Konzert:

Party.San 2015 - Samstag

Konzert vom 04.09.2015

Ja, guten Morgen liebe Sonne....nein, ich freu mich nicht das du wieder da bist! Aber was ist das.....sind das Regenwolken da oben am Himmel? Tatsächlich.....es fängt an zu regnen. Herrlicher, erfrischender Reg....hey, nich aufhören! Neeeeiiiinnn.........und da war er wieder, der grelle, warme Arschlochball am Himmel. Da die Birne mittlerweile eh zerkocht war, aber dann auch fast schon egal. Ne warme Dose Bier geschnappt und den letzten Tag vom Party.San 2015 gestartet.

 

Zu enge Buchsen, High Tops, Pilotenbrillen, nein wir haben uns nicht Doc Brown`s DeLorean ausgeliehen um ins Jahr 1985 zu reisen...Evil Invaders stehen auf der Hauptbühne. Die vier Belgier geben ordentlich Gas und zeigen dem Death Metal treuen Publikum wie richtig guter Thrash Metal klingen muss! Sänger Joe schreit sich die Seele aus dem Leib wärend seine Mannen den Takt in allerfeinster 80` Manier vorgeben. Der Sound ist auch am frühen Samstag Nachmittag super und macht Lust auf mehr...Obwohl 35 Grad plus 45 Minuten Thrash Brett vom allerfeinsten..machen durstig und kaputt, zum Glück habe ich bis 17;10 Uhr eine kleine Pause in der ich mich etwas erholen kann. (rw)

Gegen vier habe ich meinen alten, geschundenen Leib dann auch mal vor die Bühne bewegt, um Krisiun die Aufwartung zu machen. Hätte ich bleiben lassen können.....leider hatten die Brasilianer nen furchtbaren Sound erwischt und außer lautem Brummen und Wummern des Schlagzeugs und Basses war kaum was zu vernehmen. Den vielschichtigsten Sound haben sie eh schon nicht, da versaut einem sowas dann schon mal den kompletten Auftritt...Schade. (dl)

Die freie Zeit vergeht wie im Fluge, aber dann heißt es auf auf ins Zelt... Pripjat aus Köln / Kiew darf man nicht verpassen.Die vier Jungspunde mit dem makaberen Namen ( Prypjat war eine Stadt nahe Tschernobyl die durch den super Gau 1986 zur Geisterstadt wurde ) sind eine der großen Deutschen Thrash Hoffnungen. Die Akteure spielen schnellen Thrash der sich wie eine Atomare Explosion durch das Publikum prügelt und jedem Havok / Violator Fan ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Die barfüßigen „Sons of Tschernobyl“ haben sichtlich Spaß daran das Zelt in Schutt und Asche zu zerlegen was ihnen auch hervorragend gelingt! Macht weiter so Jungs!!! Thumbs Up!!! (rw)

Von der einen atomaren Zerstörung zur nächsten. Zum Glück haben Toxic Holocaust ein paar Minuten Verspätung, so schaffe ich es noch zeitgleich mit dem ersten Ton Joel Grind´s in die erste Reihe. Was erwartet man von Toxic Holocaust? RICHTIG: Gebollere in Reinkultur....und das lieferten die Amis auch ab! Ohne große Worte und dadurch wertvolle Zeit zu verlieren, dreschen die vier Portlander eine dreiviertel Stunde alle Hits ( War is Hell / Nuke the Cross / Hell on Earth uvm. ) in die Thüringer Einöde. Die Menge tobt, die ( finster drein blickende )Security hat mit massig Crowd Surfern genug zu tun und die vier Krachmacher auf der Bühne haben sichtlich Spaß inne Backen...was will man mehr? Nach dieser halsbrecherischen Fahrt nur eins: EINE KÜHLE HOPFENKALTSCHALE UND EINE KURZE PAUSE! (rw)

Während Rouven sich noch bei Toxic Holocaust die Trommelfelle zerschroten lies, enterte ich das Zelt um mir die deutschen Schwedendeather von Lifeless zu geben. Diese ballerten ihren oldschool Sound in höllischer Lautstärke in die willige Meute und die Temperaturen stiegen im Zelt schon wieder an. Nach einiges Songs viel jedoch eine Gitarre aus und Lifeless kamen leider erst sehr spät auf die Idee den Gig erstmal zu dritt weiter zu führen. Der vierte Mann bekam das Problem zwar in den Griff, aber viel Zeit war leider nicht mehr übrig. Ein völliger Fehlschlag war es nicht, aber man hat durchaus schon bessere Auftritte von Lifeless gesehen. (dl)

Nach einer ausgiebigen Bier/Merchandise/Essen/Kacken/Quatschen-Runde ging es für mich als Bremer natürlich ins Zelt zu Mantar. Die Senkrechtstarter von der Weser (mittlerweile in Hamburg lebend) füllten das Zelt auch ordentlich. Wo andere Bands 5 Leute brauchen um ordentlich Druck auf die PA zu bekommen, reichen bei Mantar 2. Hanno und Erinc erschaffen zusammen eine Soundwand, die sich gewaschen hat. Wie immer zueinander gewandt, pushen sie sich gegenseitig durch das Set und bringen das Zelt amtlich in Bewegung. Da ich Mantar schon einige Male live gesehen habe, muß aber schon sagen, das durch das massive Touren durch die Weltgeschichte zu einer gewissen Routine bei den beiden Herren geführt hat und nicht wirklich was Neues bietet. Es wird Zeit das sie ne Pause einlegen und dann bald neues Material nachlegen, was aber wie man läuten hört wohl nun auch angesagt ist. Diesmal feier ich die Beiden aber nochmal ordentlich ab und schwinge das Tanzbein...............ok ok, ich nicke etwas mehr als sonst ;) (dl)

Als Abschluss stand ich dann noch in den hinteren Reihen als My Dying Bride die Bühne betraten und das große Leiden begann. Dies ist übrigens wörtlich gemeint, denn kaum eine andere Band beherrscht es so perfekt Leid und Seelenqual in Musik zu pressen und auch Live rüber zu bringen.Es fiedelten die Geigen, es jaulten die Gitarren und Aaron Stainthorpe starb tausend Tode vor seinem Mikro. Den glänzenden Augen der Leute um mich herum nach zu urteilen machten sie dies auch vorzüglich, aber meins war es einfach nicht. Ich habe zu My Dying Bride noch nie einen Zugang gefunden, was sich auch hier nicht änderte. Der Sound war aber top und die Fans nahezu verzückt, also ein voller Erfolg der Engländer. (dl)

Wie dann Samael mit ihrer „Ceremony of Opposites“-Show einen ihrer eigenen Black Metal Klassiker durch den mittlerweile völlig toten Synthesizersound verhunzten, hörte ich nur noch in Teilen in meinem Rücken. Ich verzog mich lieber Richtung Zeltplatz um den Abend und das Party.San ausklingen zu lassen.

Fazit: Im Vorfeld hörte ich einige Unkenrufe, das Party.San wäre mittlerweile nur noch eine Death Metal Variante vom W:O:A, was ich nicht ansatzweise nachvollziehen kann. Saugute Stimmung ohne jemals an den Normaloidiotentourismus zum Wacken zu erinnern. Organisatorisch findet man immer Kleinigkeiten die man verbessern kann. Nen Getränketresen mehr, Sitzgelegenheiten im Zelt, irgendwie Schatten auf dem Infield schaffen und alles is bestens. Die Öffnung zu anderen Sparten neben Death und Black begrüße ich durchaus, es war mir aber deutlich zu viel Thrash vertreten. Das Hauptaugenmerk sollte schon noch deutlich bei ersteren bleiben, aber da sind die Meinungen auch gespalten. Insgesamt war es ein geiles Festival mit geilen Leuten und wird sicher nicht mein letztes PSOA gewesen sein.....bis nächstes Jahr!!! (dl/rw)