Konzert:

Poets Of The Fall, Flight Brigade - Köln, Luxor

Konzert vom 03.12.2016

Zwei Jahre nach ihrem letzten bejubelten Auftritt im Kölner Luxor zog es die Finnen von POETS OF THE FALL wieder in die Domstadt. Passend zum großen Anklang, den das letzte Konzert gefunden hatte, zog sich schon vor Einlass eine lange Schlange den Bürgersteig vor dem Luxor entlang, die der Dunkelheit, dem Nebel und  den Temperaturen um den Gefrierpunkt beharrlich und gut gelaunt trotzte. Der Einlass selbst ging zügig von statten, Geduld war eher bei all denjenigen gefragt, die ihre Winterjacken an der Garderobe abgeben wollten, vor der sich schnell ein beachtlicher Rückstau bildete. War dieser Engpass jedoch erst einmal überwunden, gestaltete sich die Wartezeit auf den Konzertbeginn ausgesprochen kurz: fast 20 Minuten vor der eigentlich anvisierten Zeit von 20 Uhr gingen auf der Bühne die Lichter aus und FLIGHT BRIGADE erschienen.

 

Die sieben Briten legten gut gelaunt los und nahmen das Publikum mit ihrer folkrockigen Kombi aus männlichem und weiblichem Gesang, Gitarren und Violine rasch für sich ein.  Ob „Hurricane Season“ oder „Thick As Thieves“, der Support kam mit seinen mal flotteren, mal ruhigen bis melancholischen, aber immer melodiösen Tönen ausnehmend gut an und freute sich sichtlich über die gute Resonanz. Nach einer halben Stunde Spielzeit und ausdrücklichem Lob sowie einer Danksagung an die Headliner des Abends verließ die Kombo schließlich die Bühne, um sich nach kurzer Pause am Merchandising-Stand einzufinden, zu plaudern und mit dem restlichen Publikum mitzufiebern.

So zügig, wie es bereits zu Beginn der Veranstaltung von statten gegangen war, ging es auch weiter und so dauerte es nur eine Viertelstunde, bevor die Bühne wieder zur Benutzung freigegeben war und das Intro in Form des Refrains von „Shadow Play" erklang. Inzwischen war das Luxor proppevoll, selbst die hinterste Ecke war noch publikumsbepackt, und entsprechend üppig fiel auch der Begrüßungsapplaus für die Band aus. Poets Of The Fall erschienen samt Gitarren und Bass im Gepäck und legten mit „Drama For Life" vom neuen Album „Clearview" als Opener los. Was von Anfang an positiv auffiel war der satte, runde Sound, der im Luxor herrschte und welcher den für die Band charakteristischen warmen Gesamtklang schön zur Geltung brachte. Sänger Marko Saaresto bedankte sich für den Applaus mit einem artigen deutschen „Danke" und dem Verweis darauf, dass dieses Wort sowohl Anfang als auch Ende seines Deutschvokabulars darstelle, nur um dann gleich darauf zurückzurudern und, zur Erheiterung des Publikums, grinsend anzumerken, dass er zusätzlich auch im Stande sei, auf Deutsch eine Brezel zu ordern – „Amazing, isn´t it?". „Daze“, „Dreaming Wide Awake“ und „The Child In Me“ sorgten für gute Stimmung im Saal, über die sich die Band merklich freute. Schließlich bat Saaresto das Publikum um Ruhe und kündigte an, dass er gebeten worden sei, ein Lied ohne den Rest der Band, der sich so lange in aller Ruhe ein Bier holen gehen könne, zu performen - ob die geneigten Zuschauer es denn hören wollten. Sie wollten. Die Bühne wurde also dem Sänger überlassen, der bekannte, auch etwas nervös zu sein, dann aber eine ebenso souveräne wie anrührende A-cappella-Performance von „The Wind That Shakes The Barley“ ablieferte, für die er mit tosendem Applaus belohnt wurde.

Der Rest des Sextetts kehrte zurück und mit „Diamonds For Tears“ und „The Game“ wurde das Tempo wieder deutlich angezogen, bevor mit „Stay“ noch mal eine Akustikvariante kredenzt wurde. Die Wertschätzung der Musiker für ihr Publikum wurde auch im Ausflug des Sängers ins Publikum deutlich, um dort Umarmungen zu verteilen, auch wenn er sich dabei notgedrungen auf die vorderen Reihen beschränken musste – wofür er sich charmant entschuldigte: „I´d like to come back there and hug everybody, but unfortunately I have to sing!“. Zum Schluss hin wurde noch einmal ordentlich Gas gegeben: „Locking Up The Sun", dann der Poets-Klassiker schlechthin, „Carnival Of Rust", bei dem das Publikum nach Kräften mitsang. Es folgte der Abgang der Band, die jedoch schnell zur Zugabe zurückkehrte und mit „War“ und „Lift“ nachlegte. Nachdem die Menge ausdrücklich ihren Wunsch nach einem weiteren Song bekundet hatte, folgte überraschender Weise jedoch nicht der traditionelle Rausschmeißer „Late Goodbye“ (der dann leider im Set fehlte – der einzige Wermutstropfen eines ansonsten rundum gelungenen Konzerts), sondern die Ballade „Children Of The Sun“ vom neuen Album. Danach war dann wirklich Schluss, zum offensichtlichen Bedauern aller Anwesenden, einschließlich der Bandmitglieder, die sich durch große Spielfreude und gute Laune hervorgetan hatten und mit ihrem Publikum um die Wette strahlten, als sie die Bühne schließlich endgültig verließen.
  



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