klassiker eingebaut (von denen sie ja so einige im Repertoire haben), bei denen das Publikum natürlich gut abging. Wer nicht direkt im Moshpit war, sang mit, trank ein paar Bier gegen die Hitze und hatte eine gute Zeit - viele der Ü35-Kerle im Faust sind sicherlich mit SICK OF IT ALL gross geworden und nutzen die Chance, die Helden ihrer Jugend mal wieder in relativ kleinem Rahmen zu sehen; d war es egal, dass am nächsten Tag die Arbeit rufen würde. SICK OF IT ALL unterhielten sich und das Publikum mit einer schweißtreibenden Show, die keine schwache Sekunde hatte. Das war einfach eine saustarke Hardcore-Show, die Nachwuchscombos als Lehrmaterial dienen sollte. Von Altersmüdigkeit keine Spur, weder auf noch vor der Bühne!



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