Konzert:

Primal Fear, Metalium, Sinergy in Ludwigsburg - Rockfabrik

Konzert vom 23.09.1999Angesetzt war das Konzert offiziell für 9 Uhr. Zum Glück war ich schon eine halbe Stunde eher da, so daß ich nur zwei Lieder verpaßt habe, denn leider mußten SINERGY schon viel früher anfangen. So war denn der sowieso bei weitem nicht ausverkaufte Hirsch noch ziemlich trostlos leer, was bei dieser Band, die zwar vielleicht noch nicht so bekannt ist, sich aber nur aus begabten Musikern zusammensetzt, jammerschade ist.



Kimberly Goss, bisher hauptsächlich als helfende Keyboarderin bekannt von Dimmu Borgir, Children of Bodom und natürlich Therion, hatte sich einen blonden Ersatz (Erna Siikavirta) besorgt, die zwar nicht ganz an sie heranreichte aber immerhin bei den mehrstimmigen Parts gut singen konnte. Vielleicht sollte sie dieses Talent noch ein wenig ausbauen. Jedenfalls konnte nun Kimberly Frontwoman sein, eine Rolle, die sie dank ihrer charismatischen Ausstrahlung gut ausfüllen kann. Und geben wir es ruhig zu: Wem gefällt es nicht, wenn sie ihre unglaublich lange, schwarze Haarpracht quer über die halbe Bühne schwenkt? Gesanglich wirkte sie zwar teilweise fast noch ein wenig schüchtern, da könnte sie ruhig noch ein wenig mehr aus sich herausgehen, denn singen KANN sie, so viel steht fest, schließlich hat sie das ja schon mehrfach als Hintergrundsängerin bewiesen, u.a. bei Avernus. Trotz fast kompletten Line-up-Wechsels kann die Band gut zusammenspielen, einzig Drummer Tommi Lillmann verblaßt da teilweise ein wenig. Dies mag aber auch am wirklich schlecht ausgesteuerten Sound liegen. Dafür überzeugt Roope Latvala an der Gitarre, mit der er so unbefangen und gekonnt umgehen kann wie andere Leute mit ihrer Zahnbürste. Er ist wirklich ein guter Ersatz für Jesper Strömblad, der sich wieder mehr In Flames widmen wollte und deshalb Sinergy erst mal verlassen hat. Unterstützun bekommt er von Gastgitarrist Peter Huss, da Alexi Laiho gerade anderweitig beschäftigt ist. Marco Hietala komplettiert die Band am Bass und muß sich auch keineswegs verstecken. Sinergy heizen die sich nach und nach füllende Halle mit Songs wie "Swarmed" oder "Warrior Princess" erst mal kräftig auf, bevor sie dann die "Virtual Future Ballad" spielen, für die sich Kimberly schon fast entschuldigt: "We’ll slow it down a little bit. But don’t panic, it’s a great one!" Und das ist sie wirklich, mitreißend, melodisch, einfach schön. Dann entführen sie uns noch in "The Fourth World" bevor sie leider schon wieder von der Bühne müssen. Bleibt zu hoffen, daß Sinergy ihr kreatives und musikalisches Potential noch weiter in die schon eingeschlagene progressiv-melodisch-gloomige Richtung ausbauen werden. (arw) (ACHTUNG: Bericht vom Konzert in Nürnberg - Hirsch)



Die Newcomer des Jahres. Nachdem ich sie dieses jahr schon auf zwei Festivals gesehn hab, musste ich sie auch auf Tour begutachten. Und siehe da - gleich die erste Überraschung: kein Chris Caffery ???!!! Henning (u.links) verkündete, daß er sich momentan mit Savatage im Studio befünde und das er bei der nächsten Scheibe wieder dabei ist. Eingesprungen war für ihn Seven Witches Gitarriest Jack Frost (rechts). Und der machte seine Sache sehr gut. Er haute so richtig auf die Klampfe, sprudelte vor Spielfreude fastüber. Kurz gesagt: Er ging ab wie eine Rakete. Auch wenn manche Leute das Gepose mit : Gittarre auf dem Rücken spielen oder Gitarre auf dem Boden liegend spielend usw. lächerlich fanden, mir hats gefallen. Metalium stiegen gleich mal mit "Fight" ein und machten dann mit "Break the spell" weiter. Nun folgte Deep Purple´s Klassiker "Smoke on the water", welches uns auf den Festivals leider nicht geboten wurde. Die Stimmung in der Rofa stieg langsam aber sicher immer höher. Mit dem letzen Song "Free forever" beendeten Metalium einen klasse Gig und haben außerdem ihren Job als "Anheizer" super erfüllt.
Außerdem spielten Metalium noch folgende Tracks: " Revelation", "Metalium", "Metamorphosis" und "Metalians".



Die Stimmung war nun genau richtig für PRIMAL FEAR. Und dank der kurzen Umbaupausen in der Rofa gings dann auch gleich los.



Über der Bühne hingen überall diese roten Signalleuchten, die dann zusammen mit dem Intro "Jaws of Death" dann auch gleich mal in Bewegung gesetzt wurden. Dann heulten Sirenen durch die PA und es wurde Zeit für den Opener "Final Embrace" gefolgt von "Battellions of Hate". Ralf und und seine Kollegen waren gut drauf, das konnte man auf Anhieb sehen. Primal Fear freuten sich in Ludwigsburg zu sein und begrüßten uns mit "Hallo Heimat" und Ralf stellte nach wenigen Sätzen fest, daß er zur Abwechlung eigendlich mal ein bissel schwäbeln könnte weil des verstehe mir ja alle, gell !!! Mit "Silver and Gold" spielten sie mein Highlight ihrer ersten Scheibe und im Anschluß "Church of Blood" und die absolute Primal Fear Hymne überhaupt:"Under your spell". Das Tom Naumann kurzfristig wegen persönlichen Problemen aus der Band ausstieg traf mit Sicherheit nicht nur die Fans. Man stellte sich die Frage, wer nun in diesem kurzen Zeitraum (immerhin nur 3 oder 4 Wochen) seinen Part übernehmen könnte und traf dabei mit Alex Beyrodt von Sinner die richtige Entscheidung. Alex legte an dieser Stelle auch gleich mal ein kurzes Solo hin. Jetzt war wieder die Puste da und es folgte "Into the future" und "Running in the dust". Jetzt spielte Stefan sei Gitarrensolo und es folgte "Save a prayer". Zum Glück legten Primal Fear jetzt mal kurz einen langsameren Gang ein und spielten ihre Ballade vom Erstling " Tears of Rage". Die ganze Rofa kannte natürlich den Text und sang begeistert mit. Es ging gleich weiter mit "Play to kill" und anschließend durfte auch Drummer Klaus Sperling sein Solo geben. Da es mit zwei Scheiben noch ziemlich schwer ist, ein komplettes Konzert über, nur eigene Songs zu spielen, war ihnen glaub ich niemand böse, daß sie ein bisschen in der Vergangenheit kramten und von Gamma Ray "One with the world" spielten. Nach "When the night comes" gab Ralf Scheepers sein eigenes Solo ( bzw. nenn ich das jetzt mal so). Er erklärte den Fans, warum auf den Tour T-Shirts so " ööööööö´s" drauf stehen. " Ganz einfach: Immer wenn wir proben und gut drauf sind, dann sagen wir "öööööö", wenn wir danach saufen gehen, dann sagen wir auch "öööööö". Und wenn wir mal in Esslingen in unserer Kneipe hocken ( Name is mir leider entgangen ), dann sagen wir auch "ööööö"".
Fehlte eigendlich nur noch, daß sie " Ö la pa löma" anstimmten. Davon blieben wir aber Gott sei dank verschont. Stattdessen kündigten sie ihren letzen Song "Promised Land" und verließen danach die Bühne.



Was folgen waren "Zugabe Rufe". Nach ein paar Augenblicken betraten Primal Fear wieder die Bühne, Ralf griff erst mal zur Weißweinflasche ( Man merkt halt doch, daß des en waschechter Schwob isch, gell), bevor es dann weiterging mit "Chainbreaker" und " Dollars" In meinen Augen hätte man "Dollars" weglassen sollen, weil es eh das schwächeste Lied von Primal Fear ist, und dafür z.b. "Nation in Fear" reinpacken sollen.



Primal Fear verließen nun nochmal die Bühne um dann mit dem Sinner Coversong "Used to the truth" einen geilen Konzertabend zu Ende gehen ließ.



Was am Ende noch zu sagen bleibt ist, daß es echte Anerkennung verdient, innerhalb so kurzer Zeit einen passenden Ersatzgitarristen zu finden, der das komplette Set über eigendlich fast fehlerfrei blieb. Ich weiß ja nicht, wie die anderen Konzerte von Primal Fear gelaufen sind, aber mit Sicherheit war dies eines der Besten. Liegt wohl daran, daß es in der Heimat am schönsten ist.

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