Pressure Festival 2006 - Freitag

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(FAQ der Website)
Man hat ja einen Ruf zu wahren...
Das Pressure Festival musste in diesem Jahr der Fußball-WM Tribut zollen und den ersten Tag in den Dortmunder Soundgarden-Club verlegen, da die Gysenberg-Halle nicht zur Verfügung stand.
Der Club entpuppte sihc als verranztes altes Industriegebäude, das von außen keinen sonderlich vertrauenserweckenden Eindruck machte. Drinnen sah das Ganze schon besser aus. Von einer Galerie hat man einen guten Überblick auf die Tanzfläche und die Bühne, mehrere Tresen lassen Getränketechnisch keine Wünsche offen. Ärgerlich nur, dass jeder Gast einen 2€-Mindestverzehr-Coupon kaufen musste, andererseits war es in dem Club so warm, dass nur beinharte Corler ohne Getränk auskamen.
Da wir Arbeits- und Staubedingt (von der Drotmunder Verkehrsführung ganz zu schweigen) erst gegen 20 Uhr beim Club ankamen, waren DAMNNATION AD die erste Band, die wir sahen. Die Amis konnte mit brutalem Hardcore und einem sehr bellenden Shouter nicht wirklich überzeugen und nur wenig Leute vor die Bühne bewegen.
Bei RINGWORM wurde es dann vor der Bühne kuscheliger - leider fehlte ein Fotograben, so dass Fotos kaum möglich waren. RINGWORM hatten einen stärkeren Metal-Einschlag als DAMNATIO AD und waren einfach nur fett. Granate um Granate wurde (in Hochgeschwindigkeit) von den aggressiven Musikern auf die Menge abgefeuert, die es mit einem sehr großen Pit dankte. Man merkte der Band an, dass sie schon einige Jahre auf den Buckel hatte, jeder wußte, was er zu tun hatte, um die Show intensiv zu machen.
Als im Anschluss MOST PRECIOUS BLOOD auf die Bühne kamen, wurde es nochmal voller vor selbiger (also kaum noch ein Durchkommen) und die Luftfeuchtigkeit stieg auf weit über 100%. Anscheinend wollten die New Yorker ihren Vorgänger in nichts nachstehen und legten einen dermaßen furiosen Beginn hin ("Shark Ethics"), dass einem Hören und Sehen angesichts der Wucht verging. Auch wenn ein Set gespielt wurde, dass mit dem der letzten Europa-Tour beinahe identisch war, wirkten MOST PRECIOUS BLOOD an diesem Abend motivierter und wollten es allen zeigen. Gelang ihnen ohne Probleme. Mit dermaßen starken Songs wie vom letzten Album "Merciless" kann eine Band nur gewinnen und wenn man ihnen dann noch den Spass am Live spielen anmerkt, ist die Sache geritzt. So war es nur konsequent, dass vor der Bühne der Mob tobte, Crowdsurfer und Stagediver im Sekundentakt flogen (mangels Fotograben gab’s auch keine Security) und diverse Mal ein Circle Pit gestartet wurde. Fett! Das parallel laufende WM-Spiel Togo - Frankhreich interessierte bis auf einige Franzosen und ein paar ausgelassen singende Mädels dann auch niemanden…
AS I LAY DYING würden es schwer haben. Aber Hauptsache einen anständigen Soundcheck machen und 30 Minuten später als geplant anfangen. Der Begeisterung tat das aber keinen Abbruch, mit den ersten Tönen tobte der Soundgarden. Es war tatsächlich nochmal voller vor der Bühne geworden, im gesamten Innenraum standen die Leute dicht an dicht. Niemand konnte sich daher dem wogenden Massen entziehen, die jeden Song abfeierten, egal ob vom neuen Album oder alte Klassiker. AS I LAY DYING können diesen Abend als Triumphzug verbuchen und haben gemeinsam mit MOST PRECIOUS BLOOD für einen grandiosen Auftakt des Pressure Festivals 2006 gesorgt!