Konzert:

Poets Of The Fall - Köln, Die Kantine

Konzert vom 20.11.2012Der einladend dekorierte Biergarten der Kantine war trotz der novemberlichen Kälte überraschend gut gefüllt, als sich der Einlass zum Kölner Konzert der ersten Deutschlandtour der POETS OF THE FALL nährte. Während die Lichterketten durch die spätherbstliche Dunkelheit leuchteten und so manch einer Deckung vor dem eisigen Wind suchte, erfreuten sich Imbissbude und Bierausschank regen Zuspruchs im Kampf gegen die Witterung, und selbst die Statue des Velociraptorenskeletts, die am Eingang zum Gelände Wache stand, schien, erfreut von der wachsenden Menge, zufrieden in sich hineinzugrinsen. Offenbar hatte sich herumgesprochen, dass die POETS ohne Support unterwegs waren und man daher gut beraten war, pünktlich zu erscheinen, wenn man nicht bei zu spätem Eintreffen eine böse Überraschung in Form eines bereits begonnenen Konzerts erleben wollte.



Der Einlass kam und ging, das Publikum scharrte sich um die Bühne und um kurz nach 20 Uhr begann sich diese nach Erlöschen der Lichter mit Leben zu füllen: die Band erschien und legte mit „Running Out Of Time“ direkt mit Material vom aktuellen Album „Temple Of Thought“ los. Das finnische Sextett war gut gelaunt und ließ dem Opener zunächst mit „Diamonds For Tears“ einen älteren Song von „Revolution Roulette“ folgen, bevor es mit „Temple Of Thought“ vom bereits erwähnten gleichnamigen Album weiterging. Danach kündigte Sänger Marko Saaresto eine romantische Einlage an, die sich besonders, wenn auch nicht ausschließlich, an die Pärchen im Publikum richte – Ansage für die Ballade „Cradled In Love“. Um den einen oder anderen Freund flotterer Töne, der dabei vielleicht Gefahr gelaufen war, wegzudösen, wieder wachzurütteln, folgte im Anschluss darauf mit „Locking Up The Sun“ ein POETS OF THE FALL-Klassiker, der mit allseitiger Begeisterung aufgenommen wurde. Schade war nur, dass der sonst so satte, runde Sound der POETS an diesem Abend etwas hinter seiner sonstigen Klasse zurückblieb und die Keyboards kaum durchdrangen, wobei man um fair zu bleiben einräumen muss, dass dies auch am individuellen Standpunkt gelegen haben kann und an anderer Stelle im Raum besser gewesen sein mag. Dem Spaß an der Sache tat das aber allenfalls bedingt Abbruch, zumal sich die Band wirklich ordentlich ins Zeug legte. „Stay“ und das wunderschöne, akustikgitarrengetragene „Illusion & Dream“ vom Debütalbum „Signs Of Life“ durften natürlich nicht fehlen, bevor mit „The Ballad Of Jeremiah Peacekeeper“ erneut neues Material präsentiert wurde. Das in Deutschland weitestgehend vergriffene „Revolution Roulette“-Album war mit einem weiteren Song in Gestalt von „Miss Impossible“ vertreten, bevor sich mit „Late Goodbye“, das der Band auf dem Soundtrack von Max Payne 2 zum Durchbruch verholfen hatte, der nächste Höhepunkt näherte, der vom Publikum ebenso begeistert bejubelt wie auf Aufforderung von Marko Saaresto hin skandiert wurde. Dem folgte passender Weise der erste Abgang, doch die Zugabe ließ nicht lange auf sich warten. Der Sänger stellte seine Bandkollegen vor, von denen jeder in den höchsten Tönen gelobt wurde; und weiter ging´s mit „Dreaming Wide Awake“ sowie einem kurz angespielten Zwei-Zeilen-Cover von REMs „The One I Love“, das als eine Art Intro für den Nachfolgenden POETS-Klassiker und Evergreen „Carnival Of Rust“ fungierte. Da fehlte aber doch noch was, oder? Richtig, zum krönenden Abschluss gaben die Helsinkier mit „Lift“ noch einmal Gas, bevor sie sich dann, nach einer Gesamtspielzeit von gut neunzig Minuten und mit dem Versprechen, möglichst bald wieder zu kommen, endgültig verabschiedeten. Wir nehmen sie beim Wort und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen, denn es wäre wirklich ein Jammer, wenn sich POETS OF THE FALL weiterhin so selten in deutschen Landen blicken ließen.


Poets Of The Fall - Köln, Die Kantine - 1 Poets Of The Fall - Köln, Die Kantine - 2 Poets Of The Fall - Köln, Die Kantine - 3 Poets Of The Fall - Köln, Die Kantine - 4