Rock Hard Festival 2008 - Sonntag

Zur besten Käffchenzeit wurde mit großer Spannung der erste Auftritt von JORN nicht nur auf einem deutschen Festival, sondern auch auf deutschem Boden erwartet. Der Ausnahmesänger aus Norwegen � hierzulande insbesondere aus Masterplanzeiten bekannt - hat zwar fleißig Soloalben produziert, doch mit Liveauftritten dabei sehr gespart. Wie würde die Songauswahl bei nur 30 Minuten Spielzeit aussehen? Das Repertoire von JORN könnte auch locker 3 Stunden füllen. Eröffnet wurde der Gig mit „We Brought The Angels Down “ und „Blacksong“ vom 2006er Album „The Duke“, welches auch das gro der Songs stellte. Erfreulicherweise kamen auch zwei Stücke vom neuen Album „Lonely Are The Brave“, welches im Juni veröffentlicht wird, gleich mal auf den Prüfstand. Der Titeltrack konnte dabei alsgleich auch bei den Fans überzeugen. Da hatte sicher der ein oder andere schon den Text von JORN´s MySpace Seite verinnerlicht. Als zweites Stück vom neuen Album wurde „War Of The World“ gespielt. Ebenfalls ein eingängiger Rocksong, der obwohl unbekannt alsgleich zum mitmachen animierte. Und JORN wäre nicht JORN, wenn er nicht absolut professionell vor den Kameras posen würde und den ein oder anderen Fan mit einem goldenen Schnappschuss beglückte, während er „Duke Of Love“ oder auch „Stormcrow“ zum Besten gab. Ein echtes Schmankerl für alle Fans gab es mit „Tungur Knivur“ vom „Worldchanger“ Album, bei dem insbesondere auch das kurze Schlagzeugsolo cool rüber kam. „Are You Ready“ bildete dann leider schon den Abschluss, obwohl wir alle ready waren für noch wesentlich mehr JORN. (ten)
Einen Gig der Briten NAPALM DEATH zu beschreiben, ist in etwa wie die komplexe Rhythmik eines Presslufthammers in Worte zu fassen! Motor anlassen, drauftreten, ankommen! Ich habe keine Ahnung, was sich Frontspinner Barney vor einer Show einwirft um sich wie unter Storm durch ganze (wenn auch sehr kurze) Songs zu zappeln. Egal ob „Instinct Of Survival“, „Suffer The Children“, „Scum“ oder „Nazi Punks Fuck Off“� die Band haute das wahrscheinlich derbste Krachbrett des gesamten Festivals in die Menge und präsentierte sogar einen neuen Song, der nicht gerade balladesk tönte und von Barney mit den Worten: „It´s from our upcoming album, and it will be a fucking fast one!“ angekündigt wurde. Wie immer der ganz besondere Blickfang war die Haarpracht von Bassist Shane Embury, die mittlerweile die Kultmatte eines Gildo Horn locker unterbietet. Wie immer coole Show! (do)
Langsam wurde es Zeit für den heimlichen Co-Headliner des Festivals. Dabei war das gar nicht mal so heimlich, denn die Arena war proppevoll aber wen wundert das schon. Die Überflieger der letzten beiden Jahre VOLBEAT aus Dänemark geben sich die Ehre�.und wie. Die sympathischen Dänen, die mit ihrem eigenwilligen Mix aus fetten Gitarren, eingängigen Melodien, einer Spur 60er Elvis Presley meets Pete Steel meets Country ein ganz eigenes Genre erschaffen haben, beginnen wie befürchtet hochexplosiv und drücken mit „The Human Instrument“, „Mr. And Mrs. Ness“ und „Radio Girl“ erst mal drei Songs ihres noch aktuellen Langeisens „Rock The Rebel, Metal The Devil“ runter. Keine Frage, die Fans sind begeistert, die Stimmung jetzt schon auf dem Siedepunkt. Das Gesamte Amphitheater tanzt, unten vor der Bühne würde man vor aufgewirbeltem Staub nichts mehr sehen (wenn welcher da wäre) und die Ansagen des Bandleaders & Sängers Michael Poulsen kommen einfach klasse rüber: „RH Festival, this is a Metal Festival, do you love the sun“? - NOOOO!!! - „Nooo“ ??? „We love the sun“ oder „Are you OK“ .- YEAHHH - „You´re gay�?????
Mit “Danny & Lucy (11 pm)“ oder dem genialen Hootie and the Blowfish Cover „I Only Wanna Be With You� gab es dann u.a. auch Songs ihres Debütalbums “The Strength, The Sound, the Songs� was mir persönlich allerdings sehr fehlte waren beide “Soulweeper� Songs. Nun ist das Leben nunmal kein Wunschkonzert und spätestens mit der Überhymne “The Gardens Tale“ und einem Fanchor den man noch bis Dortmund gehört hat, war auch mein Gemüt beruhigt und ich gab mich der Extase VOLBEAT ein weiteres mal hin. Bleibt zu erwähnen das es auch noch zwei neue Songs auf die Ohren gab und das Nick Holmes und seine Mannen von PARADISE LOST direkt danach einen extrem schweren Stand hatten�. Wo waren bloss all die Leute hin ??? (xhb)
Nachdem alle von mir erhaschten Auftritte mindestens gut herüberkamen, brauchte es wahrscheinlich noch eine kalte Dusche an diesem Abend! Als wir auf das Gelände kamen, dachte ich zuerst, man habe den Auftritt der Briten PARADISE LOST verlegt und stattdessen eine Bon Jovi-artige Plüschrockband an Land gezogen. Ohne Scheiß jetzt: ich habe in meinem ganzen Laben kaum einen so wenig überzeugenden und bisweilen regelrecht schlechten Gig einer großen, namhaften Band gesehen! Ein völlig uncharismatischer Sänger (bei dem ich mir bis jetzt wirklich nicht sicher bin, ob das der echte Nick Holmes war�) stand wie angetackert hinter seinem Mikro, klang wie Tobi Sammet in der Bandwanne und um ihn herum ein teilweise blondierter, „neurockig“ aussehender Haufen von Schiffschaukelbremsern. Bedenkt man, dass hier total verhunzte Hymnen wie „Embers Fire“, „Pity The Sadness“, „Gothic“ oder „As I Die“ einst ein ganzes Düstergenre prägten und definierten, konnte man an diesem Abend nur noch heulend die Rübe schütteln. Am „Besten“ kamen noch die jüngeren, ebenfalls grundsätzlich saustarken Nummern „One Second“ und „Say Just Words“ herüber, die man der Band in ihrem Sonnyboy-Outfit zumindest teilweise noch abkaufen konnte. Mag sein, dass sich PARADISE LOST seit ihrem Einstieg in zeitgemäßere musikalische Gefilde zu Höherem berufen fühlen als auf dem „Rock Hard“-Festival ein „paar“ Fans zu beschallen, die eh nur das alte Zeug hören wollen, aber dann sollen sie mit ihren Ärschen gefälligst zu Hause bleiben und ihr Andenken vor den Fans nicht eigenhändig so in den Keller ziehen. Furchtbar, einfach nur furchtbar! (do)
Tim „Ripper“ Owens ist bei ICED EARTH Geschichte. Der arme Kerl mit seiner goldenen Stimme hat es in seinen letzten beiden Bands nie leicht gehabt und hat, wenn wir es mal ganz nüchtern betrachten, auch nie eine echte Chance bekommen. Trotzdem, nachdem ich die Nachricht vom wieder Einstieg von Mat Barlow gehört hatte, sprudelten erst mal massig Glückshormone in mir auf. Klar freu auch ich mich darüber und so kam es das die Vorfreude auf den Headliner Gig der Amies mit jeder Stunde größer wurde und am Ende schon fast in unertragbare Minutenzählerei ausartete. Eins war klar, entweder das Ding geht total in die Hose oder es wird ein neuer Grundstein gesetzt. Und so war es dann auch. Als ICED EARTH ohne Intro auf die Bühne gingen und bei geilem Sound direkt mit „Dark Saga“ und „Vengeance Is Mine“ beginnen war kein halten mehr. Man sah nur noch fliegende Mähnen, in die Luft gestreckte Fäuste und lautstarke Chöre die jede Strophe mitsangen als wäre es das letzte was es auf dieser Welt zu tun gebe. Ich weiss nicht wie lange es her ist das mich ein Konzert so derb mitgerissen hat. Mat Barlow steht wie ein Gott auf der Bühne, seine Matte ist leider weg aber auch mit kurzer Polizeifrisur sing er besser denn je - JA WIRKLICH. Ich konnmte es selbst kaum glauben doch sogar bei den beiden Ripper Songs „Declaration Day“ und der Granate „10.000 Strong“ sing er so hoch und clean wie ich ihn noch nie zivor gehört hatte. Wahnsinn. Die gesamte Band um Jon Schaffer strotzt nur noch vor Selbstbewusstsein und verkörpern eine fast schon unheimliche Macht. Mittlerweile kommt auch die Lichtshow zur Geltung die ab jetzt ausschließlich ältere Songs untermalen: „Pure Evil“, The Coming Curse“ und „Watching Over Me“ (Gänsehaut!) hauen rein ohne Ende. Die Fans drehen durch, gerade bei den enorm Riff betonten Songs wie „Violate“ verwandelt sich alle sin einen großen Mosphpit bevor es mit „Travel In Stygian“ und „A Question Of Heaven“ in die Zugabe geht. Der wohl meist geliebte und meist gehasste Song von ICED EARTH - „Melancholy“ treiben mir Tränen in die Augen. 1998 - 10 Jahre ist es her, das Mathew live dieses Ding gesungen hat. Unglaublich. Eine Steigerung ist nicht mehr möglich, nur noch ein gekonntes Ende: „My Own Savior“ und „Iced Earth“ beenden meiner Meinung nach die besten 90 Minuten des gesamten Festivals. ICED EARTH sind besser denn je - Headlinerstatus absolut gerechtfertigt. (xhb)
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