Konzert:

Poisonblack, Silence - Köln, Werkstatt

Konzert vom 20.05.2010Einer der wenigen schönen Maiabende diesen Jahres diente als Kulisse für das Gastspiel POISONBLACKs in Köln- entsprechend verharrte auch eine nicht unbeträchtliche Anzahl der Besucher noch bis kurz vor Konzertbeginn draußen vor der Werkstatt. Möglicherweise verspürten auch die musikalischen Hauptakteure des Abends eine gewisse Wehmut ob der meteorologischen Gegebenheiten: wer kommt schließlich bei der Tourplanung schon auf den Gedanken, dass es zum fraglichen Zeitpunkt im Mai im heimischen Finnland satte 10 bis 15 Grad wärmer sein könne als in Mitteleuropa? Wie dem auch sei, im Laufe der letzten Viertelstunde vor dem offiziellen Beginn strömten dann natürlich doch alle nach drinnen vor die Bühne und es konnte losgehen.


Um 21h erwachte die Bühne zum Leben und SILENCE läuteten, um ihre eigenen Worte zu gebrauchen, den "finnischen Abend" ein. Die Herrschaften selbst kamen zwar nicht aus dem hohen Norden, sondern aus Franken, ihr Sound jedoch war deutlich im Land der tausend Seen verwurzelt und passte bestens ins Programm. Entsprechend wurden Songs wie "Christine Infernal" vom Publikum auch enthusiastisch aufgenommen, denn solch hübschen Dark Rock aus deutschen Landen bekommt man ja schließlich nicht gar zu oft kredenzt- und das, obwohl die Kombo sogar einen Ausfall in den eigenen Reihen kurzfristig durch einen Aushilfsgitarristen hatte kompensieren müssen.


Nach der Wegbereitung durch SILENCE übernahmen POISONBLACK und langten mit "Sun Shines Black" und "Casket Case", beide vom aktuellen Album, gleich mal ordentlich in die vollen. Ville Laihiala zeigte sich, der ihm gelegentlich nachgesagten akuten Wortkargheit zum Trotz, sowohl gut aufgelegt als auch gesprächig und konterte den ihm zum Spaß von einem männlichen Anwesenden vorgetragenen Wunsch nach einem Kind von ihm trocken mit den Worten: "You want my child? Alright. I guess it´s gonna be a dead heavy day then!"- sprach´s und ließ umgehend das entsprechende Lied folgen. Das Set umfasste Material von allen bisherigen Alben, vom dem der aktuellen Tour ihren Namen gebenden "Of Rust and Bones" bis hin zum Debüt "Escapextasy" - "Hollow Be My Name", "Leech", "Nothing Else Remains", "Love Infernal", "Lowlife", "Soul In Flames", "Rush"- das Gothic Metal- Herz durfte sich freuen und das Publikum vor der Bühne tobte denn auch entsprechend. Mit "Invisible" war sogar eine schwermütig-ruhige Nummer am Start, von Laihiala angekündigt als ein Song, der Mädchen und Frauen zum Weinen bringe. Geweint haben dürfte in der Werkstatt dann wohl doch keiner- dazu war die Stimmung einfach zu gut-, aber anrührend und stimmungsvoll war das Lied live eindeutig. Die Zugaberufe wurden schon laut, bevor die Band die Bühne auch nur ganz verlassen hatte, und sie war kaum unten, da war sie auch schon wieder zurück- zusammen mit dem ironisch-trockenen Kommentar Ville Laihialas, den Part, in dem sie erst abgehen würden, nur um gleich wieder zurückzukommen, finde er eigentlich immer ziemlich dämlich, da doch sowieso klar sei, dass sie noch weiter spielen würden. Es folgten "Bear The Cross", "Buried Alive" und "The Last Song", bevor die Band um 23:15 Uhr erneut abging, diesmal dann endgültig. Merke: der Auftakt der kleinen, aber feinen "Rust Over Germany"-Tour war also ein voller Erfolg.



Poisonblack, Silence - Köln, Werkstatt  - 1 Poisonblack, Silence - Köln, Werkstatt  - 2 Poisonblack, Silence - Köln, Werkstatt  - 3 Poisonblack, Silence - Köln, Werkstatt  - 4 Poisonblack, Silence - Köln, Werkstatt  - 5 Poisonblack, Silence - Köln, Werkstatt  - 6 Poisonblack, Silence - Köln, Werkstatt  - 7