Konzert:

Savatage, Blaze, Vicious Rumors in Stuttgart - LKA

Konzert vom 30.01.2002Keine 24 Stunden später schlugen wir dann auch schon im LKA/Longhorn in Stuttgart auf. Während sich vor der Halle gegen 18.30 Uhr langsam die Leute sammelten, begaben wir uns zum zweiten Teil des Interviews. Auf dem Weg dorthin hielt mich erst mal Jack Frost fest und wollte wissen was ich für meine "Hall Of The Mountain King" Weste haben wollte. Die gab es 1997 während den Summer Metal Meetings und war dann auch relativ schnell ausverkauft. Natürlich ist die Weste dann unverkäuflich... Kurz darauf lief mir auch schon Damond über den Weg den ich gleich mal darüber informierte, daß auch er heute mit Fragen von mir bombardiert wird. Sichtlich erfreut (hehe) nahm er uns dann mit zu Jon der heute ein bisschen unausgeschlafener aussah als noch den Tag zuvor. Trotzdem war er auch heute wieder ein sehr angenehmer Gesprächspartner und da es leider nicht sehr viel neues zu erzählen gab, klinkte sich dann auch noch Damond mit ein. Aber dies wie gesagt an einer anderen Stelle...



Der Einlaß war heute etwas unpünktlich, soll heißen das die Halle anstatt 19.00 erst gegen halb Acht aufgemacht wurde und kurz darauf fiel dann auch schon der Startschuß für VICIOUS RUMORS. Geladen wie schon in Langen heizten sie den Fans wieder voll ein. Die Setlist entsprach, wenn ich mich nicht verhört habe, der vom Vorabend. Auch wenn sich die Halle gerade erst füllte, war in den ersten Reihen schon ganz schön was los und Brian O´Connor war sichtlich angetan von den positiven Publikumsreaktionen. Nach einer halben Stunde war der Gig beendet und gespannt wartete ich nun mal wieder auf Blaze...



Und BLAZE begann das Set wie gewohnt und sprintetet wiedermal auf der ganzen Bühne umher. Auch diesmal durfte seine Baseballmütze aufm Kopf nicht fehlen. Die Halle war inzwischen gut gefüllt und es ging auch gleich weiter mit "Futureal". Der Sound war sogar noch einen Tick besser wie in Langen was das Gesamtbild von Blaze seiner Show noch abrundete. Der Mann muß bei seinem Stageacting wirklich mehrere Kilo am Abend verlieren. Mit Songs wie "Ghost in the Maschine" oder dem Maiden Knaller "Man on the Edge" war es auch kein Wunder, daß er die Fans für seine "Mitsingparts" animieren konnte. Was mich an Blaze Beyley einfach fasziniert, ist das er trotz seiner Ex Zugehöhrigkeit bei Iron Maiden keinesfalls einen Höhenflug bekommen hat und bei jeder Show die Nähe zu den Fans sucht. Diesmal kletterte er sogar die Absperrung vom Fotograben hoch, stellte sich auf das Geländer und hielt sich an der Hand eines Fans fest. Das brachte die Menge nur noch mehr zum Kochen. Der Gig wurde mit "Tenth Dimension" beendet und hatte lautstarke Zugaberufe zur Folge. Wieder mal absolute Spitzenklasse.




Und dann waren sie endlich wieder da, SAVATAGE, beginnend mit dem Introsong "The Show must go on" und dem danach folgenden "Commissar". Damond agierte anfangs wieder mit schwarzem Ledermantel den er jedoch zum zweiten Song "Surrender" ablegte. Klanglich war der Sound wesentlich besser als in Langen, zumindest an dieser Stelle an der ich das Konzert genoß. Aufgefallen ist mir an beiden Tagen, daß Damond eine äußerst interessante und abwechslungsreiche Stimme hat da er sowohl die tieferen Sachen als auch die hohen hauptsächlich alten Sachen singen kann und dabei sehr nahe an die früheren Tage von Jon Oliva erinnern tut. Bei Songs wie "This is the Time" oder dem Medley aus "Handful of Rain", "Dead Winter Dead", "Wake of Magellan" und "Edge of Thorns" bedarf es mit Sicherheit noch einiges an Umgewöhnungszeit, weil man als treuer Fan einfach bei diesen Songs noch die etwas rauhe Stimme von Zak im Kopf hat und Damond im Vergleich zwar auch tief, jedoch hauptsächlich klar und nicht rauh singt. Zurück an die Anfangstage von Savatage ging es dann mit "24 Hours ago", "Beyond the Dark of the Door" und dem "Sirens / Strange Wings / Sirens" Mix. Professionell bewiesen Savatage, daß sie nicht zu jenem Schlag von Bands gehören, die jeden Abend das exakt selbe Set runterdudeln sondern brachten jetzt auch etwas, wenn auch nicht viel, Abwechslung rein. Denn anstelle von "Man in the Mirror" zockten sie gleich "Mozart and Madness" und im Anschluß den gestrigen Zugabesong "Chance" bei dem heute auch der mehrstimmige Chorus wesentlich besser klang.



Da Gott sei Dank auch "Drive" aus dem Programm genommen wurde folgte gleich die obligatorische Bandvorstellung und Jon betonte auch heute, daß der nächste Song auf dieser Tour für seinen Bruder Criss Oliva gewidmet wird: "All that I bleed". Und was mir gestern gar nicht aufgefallen war, versetzte mich heute wieder in eine sehr intensive Gänsehautphase: Damond machte seine Sache sehr gut aber meine Augen waren während diesem Song nur auf Jon gerichtet, denn er sang leise, nur für sich, den Song mit und hatte dabei die meiste Zeit seine Augen geschlossen. Wir wissen wohl alle, bei wem er in Gedanken war. Überwältigend, selten konnte ich auf einer Bühne so viel Emotionen erkennen.


Schön war auch zu erkennen, das Jack Frost ein würdiger Nachfolger von Al Pitrelli ist und bei fast jedem Song abgeht wie wir es von ihm gewohnt sind. Nach dem bekannten "Streets Medley" folgte gleich "Gutter Ballet" und ich muss nochmal erwähnen wie geil Damond gerade bei dieser Nummer klingt, allererste Sahne. Savatage verabschiedeten sich provisorisch aber mit was soll jetzt die Zugabe weitergehen??? "Chance" kam ja schon. Aber schnell wurde mir eins klar, Chris Caffery kam mit Jon auf die Bühne und gaben "Temptation Revelation " zum Besten nach dem gestern die erste Strophe von "When the crowds are gone" folgte. Aber heute kam der ganze Song, komplett und Damond Song die hohen Parts wie ein junger Gott. Wau, seid Jahren haben Savatage diesen Song nicht mehr gespielt, heute das erste mal überhaupt wieder. (Ich danke euch dafür). Als letzte Zugabe gab es dann noch "Hall Of The Mountain King" und dann war Schluß, auch wenn noch lange Zeit das Stuttgarter Publikum lautstark nach einer Zugabe verlangte.



Fazit: Endlich wieder Savatage, zwei Shows, zwei Tage, Jack Frost: geil, Damond: auch sehr geil jedoch stellenweise gewöhnungsbedürftig aber das paßt schon. Alle anderen sowieso geil. Über die Setlist gibt es auch nicht viel zu meckern und die Bühnenperformance von allen Bandmitgliedern wirkte einfach nur göttlich obwohl sie eigentlich nichts besonderes machten. Vielleicht sollten Savatage jedoch zukünftig zwischen den Shows einen Tag Pause machen, da sowohl Jon´s als auch Damond´s Stimme zum Ende der Show´s immer angegriffener klang. Auf jeden Fall haben Savatage allen Kritikern bewiesen, dass sie noch da sind und das ist auch gut so, liebe Metallerinnen und Metaller...

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