PartySan Open Air 2005 - Bad Berka, Donnerstag

Die Ehre, die 2005er-Auflage des beliebtesten Extrem-Festivals Deutschland zu eröffnen, teilten die Veranstalter RECAPTURE zu. Die Sachsen-Anhaltiner sorgten fortan für Verwunderung. "Ist das eine Frau?" lautete eine vielgestellte Frage im hinteren Zelt-Bereich. Und in der Tat: Michèle from Hell bölkte sich die Seele aus dem schmalen Leib wie ein Dicker. ""Jetzt gibt’s auf die Mütze", verprach die Dame aus Halle an der Saale - und ihre Gefolge tat wie versprochen. Ob nun "Mighty Dreams" oder "Final Execution", die Band machte neugierig auf ihre bisherigen zwei Veröffentlichungen und war der richtige Underground-Act an erster Stelle. (memme)
SECRETS OF THE MOON boten dann ein etwas außergewöhnlicheres Programm, denn technischer Black Metal war sonst nicht auf dem "Party.San" vertreten. Zwar genossen die deutschen Bläckies bei einigen Festival - Besuchern eindeutigen Kultstatus, wie sich am nächsten Tag bei der Autogrammstunde zeigte (diverse Bandmitglieder hielten ein Pappschild mit dem Bandnamen hoch und ließen sich von zahlreichen Fans fotografieren…) (mitnichten: angesichts etwas zurückhaltender Annahme der Autogrammstunde hielten selbiges Schild die Mitarbeiter des Legacy hoch - Anm. memme), jedoch bemängelten auch andere Leute, dass die Mucke eindeutig zu breaklastig und wenig eingängig war. Persönlich fand ich die Band allerdings echt nicht übel, obwohl man nur schwer in die vorderen Reihen vordringen und einen genaueren Blick auf die Performance erhaschen konnte. Nicht übel und für progressivere Knüppelbrüder ein interessanter Gig.(do)
DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT haben zwar einen coolen Namen, eine Musikerin mit echt langen Haaren und ein evileashiges Outfit. Nur mit den Songs da haperts ein wenig. Es ist old-school Black Metal mit ohne Esprit. Oder von mir aus mit viel Street Credibility aber ohne Ideen. Nicht, dass es mit nicht gefallen hätte, im Gegenteil, ich fand Songs wie "Thanatos", "Nocturnal" oder das coole "Pestilential Deathride" dufte, aber wahrscheinlich hätte man mir zu dieser Zeit auch einen ICE oder einen Staubsauger ans Ohr halten können. (memme)
OBSCENITY zu kategorisieren fällt nicht schwer: Death Metal, stumpfer, cool gespielter, herrlich unspektakulärer Death Metal der alten Schule. Dass man damit ca. 3000 gut mit Bier und "Weißem Russen" geölten Krachfreunden immer kommen kann, dürfte außer Frage stehen. Großes Tamtam gab es daher nicht, OBSCENITY kamen, sahen und growlten sich herrlich durch eine gute Stunde ehrlichen Todesmetalls und entließen das gut gefüllte Zelt, bzw. die gut gefüllten Leute, in eine feucht - fröhliche Nacht in Thüringen. Cool! (do)
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