Konzert:

Rock Hard Festival 2010 - Samstag

Konzert vom 22.05.2010Das es um 12.45 Uhr schon so voll in der Arena sein könnte hätte ich nicht gedacht. Doch ORDEN OGAN hatten das große Glück als erste Band nach dem enttäuschenden Auftritt des Vorabend Headliners, endlich wieder Metal zu spielen. Sänger Seeb forderte die Fans aus, die Band mit „Hallo Pussies“ zu begrüßen was tatsächlich schnell funktionierte. Die folgenden 40 Minuten standen im Zeichen von Melodischem Heavy Metal Tunes, Folk und Pirate Metal Einflüssen, Keyboard lastigen Hymnen, Pyro Sprühregen und Nebelschwaden auf der Bühne. Beachtlich was sich die deutsche Nachwuchshoffnung da als Opener einfallen ließ. Double Bass Parts wechseln sich mit bombastischen Einlagen ab und auch die tanzende Piratenfrau kommen an. Mit „We Are Pirates“ gibt’s am Ende den Bandhit auf die Ohren und Gelsenkirchen bedankte sich. Scheiß auf Pussy!


Um 15.45 enterten dann die dänischen Veteranen von ARTILLERY die Bühne, um den Speed/Thrashpart auf dem diesjährigen Rock Hard Festival zu übernehmen.
Geboten wurde ein solides Set, bei dem das zu erwartende Material relativ unspektakulär, jedoch keineswegs langweilig dargeboten wurde, wobei das Hauptaugenmerk auf dem aktuellen Album „When Death Comes“ und dem Juwel „By Inheritance“, das genau eine Woche nach diesem Auftritt seinen 20. Geburtstag feiern durfte.
Natürlich schütteln die mittlerweile doch etwas in die Jahre gekommenen Stützer-Brüder an ihren Klampfen ihre Schädel nicht mehr im 150 BpM-Rhythmus, ebenso wenig wie Bassist Peter Thorslund (der mich immer etwas an meinen Grundschul-Mathematiklehrer erinnert) sich noch grossartige Gedanken über eine Crowdsurfeinlage macht, was jedoch durch den hyperaktiven Sänger Soren ’Nico’ Adamsen mehr als wett gemacht wird. Optisch würde man den guten Herrn wohl eher in eine Metalcore Kapelle stecken, doch bei ARTILLERY macht er seinen Job schon ziemlich gut. Alles in allem ein grundsolider Gig, genau das Richtige mittags um vier um die Leber langsam aber gründlich auf die Invasion am Abend einstimmen zu können. (ks)



Um Punkt 19.46 wird Gelsenkirchen von einem lauten Knall erschüttert, verursacht durch ca. 6.000 Kinnläden, die zeitgleich auf den Boden aufschlagen, als
ACCEPT Neusänger Mark Tornillo seine Stimme präsentiert. Und niemand traut seinen Ohren! Kann das denn sein? Der Typ hört sich ja tatsächlich ziemlich gleich an wie Herr D.
und dazu zieht er mit seinen langen Haaren und dem Basecappie auch noch ziemlich nach Metal aus. Von ganz weit oben macht er die Band sogar jünger, wobei der Schein trügt, denn sein grauer Ziegenbart verrät sein wahres Alter. Nichts desto trotz schmettert das deutsche Heavy Metal Urgestein einen Kracher nach dem anderen in die Menge. „Metal Heart“ und „Living For Tonight“ kommen besser rüber denn je. „Restless and Wild“ und „Son Of A Bitch“ lassen mich an meine Heavy Metal Anfangstage erinnern. In jedem Fall haben die Herren um Wolf Hoffmann das proppevolle Amphitheater voll im Griff und sind anscheinend selber von den durchweg positiven Reaktionen überrascht. Denn auch die Präsentation des neuen Werkes „Teutonic Terror“, welches brachial und anfangs etwas düster, im späteren Verlauf aber doch sehr ACCEPT like rüber kommt, funktioniert prächtig. Mit so einer Performance hätten es die alten Haudegen tatsächlich verdient, den Headliner des Abends machen zu dürfen. Beim großen Finale, bestehend aus „I`m A Rebel“, „Balls To The Wall“, „Princess Of The Dawn“ und „Fast As A Shark“ hielt sich kein Fan mehr auf den Rängen. Zu groß die Freude über ein gelungenes Comeback einer Legende. Bester Spruch des Festivals übrigens: „Singt der Tornillo jetzt eigentlich auch bei UDO?“



KREATOR zog leider den Kürzeren. Im Nachhinein auf jeden Fall die schlechtere Wahl, sich
einen mit Sicherheit soliden Auftritt der Thrash Metal Helden aufgrund des Champions League Finales entgehen zu lassen. Konnte ja keiner ahnen, dass die Bayern sang und klanglos in Madrid unter gehen. Der Frust saß anschließend tief und konnte nur mittels gefühlten 28 Pilsetten ganz runter gespült werden. Ganze 20 Minuten nach Spielabpfiff kam ich dann doch noch in den Genuss von ein paar Takten METAL.. Das groovige „Violent Revolution“ erkannte man bereits 50 Meter vor der Arena und der Trab wurde sichtlich schneller. Die Herren um Mille hatten ihre typisch düstere, meist vom rotem Nebellicht geprägte Bühnenshow dabei. Passend zu "When The Sun Burns Red”. Nachdem die “Flagge des Hasses” gehisst wurde gibt es den finalen Urknall in Form von “Tormentor”. Das half auf jeden Fall zur Aufmunterung!





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