Konzert:

Reign Supreme, 50 Lions, Alert – Hamburg, Rote Flora

Konzert vom 22.04.2009Mit etwas überraschendem local support waren REIGN SUPREME in der Roten Flora zu sehen, ALERT hauen musikalisch nicht wirklich in die gleiche Kerbe. Immerin kamen so ein paar Leute den großen Saal der Flora, die sonst nicht zum Stammpublikum der Hardcore-Shows gehören.



ALERT legten pünktlich um halb zehn motiviert los und hatten sich zu Herzen genommen, dass es im Hardcore/ Punk um mehr als nur Musik geht: zwischen den Songs gab es eindeutige Ansagen in Richtung Faschos, den G20-Gipfel und ähnliche Themen. Leider wirkte der Sänger dabei verkrampft-oberlehrerhaft, weswegen sich wohl auch die Reaktionen in Grenzen hielten… musikalisch waren ALERT in der RISE AGAINST/ ANTI-FLAG-Ecke unterwegs, ohne aber auch nur annähernd deren Güteklasse zu erreichen, ihr Gig zog sich daher ziemlich in die Länge. Traurig war wohl niemand, als die Band nach mehr als einer halben Stunde fertig war.



Bei 50 LIONS ging da schon mehr ab, ein paar Motivierte boten die ganze Zeit über eine Mischung aus Violent Dancing und Pogo feil, besonders der so gar nicht nach Flora-Publikum aussehende Betrunkene hatte dabei seinen Spaß. Ob die Musiker derweil auch Spaß hatten, darf bezweifelt werden, irgendwie schien die Chemie zwischen ihnen nicht zu stimmen und blieb der große Gitarrist für sich allein, er schaute nicht einmal zu seinen Kollegen rüber. Immerhin kamen die wütenden Songs so authentisch rüber, wobei der schwer tätowierte Sänger für das Entertainment zuständig war, was ihm locker gelang. Nach 25 Minuten waren die Engländer fertig und machten den Weg frei für REIGN SUPREME.



Die mögen sich definitiv, alberten untereinander rum, scherzten mit dem Publikum – um dann im nächsten Moment eine ihrer derbst heftigen Hardcore-Nummern rauszuhauen. Auch wenn die neue Scheibe noch nicht erschienen ist (kommt erst im Juni), tobte das Publikum bei alten wie neuen Songs und war sich sicher, dass die neue Scheibe das Niveau der „American Violence“-EP locker halten kann. Zudem entpuppt sich Jay als Laberbacke, der aber nicht nur Blödsinn verzapfte, sondern einige klare Worte in Richtung Politik, Musik und HC-Szene abgab. So soll das sein! Großartige Show einer großartigen Band, die hoffentlich bald wieder auf Tour ist.