Konzert:

Primal Fear, Bullet, Messenger - Nürnberg, Hirsch

Konzert vom 28.01.2014

Gemäß ihres aktuellen Album-Titels „Delivering The Black“ wollten PRIMAL FEAR also am Ende Januar eine Runde Schwarz abliefern, als sie mit MESSENGER und Co-Headliner BULLET im Hirsch Nürnberg auftraten. Zum Schwarz sehen gab es eigentlich keinen Grund, denn „Delivering the Black“ gehört ganz klar zu den stärksten PRIMAL FEAR-Alben. Außerdem sind MESSENGER alte Power Metal-Hasen und als Anheizer ideal, während BULLET sowieso als LIVE-Band allererster Güte gelten. Entsprechend optimistisch ging ich in den Hirsch.
 



MESSENGER nebelten erst mal den Club ordentlich ein und legten mit dem mobilen Nebelwerfer von Gitarrist Patrik Deckarm als kleine Showeinlage noch mal nach, bevor es mit „Raiders of Galaxy“ vom aktuellen Album „Starwolf – Pt. 1“ losging. Der Song ist eine perfekte Power Metal-Granate und demonstrierte eindrucksvoll, wie gut die Saarländer technischen Anspruch und Songwriting vereinbaren können. Selbstbewusst wie sie sind, spielten MESSENGER anschließend mit „The Spectre“ und „Salvation“ zwei weitere Songs vom neuen Album, das ich allen Power Metal-Fans uneingeschränkt empfehlen möchte. Mit „Dragonships“ und dem Mitgröl-Hit „Kill The DJ“ folgten zwei ältere Lieder, bevor MESSENGER aus meiner Sicht zu früh die Bühne verlassen mussten. Aber ein starker Auftakt eines Konzertabends, Hut ab!
 



Die Schweden von BULLET machten da weiter, wo MESSENGER aufgehört hatten. Ihre eingängigen Songs und die unbändige Spielfreude sorgten im Publikum für weiterhin beste Laune, „Midnight Oil“ vom 2012er Album „Full Pull“ war der perfekte Opener. Die Mischung aus frühen AC/DC und ganz frühen ACCEPT kommt live viel besser rüber als auf Platte – das Problem teilen sich BULLET mit MUSTASCH, die ich live auch deutlich besser finde als auf ihren Studioaufnahmen. Gute Songs haben sie zweifellos, aber live präsentieren sich BULLET einfach viel frischer, druckvoller und lebendiger als auf Konserve. Und somit waren für mich in Summe BULLET auch der echte Headliner und Gewinner des Abends.




Das soll nicht bedeuten, dass PRIMAL FEAR schwach gewesen wären, mitnichten! Als nach dem Intro Randy Black an den Drums loswütete wie ein Berserker und die ersten Riffs zu „Final Embrace“ messerscharf aus der PA blitzten, war die Stimmung sofort auf Anschlag. Die anfänglichen Probleme mit dem Mix bekam man auch schnell in den Griff, so dass Basser und Backing Vocals-Sänger Mar Sinner nicht mehr alles übertönte. Sänger Ralf Scheepers wirkte anfangs etwas genervt, Opfer wurden dabei sein Ventilator und ich – als er das Teil einfach von der Bühne in den Graben kickte, flog das Ding mir glatt auf die Füße. Nächstes Mal erst schauen, dann kicken, gell? Positiv fiel dagegen von Beginn an Gitarrist Tom Naumann auf, der sichtlich Spaß an der Show hatte und mal wieder statt Magnus Karlsson mit der Band auf Tour ist. Auch PRIMAL FEAR setzten voll auf ihr neues Album „Deliver the Black“ und packten gleich fünf Songs in die Setlist: „King For A Day“ als zweite der beiden Zugaben, davor „Alive & On Fire“, „Delivering The Black“, „One Night In December“ und „When Death Comes Knocking“. Mag ungewöhnlich viel sein, aber da das neue Album richtig gut geworden ist, konnte man sich das schon erlauben. Bei den Fans kam es jedenfalls gut an. Alles in allem also ein toller Konzertabend.

 



Primal Fear, Bullet, Messenger - Nürnberg, Hirsch - 1 Primal Fear, Bullet, Messenger - Nürnberg, Hirsch - 2 Primal Fear, Bullet, Messenger - Nürnberg, Hirsch - 3 Primal Fear, Bullet, Messenger - Nürnberg, Hirsch - 4 Primal Fear, Bullet, Messenger - Nürnberg, Hirsch - 5 Primal Fear, Bullet, Messenger - Nürnberg, Hirsch - 6 Mehr Infos:PRIMAL FEAR
Bullet
Messenger