Konzert:

Saltatio Mortis, Cumulo Nimbus - Köln, Live Music Hall

Konzert vom 03.11.2011Nach dem sensationellen Erfolg des neuen Albums “Sturm Aufs Paradies”, das bei Veröffentlichung direkt auf Platz 3 der deutschen Albumcharts schoss, war es nun für die Spielleute von SALTATIO MORTIS an der Zeit, den Sturm auch in die Hallen der Republik zu tragen und persönlich vorstellig zu werden. In der Kölner Live Music Hall fiel der Startschuss zur Tour, und über mangelnde Anhängerschaft war gewiss nicht zu klagen: die Schlange der dem Schlachtruf gefolgten, auf Einlass wartenden Mitrevolutionäre reichte fast bis zur nächsten Straßenecke.



Los ging´s um 19:45 Uhr mit CUMULO NIMBUS, die sich schon nach wenigen Liedern das lautstark geäußerte Wohlwollen des Publikums gesichert hatten- was angesichts von Songs wie der wunderschönen Ballade „Blutrote Segel“ oder dem feuchtfröhliche Feierlaune verbreitenden „Wirtshaus“ auch nicht weiter verwunderlich war. Sängerin Binia als Neubesetzung am Mikrofon schien sich gut eingelebt zu haben und von CUMULO NIMBUS war somit sicherlich nicht das letzte Mal zu hören- zumal das Publikum bereitwillig mitspielte, als Gitarrist Erik es zum Abschied die CUMULO NIMBUS-Variante des SALTATIO MORTIS-Schlachtrufs skandieren ließ.



Nach einer kurzen Umbau- und Verschnaufpause war es schließlich Zeit für die Spielleute von SALTATIO MORTIS, die an diesem Abend nicht nur erstmalig das neue Album, sondern auch die neuen Bühnenoutfits im dazu passenden Revolutionärsschick im Gepäck hatten. Eröffnet wurde das Set mit dem vorwärtsstampfenden „Ode An Die Feindschaft“, weiter ging´s mit „Habgier und Tod“, „Sündenfall“ und „Hochzeitstanz“ zunächst auch ausschließlich mit neuem Material, bevor mit „Wirf Den Ersten Stein“ der erst Ausflug in etablierte Klassiker folgte. Gemäß der guten alten Tradition musste natürlich Lasterbalk der Lästerliche auch wieder als Märchenonkel ran, wie üblich nie verlegen um eine Geschichte und dieses Mal nach eigenem Bekunden mit dem Anspruch, die Thematik zu wahren, ohne dieselbe Anekdote mehrmals zu erzählen. Und so kam es, dass als Ansage zum sich mit Atomkraft beschäftigenden „Fiat Lux“ Bruder Frank als „Godzi“ (für alle Uneingeweihten: die Koseform von „Godzilla“) vorgestellt wurde, stellvertretend für Japan, wo es dieses Jahr ja „einen kleinen Zwischenfall“ gegeben habe. Man könnte meinen, wer solche Freunde habe brauche keine Feinde mehr, doch um diesem Eindruck vorzubeugen und die Lasterbalk´sche Aufmerksamkeit nicht ungerecht unter seinen Mitmusikern zu verteilen, folgte dann einige Zeit später rührende Sorge um Luzis Liebesleben als Auftakt zu „Nach Jahr Und Tag“. Insgesamt war der Anteil des Materials vom direkten Vorgängeralbum „Wer Wind Säet“ deutlich zurückgeschraubt worden, altgediente Live-Kracher wie „Koma“, „Tod Und Teufel“ und „Tritt Ein“ durften im Set ebenso wenig fehlen wie das sich zum neuen Favoriten herauskristallisierende und bereits in die Fangesänge aufgenommene „Eulenspiegel“. Aber auch für eine ruhigere Atempause war gesorgt, als mit dem wunderbar die Reiselust feiernden „Wieder Unterwegs“ Lagerfeuerstimmung verbreitet wurde. Mit „Prometheus“ wurde noch einmal das Feuer beschworen, bevor die Spielleute sich schließlich zum ersten Mal vornehm von der Bühne zurückzogen- wenn auch nicht lange, denn das Publikum war gut genug bei Stimme, um eine baldige Fortsetzung durchzusetzen und bekam mit „Rastlos“ und „Worte“ noch einmal ordentlich eingeheizt, bevor nach der Hymne „Uns Gehört Die Welt“ der zweite Abgang folgte. Auch dieser war nur von kurzer Dauer, dann ging der Spaß in die nächste Runde. Zwar war das liebgewonnene „Wir Säen Den Wind“ mitsamt seiner durchs Publikum getragenen Flagge leider aus dem Programm geflogen, aber so ganz ohne Rituale geht es schließlich nicht und somit durfte Aleas Bad in der Menge zu den Klängen von „Falsche Freunde“ nicht fehlen. Und zu guter Letzt stand natürlich noch der eine Song aus, auf den zu verzichten schon fast ein Sakrileg gewesen wäre: ohne den „Spielmannsschwur“ geht es einfach nicht, das wussten sowohl Band als auch Publikum und beide feierten ihn zum krönenden Abschluss was das Zeug hielt. Danach war das Ende dann tatsächlich endgültig, und die Spielmänner verabschiedeten sich- mit dem Versprechen, bald wieder zu kommen- unter tosendem Applaus und anhaltenden „Spielmannsschwur“-Chören: der Sturm war erfolgreich.

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