Konzert:

Sabaton, Grave Digger, Powerwolf, Skullfist - Oberhausen, Turbinenhalle

Konzert vom 17.09.2011SABATON auf Tour mit GRAVE DIGGER, POWERWOLF und SKULL FIST – dieses wirklich heiße Setup nannte sich „Power Of Metal“ Tour und tourte quer durch Deutschland, der Schweiz, Österreich sowie den Niederlanden. Ich war für euch (mal wieder…) im schönen Ruhrgebiet, genauer gesagt im noch schöneren Oberhausen. Wer nicht ortskundig ist: Da steht das Centr-O, eines von Deutschlands größten Einkaufscentern. Und eben die Turbinenhalle - wo dieses Konzert seine rund 4,000 Mann und Frau starke Menge fand!


Den Anfang machten die Kanadier von SKULL FIST. Ich kannte die Jungs nun bis dato nicht, ließ mich also einfach mal überraschen und wurde auch nicht enttäuscht: Mit wallender 80ger Jahre Mähne, Kutte, Unterhemd und rot-weißer Flying V Klampfe stürmte die Band um 19:30h die Bühne und hat musikalisch eine ordentliche Show geliefert. Die Menge war noch nicht unbedingt im vollen Umfang anwesend, aber immerhin; genug Fans von schnellem und charismatischem Heavy Metal wussten die Wartezeit auf die erste etwas bekanntere Band mit etwas Sinnvollerem als Biertrinken (ich gebe zu, auch das mag sinnvoll sein) zu verwenden – Stimmung okay, Licht eine Katastrophe, Musik super!


Aber wir machen uns ja nichts vor; wirklich warten tut man dann doch auf die Bands die später kommen. In diesem Falle kann ich das aber geringfügig revidieren, denn bereits die zweite Band ist eine von denen die sich binnen kürzester Zeit durch ihre Musik und ihre etwas speziellen Live-Acts eine feste und stetig wachsende Fangemeinde angespielt haben: POWERWOLF! Leider war deren doch so episch angefangener Auftakt mit Weihrauch, Priester-Roben und Bühnendeko im Stil einer mittelalterlichen Kirche (…okay, das klingt erst einmal fürchterlich klischeehaft…) von technischen Unzulänglichkeiten seitens des Gitarren-AMPs recht abrupt unterbrochen worden. Dafür war das was danach kam dann wieder doch sehr ausgleichend: Nicht nur das sie ihre Tour dem leider verstorbenen RONNIE JAMES DIO, speziell mit dem Song „Prayer In The Dark“ gewidmet haben (Sympathie +100% macht das dann bei mir!), nein; auch die restliche Setlist war ordentlich („We Drink Your Blood“ oder „Lupus Dei“). Und die gesamte Performance war nicht zuletzt durch die Entertaining-Fähigkeiten von Frontmann Attila und die Atmosphäre auf der Bühne sehr gut.


Gegen 21:30 kam dann der erste der beiden Headliner auf die Bühne, in ihrem Falle sogar quasi ein Heimspiel im Ruhrgebiet, denn GRAVE DIGGER kommen aus Gladbeck. Das letzte Mal habe ich die Jungs auf dem W:O:A 2010 zusammen mit Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN) und VAN CANTO gesehen, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an diesen Auftritt. Leider wurde das mal wieder durch technische Unzulänglichkeiten etwas gedämpft: Die ersten Songs hatten ungefähr gar keine Lautstärke bei den Vocals, eine Tatsache die insbesondere bei Power Metal wirklich sehr unpraktisch kommt. Das wurde aber, jedenfalls im Rahmen des Akzeptablen, später korrigiert. Musikalisch gab es eine Mischung aus „The Clans Will Rise Again“ („Paid in Blood“ als Opener, „Hammer Of The Scots“ etc.) und den alten Alben, insbesondere mit Mitsing-Titeln wie „Excalibur“ oder meinem persönlichen Highlight, dem Song „Rebellion (The Clans Are Marching)“. Im Großen und ganze eine sehr ordentliche Setlist mit vielen guten Titeln, sicherlich auch dadurch begünstigt das ihre aktuelle Pressung bei mir durchaus Anklang fand. Stimmung war super, trotzdem machte sich das bemerkbar was mir irgendwie die ganze Zeit aufgefallen ist: Die Leute warten doch auf irgendwas…


Was das war kann man sich recht simpel erklären: SABATON. Und hier hat sich dann auch meine einige Stunden vorher im Interview gestellte Frage („Fühlt ihr euch als Headliner?“) recht harsch mit einem „Ja!“ noch einmal bestätigt: Die Menge wollte SABATON. Und sie kriegten SABATON! Nachdem „The Final Countdown“ durchgelaufen war ging die Schlacht auf der Bühne direkt mit „Ghost Divison“ los, gefolgt von einem Donnerhall aus Songs wie „Screaming Eagles“, „Swedish Pagans“, „40:1“ oder „Into The Fire“. Viel Bewegung auf der mittlerweile übrigens um ein Podest im Hintergrund erweiterten Bühne, viel Bewegung im Publikum – geht doch! Besonders spaßig wurde es allerdings als auf einmal eine transportable Mini-Bar auf die Bühne gerollt worden war, denn das bedeutete eine spontane Deutsch-Lektion für die Band: „Noch ein Bier!“ von rund 4,000 Leuten geschrien heißt offenbar so viel wie „Hau weg das Zeug!“ auf Schwedisch – und Frontmann Joakim hat sich auf brav dran gehalten. Spaßig war dann auch noch die Tatsache, dass SABATON einige, sagen wir mal vorsichtig, energische Fans ihr Eigen nennt. Wie sich das äußert? Nun: Am Mikrofonständer hingen zum Ende der Show ein BH und ein Korsett. Und die fehlten der Dame im Publikum dann am Körper…

Aber was wäre ein Headliner-Act ohne ewig lange Zugabe? Hier kamen dann Songs wie der dem offiziellen deutschen Fanclub „Saboteurs“ gewidmete Titel mit gleichem Namen oder die offenbar spontan als Reaktion auf die Schreie der Menge gezockte Nummer „Panzerkampf“, genauso wie etwas vom letzten Studio-Album („Coat Of Arms“) – und als Abschluss natürlich der obligatorische „Metal Ripper“. Während dessen wurde übrigens von den anderen Bandmitgliedern das Drumset im laufenden Betrieb demontiert, da musste ich für meinen Teil doch schon sehr breit grinsen als ich das gesehen habe. Aber souverän weitergespielt!
Alles in Allem also trotz mitunter fragwürdigem Sound und Licht ein gelungener Abschluss einer musikalisch grandiosen und übrigens auch fast immer ausverkauften Tour!


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