Konzert:

Porcupine Tree - Köln, Gebäude 9

by Gast
Konzert vom 03.04.2003Der erste Eindruck der "Örtlichkeiten" war zunächst nicht ganz so toll, denn der Laden mit dem unschuldigen Namen "Gebäude 9" war eigentlich im hellen Licht eher ein ziemlich abgef...ter Schuppen. Als es am Anfang noch nicht ganz so voll war, kam ich mir etwas vor, wie bei einer Hausbesetzung eines abrissreifen Bunkers. Dann aber als die Show losging, hat man davon ja eh nicht mehr viel mitbekommen. War ja auch ausverkauft (schätze ca. so um die 400 Besucher) und deshalb auch gerammelt voll. Das Ambiente wurde dann auch irgendwie schnell irgendwie kultig und besonders dieser olle Kronleuchter war ja wohl ... na ja... LOL!



Jetzt zur Show: Ein Wort reicht da eigentlich völlig aus: Genial! Wirklich absolut genial! Schon beim Opener von PORCUPINE TREE "Blackest Eyes" war sofort ein Hammerstimmung in der Bude und eine spielerisch klasse aufgelegte Band. Auch die eher kleine Bühne schien Wilson und Co. zu gefallen. Sie war nur etwas zu flach, so dass ich aus etwa Reihe 10 Stevens Gitarrenspiel nur ganz, ganz selten im Detail verfolgen konnte. Viel Neues kann und will ich über die Show eigentlich gar nicht loswerden. Diese Mischung aus Härte (es war eigentlich mehr Heavy Metal als "nur" reiner Progrock!) und diesen üppigen Klangbildern in einer perfekten Symbiose haben die Zuschauer einfach nur mitgerissen, man war hin und weg - einfach bombastisch. Noch ein Wort zum Sound: Laut, stellenweise sehr laut ging’s zu, vereinzelt vielleicht sogar zu laut. Aber gut gemischt. Es war eigentlich alles prima aufeinander abgestimmt und alle Instrumente durchgehend klar erkennbar, nur einfach manchmal (- 2db) am Master hätten den Lauschern doch gut getan. Ein leichtes "Wie bitte, was hast Du gesagt?" direkt nach dem Konzert war nicht nur bei mir feststellbar. Aber insgesamt war der Klang doch in Ordnung. Hab’ ihn bei PT allerdings schon besser gesehen (sorry: gehört!). Ach ja: Die beiden "Neuen": Klasse. Wesley fügt sich prima in alle Stücke ein (außer bei "Tinto Brass", wo er nicht mitspielen darf/braucht). Klasse Stimme, eine hervorragende 2. Gitarre, sollte immer dabei bleiben. Und Gavin Harrison ist ja wirklich über jeden Zweifel erhaben. So langsam scheint er auch mehr aufzutauen. Er ist nicht der Show-Typ und auch ein ganz anderer Typ als es Maitland war, aber was der aus seinen Stöcken zaubert - Phantastisch. Exakter kann man wohl nicht drummen. Er interpretiert einige Sachen schon etwas anders als Maitland, aber wirklich nicht minder gut. Und das Ende von Hatesong .. extrem supi! Die Lichtshow war zwar solide aber nix besonderes. Aber das passt ja auch zu der Show und dieser einzigartigen Band. Die durchdringenden Bässe, glasklaren Riffs und die einzigartige Stimme Wilsons vibrieren immer noch in meiner Seele und ich weiß, daß dieses Konzert im Olymp aller Konzert in meinem Leben ganz weit oben steht. Na, ja und die Setlist hat sich nicht wirklich sehr verändert zu den vorherig absolvierten Konzerten. Aber einen Knüller, mit dem ich nicht mehr gerechnet hatte, war dabei und es war das absolute Highlight des Abends. Ich hoffe inständig, daß dieser Song für immer auf den zukünftigen Setlists festgetackert sein wird. (Habe ihn auf unten mit (!!!) markiert). Porcupine Tree haben wieder mal ein absolutes Sahne-Konzert abgeliefert. In Aschaffenburg nur einen Tag später unterschied sich das Set unterschied sich nur in einem Punkt statt "Creator Has A Mastertape" wurde "Strip The Soul" zurück ins Programm genommen. Eine gute Entscheidung, wie ich fand. Es passte bei diesen 110 Minuten Vollgas eigentlich alles zusammen.


Setlist PT:


1. BLACKEST EYES


2. SOUND OF MUZAK


3. GRAVITY EYELIDS


4. EVEN LESS


5. PURE NARCOTIC


6. WEDDING NAILS


7. WAITING


8. HATESONG


9. RUSSIA ON ICE


10. HEARTATTACK IN A LAYBY


11. CREATOR HAS A MASTERTAPE


12. TINTO BRASS


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1st encore


13. SHES MOVED ON


14. DARK MATTER


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2nd encore


15. TRAINS

(Daniel Collmann, Kontakt über die Redaktion)


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