Konzert:

Pianos Become The Teeth, Goodtime Boys - Hamburg, Goldener Salon

Konzert vom 20.03.2012PIANOS BECOME THE TEETH haben mit „The Lack Long After” völlig zu Recht durch die Bank gute Kritiken abgeräumt, so dass das pickepacke volle kleine Hafenklang-Venue nicht überrascht, ebenso wenig wie der Hipster-Auflauf. Immerhin ist die Band in der Visions groß angesagt und ist die Show nun mal in Hamburg. Mit GOODTIME BOYS hatten sie eine gute Vorband am Start, immerhin kann der punkige HC der Cardiff-Bande live niemanden kalt lassen. Die Reaktionen waren an diesem Abend aber sehr verhalten, fast so, als sei das Publikum mit der ungezügelten Kraft und den kurz-knackigen Songs überfordert gewesen. So viel Krach und so.


Dann wird es ja wohl beim Headliner anders werden, so die Hoffnung. Aber nix da. Als die recht siffig aussehenden Amis nach recht langem Soundcheck loslegten, gab es nur gefälliges Nicken im Publikum, von ein paar aktiveren Nasen in den ersten Reihen mal abgesehen. Das allein dem unterkühlten Naturell des Hamburgers oder der übertriebenen Coolness der Hipster zu anzukreiden wäre aber zu kurz gegriffen, denn PIANOS BECOME THE TEETH konnten nicht überzeugen. Die Drums zu laut, die Gitarren zu leise und der Gesang viel zu kraftlos, das zusammen ließ die fantastischen Songs des Albums überhaupt nicht zur Geltung kommen. Die positiv umschrieben zurückhaltende Performance der Musiker (vom Drummer mal abgesehen) trug ihr Übriges dazu bei, dass der Funke nicht übersprang. Shouter Kyle agierte als Einziger etwas mehr, wirkte dabei aber zu bemüht. Kurzum: das war alles nix. Die 35 Minuten Stagetime zogen sich und bis auf eben ein paar Die-Hard-Fans wirkte niemand wirklich angesprochen von der Leistung der Band. Warum bis auf die üblichen Floskelansagen auch nix von Kyle kam, bleibt angesichts der interessanten „The Lack Long After”-Lyrics ein weiteres Rätsel. Es gibt eben Shows, die nicht wirklich gut sind. Schade um eine verpasste Chance.


Pianos Become The Teeth, Goodtime Boys - Hamburg, Goldener Salon - 1