Pressure Festival 2005 - Freitag
Im Inneren der Halle befand sich die Bühne auf dem hinteren Drittel des Eishockey-Spielfeldes, was den Fans die restlichen zwei Drittel des Feldes ließ. Das ist mehr als ausreichend, um einen ordentlichen Pit zu haben, das Mischpult reinzustellen und an den Seiten eine Menge Stände aufzubauen. Erstaunlich groß, so ein Eishockey-Feld. Die linke Tribüne bot erschöpften Besuchern die Gelegenheit, im Sitzen dem Treiben auf der Bühne zu folgen. Die rechte Seite war gesperrt, ebenso die Sitzreihen auf der linken Seite, die auf gleicher Höhe mit der Bühne waren.
Beste Voraussetzungen für ein gutes Festival war mein Eindruck - und der sollte sich im Laufe der drei Tage verfestigen.
Freitag
Aufgrund der üblichen Verzögerungen an einem Freitag (Arbeit, Stau auf der Autobahn) kamen wir erst gegen 19 Uhr in Bochum an, wo wir flugs unsere Sachen zu einer Bekannten brachten, bei der wir die nächsten beiden Nächte schlafen wollte. Natascha, an dieser Stelle noch einmal tausend Dank! Die gute Frau fuhr uns dann sogar noch zur Halle hin und war sogar bereit, uns nachts wieder abzuholen. Aber keine Chance Leute, die Frau ist vergeben…
Um kurz vor acht waren wir dann in der Halle und kamen genau rechtzeitig zu TERROR, die eigentlich erst um 20.40 spielen sollten, aber aus irgendeinem Grund den Slot mit ZAO getauscht haben. Wie immer waren TERROR eine Macht und hatten das Publikum in der ziemlich vollen Halle vom Start weg im Griff. Leute flogen ohne Unterlass, es bildete sich sofort ein großer Pit und auch die Aufforderung zum Circle Pit wurde bereitwillig nachgekommen. TERROR zockten eine halbe Stunde und präsentierten sich als absolute Vollprofis, hatten aber unter dem matschigen Sound zu leiden, der besonders die Gitarren strafte. Höhepunkt war natürlich "Overcome" und "Spit My Rage", bei denen die Hölle vor der Bühne los war. Sänger Scott erzählte noch eine kleine Anekdote über eine Nahtoderfahrung, die er zwei Tage vorher hatte. Er musste ins Krankenhaus eingeliefert werden und es sah wohl recht kritisch aus. Davon war an diesem Abend aber schon nichts mehr zu spüren und Scott, genau wie der Rest von TERROR, in absoluter Hochform. Das machte ein wenig das Verpassen von DEADLOCK, PURIFIED IN BLOOD oder FEAR MY THOUGHTS wett…
Die nachfolgenden ZAO verpassten wir dann, da wir auf dem Parkplatz vor der Halle Bekannte aus der Heimat trafen, die dort mehr oder weniger wild campten.
Bei BLEEDING THROUGH verschlug es mich wieder ins Innere des Gebäudes, vorbei an der immer freundlichen und zu Späßen aufgelegten Security (dafür en dickes, fettes Lob an www.bsd-dortmund.de, ihr wart die beste Security, die ich bisher bei einem Festival erlebt habe!). BLEEDING THROUGH waren heftig wie immer und konnten mit der bangenden Keyboarderin einen Exotenpunkt einheimsen. Ich war ein wenig müde, deswegen verfolgte ich BLEEDING THROUGH von der Tribüne aus, von der aus man einen guten Blick auf die Bühne hatte - und der Pit von oben betrachtet sieht einfach nur cool aus.
Als BLEEDING THROUGH fertig hatten, strömten mehr und mehr Leute in die Halle und besetzten die Tribüne bis zum letzten Platz, standen doch jetzt HATEBREED an. Auch vor der Bühne wuchs die Menge und ging bis weit hinter das Mischpult. Die Amis um Jamey Jasta ziehen definitiv (und verdientermaßen) eine Menge Leute. Nach erfreulich kurzer Umbaupause und Soundcheck kam das Quartett auf die Bühne und hatte das Publikum von Beginn an in der Hand. Mittlerweile haben HATEBREED ein riesiges Potential an verdammt guten Metalcore-Songs, da füllt sich eine Stunde Spielzeit fast von ganz alleine mit Knaller um Knaller. Für die Fans gab es kein Halten mehr und vor der Bühne kamen mächtig Leute in Bewegung. Dass die Band live eine absolute Macht geworden ist, steht nach jahrelangen Touren und hunderten gespielten Shows außer Frage. An diesem Abend herrschten HATEBREED über das Pressure Festival, Punkt.
Wer nach dem Ende des ersten Festivaltages das Angebot des Matrix Bochum wahrnahm, mittels seines Festivalbändchens freien Eintritt in der großen Alternativ-Disco zu haben, sah sich einer Meute Grufties gegenüber. Keine Spur von Metalcore oder HC, dafür Gothics und Grufties im Hunderterpack, untermalt von Szene-typischer Mucke. Man kann eben nicht alles haben. Von einem Veltins für 3€ brauchte ich allerdings nur eins, so lecker ist das Zeug auch nicht.
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