Konzert vom 15.08.2002Saltatio Mortis? Nie gehört, aber die eigene Beschreibung "Mittelalter-Punk in prächtigem Gewand" hörte sich vielversprechend an. Saltatio Mortis gaben am 15.08.02 ihre mehr mittelalterliche als punkige Musik zum Besten. Die sieben Spielmänner verstanden es auf der zu klein geratenen Bühne im heidelberger Schwimmbadclub Stimmung zu verbreiten. Mit mehreren Dudelsäcken, Drehleiher, zwei Trommlern und einem Mann am Sythezizer heizten sie dem Publikum über eine Stunde lang ein. Die Show war zwar nicht zu vergleichen mit der von Subway To Sally oder In Extremo, aber dafür war sie auch nicht so ausgelutscht. Die Kombination von bekannten mittelalterlichen Liedern und eigenen Stücken, alles in eine neue eigene Form gebracht, ließ niemanden mehr ruhig auf seinem Platz stehen. Ohne Fackeln und Feuerspucker, ohne langatmige Selbstbeweihräucherungen, allerdings mit einigen lustigen Werbeeinlagen, Mittelaltermythen und geschichtlichen Hintergründen.

Saltatio Mortis bedeutet nichts anderes als Totentanz. Ein mittelalterlicher Mythos besagt, der Tod erscheine in Gestalt eines Spielmanns, der mit seinen berauschenden Melodien die Seelen in die Hölle lockt. Nur ein Spielmann, der gewaltiger spielt als der Tod, entkommt ihm und kann die fast schon verlorenen Seelen wieder zurückholen. Und das tun auch Saltatio Mortis mit ihren riesigen Sackpfeifen und viel drumherum.Die faszinierenden Dudelsäcke müßten noch nicht einmal dröhnen um den Tod zu beeindrucken, sie sehen mit ihren Tier- und Drachenköpfen oberhalb der Chanter und den überdimensionierten Bordunen schon mächtig genug aus.Allerdings war es schon sehr weit hergeholt, den "Sack mit Rohr dran" mit männlichen Geschlechtsteilen zu vergleichen.