Konzert:

Pro-Pain, Ektomorf, Disbelief, Morda - Hamburg, Markthalle

Konzert vom 23.03.2004Na Super. Da hab’ ich mich extra mal beeilt und war um kurz nach acht in der ehrwürdigen Markthalle, um mal alle Bands komplett zu sehen (oder wenigstens die Möglichkeit dazu zu haben), aber nix. MORDA hatten da bereits ihren halben Set fertig - aber verpasst hatte ich nicht viel. Amikids, die gesichtslosen AggroCore spielten und sich dabei alle Mühe gaben, sich möglichst wenig zu bewegen und milchbubisch auszusehen. Jetzt sollte ich hier mal nicht lästern, wird’ ja selbst immer noch für nen Zivi gehalten, aber MORDA sah man ihre 18 Lenze oder so richtig an (beim Merchandise gab’s ein Shirt "Modar 86" …). Und bis auf den bemühten Sänger machte keiner Show, echt schwach. Wenn dann noch die Mucke langweilig ist, ist es kein Wunder, dass sich das Hamburger Publikum in nordischer Kühle übte. Wobei eh nur ein einziger Fan vor der Bühne stand.



DISBELIEF waren dann überraschenderweise schon dran, musste wohl den Co-Headliner an EKTORMORF abtreten. Jagger und Co. bauten recht lange um, konnten sich dafür aber in einem wuchtigen Sound präsentieren, der den letzten Ohrschmalz zerbröselte. Motiviert bis in die Haarspitzen legten DISBELIEF mächtig los und hauten uns ihre Hassklumpen ohne große Ansagen um die Ohren. Egal, ob vom aktuellen Album, ob von "Shine" oder "Worst Enemy" oder altes Zeug, die Songs wirkten homogen und wie aus einem Guss. Trotz Verzicht auf richtige schnelle Passagen bauten DISBELIEF einen unheimlichen Druck und Groove auf, der die ersten Leute erfasste und zum Headbangen animierte. Mir war’s heuer ein wenig zu monoton, gerade zum Ende hin ähnelten sich die Songs sehr. Aber das ist bei mir tagesformabhängig, an anderen Tagen liebe ich wuchtige, schwere Mucke der Hessen….



Von Frau Lattwesen mit einem Tip bedacht und allerorten als Sepultura-Nachfolger - da müssen EKTOMORF ja fett sein. Die Ossis hatten dann auch einen brachial lauten Sound und weckten mit ihrem ersten Song gleich Erinnerung an "Chaos A.D."…. bis so ein unseliger New Metal-Part auftauchte und die ganze Aggro-Stimmung kaputtcoolte. Jedenfalls bei mir und so manchen Anwesenden jenseits der 16. Na ok, vielleicht nur bei einem Song? Leider nicht. EKTOMORF haben echt was auf dem Kasten und können so richtig schön rumthrashen, aber leider bauen sie viel zu viel Müll in ihre Songs, die dadurch unfertig wirken und viel an Energie verlieren. Irgendwann ging’s mir auf den Sack und ich raus.



Da konnte man wenigstens besoffene Ganzkörpertätowierte sehen, die billige Schlager sangen. Oder junge Frauen dazu bringen, für acht Cent auf dem Boden zu kriechen hehe. PRO-PAIN riefen dann irgendwann und jeder kam. Gary und seine Jungs waren arschlaut, viel zu laut anfangs, und super aufgelegt. Der neue Drummer paßt zwar optisch nicht ins Bild (er hat Haare!), machte seinen eigentlichen Job aber mehr als gut. Und die Frontreihe ist sowieso ein Garant für Metalcore, aggressiv und voller Energie. Ich weiß nicht, wie lange die New Yorker spielten, aber jeder in der Markthalle ließ sich von der Energie mitreißen und ein großer fieser Pit bildete sich. Leider haben sie "Act Of God" ausgelassen, aber dafür ihre Discharge-Cover gespielt. Wer rummault, dass bei PRO-PAIN auch alles gleich klingt: stimmt! Aber so brutal und dabei gnadenlos groovend, da ist mir das völlig egal! Daumen hoch! Und der Banger-Preis der Woche geht an die junge Blonde ganz vorne, die das Titbanging erfunden hat haha.




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