Party.San 2006 - Freitag

KAAMOS, schnuff. Einmal gesehen und dann nie wieder. Wobei "gesehen" war nicht so wichtig, wegen is nich. Bewegung? Käumlichst. Aber Horchemann und Söhne hat es so was von in sich!!! "Lucifers Rising" Alter. Hamma. Oder "Black Revelation". Aaaahhh. Schade nur, dass das Köpfchen beim Schütteln noch friemelt. Deswegen gucken die meisten dennoch zur Bühne, wohlwissend, dass es die letzten Blicke auf diese Band sein werden. "Blood Of Chaos", juchhu. Mit der Ansage: "Das letzte Mal, die letzte Chance, für immer" kommt ein final-brutales KAAMOS-Beben, dann liegt es da, das PartySan zusammengetrümmert, die Opfer gucken traurig. Da bleibt nur: "Kaamos" und "Lucifer Rising", das "Curse Of Aeons" Demo und die Single, alles nachkaufen. Aber flott. Und aufpassen, wie die Nachfolge-Band heißt. Am besten schreibt ihr hierhin für den Newsletter: kaamosnews@yahoo.se . (memme)
Nach dem endgültigen Abschied von KAAMOS war es an SEVERE TORTURE, die Laune zu heben. Ob technischer Death Metal dafür das Richtige ist? Wage ich zu bezweifeln. Und sollte mich ordentlich irren. Zum Glück für die Jungs war ich nicht der Einzige vor der Bühne, da hatten sich im Gegenteil ein Haufen Leute eingefunden, die sich die CC-Hommage gaben. Egal ob neuer Kram von der coolen "Fall Of The Despised" oder alte "Misanthropic Carnage"-Songs, alle konnten überzeugen, zumal das Stageacting bei allem konzentrierten Gefrickel absolut in Ordnung war. Deutlich besser, als ich erwartet hatte, auch dank des erstklassigen Sounds. (lh)
FALL OF SERENITY ersetzten Dew-Scented, die zum wiederholten Male Line-Up-Probleme hatte, für die diesmal der Schlagzeuger sorgte. Das machte aber dem Rest der Band wenig, Leffe, Flo und Co. vergnügten sich abseits der Bühnenbretter prächtig. Und auch die Melodic-Deather vom Schleizer Dreieck scheinen mächtig vergnügt - spielen ein mächtig solides Konzert. Die Trauer um das Fernbleiben der wesentlich aggressiveren Niedersachsen können Songs wie ,Royal Killing’ nicht ganz wegblasen. Zumal letzteres gerade Kaamos und Severe Torture mit den Öhrchen der Partysanen gemacht hatten…. (memme)
Als Old School - Kultband gehandelt, war ich sehr gespannt auf DESTRÖYER 666, die sich im Underground bereits eine ordentliche Fanschar erspielt haben. Doch der Auftritt der australischen Holländer gehörte zum Langweiligsten, was das diesjährige Festival zu bieten hatte. Eine blutarme Show, kaum Feuer im Arsch seitens der Musiker und Songs, die zumindest live sehr wenig Wiedererkennungswert hatten. Vielleicht funktioniert die ganze Chose auf Platte besser, oder man muss sich erst mit dem Material der Death - Thrasher vertraut machen, aber auf der Bühne konnten mich DESTRÖYER 666 zumindest an diesem Tag nicht überzeugen! (do)
Obwohl musikalisch nicht sonderlich herausragend und selbst im Viking Metal - Genre kein Reißer, beeindruckte mich die coole Show der finnischen Eingeborenen, die ihren "Battle Metal" unglaublich fröhlich und mit üppiger Ausstattung präsentierten. Alle Musiker waren in Tierfelle gekleidet und mit ordentlich blutiger Schminke im Gesicht und am ganzen Körper eingetüncht, was eher witzig als böse wirkte. Auch die vielen Tanz - kompatiblen Parts verschafften echt gute Laune, und mit Akkordeon und (stellenweise arg nervigem) Synthie - Orchester feierten ungewöhnlich viele Fans vor der Bühne ab. Es scheint, als haben sich TURISAS mit ihrem letzten Album und vielen beeindruckenden Live - Gigs eine große Fanschar erspielt, und es würde mich nicht wundern, wenn sie für viele Besucher so etwas wie der heimliche Headliner waren. Trotzdem ist mir dieser ganze "Battle Metal" eine Spur zu lustich, wird aber mit steigendem Pegel immer lusticher… (do)
Die beklopptesten Zwillinge Skandinaviens waren dann an der Reihe: NIFELHEIM meldeten sich in Deutschland zurück, verstärkt um prominente Kollegen im Line-Up, u.a. ex-ENTOMBED-Drummer Peter. Ob seine neu entdeckte Vorliebe für weiße Sneaker, enge Jeans und Nietenarmbänder from hell zum Split mit Alex Hellid & Co. geführt hat, weiß ich nicht, aber was soll’s? Bei NIFELHEIM machte Peter einen guten Job und trieb die alt gewordenen Twins und ihre Sidekicks zu einer enthusaistischen Show an. Über die Mischung aus Black, Death und Thrash kann man geteilter Meinung sein, in Sachen Show sind die Jungs an diesem Tag einmalig gewesen. Eine Zeitreise in die schlechten 80er, unterlegt mit feinem Gebretter. Was will man mehr? (lh)
Einmal über den großen Teich geguckt und schon war alles komplett anders, vom Outfit wie vom Technik-Level. CRYPTOPSYmachten sich mit ein paar Festival-Shows für ihre Europa-Tour warm - und was sie den Fans an diesem Abend boten war einfach göttlich. Ohne langen Soundcheck gingen Lord Worm und seine Mannen gleich in die Vollen und legten eine Lehrstunde in Sachen technischer Anspruch hin. So manchem Nachwuchsmucker im Publikum dürfte die Kinnlade runtergefallen sein beim Anblick der kanadischen Ausnamehmucker. Völlig wumpe, ob neue oder alte Songs, jeder wurde perfekt gespielt und mit einer unbarmherzigen Wucht in das Publikum gefeuert. Technischer Death Metal auf höchsten Niveau. Mit der Leistung hatten sich CRYPTOPSY an meine persönliche Spitze gespielt. Kollege Otto freilich sah das anders… (lh)
Was für ein Abschlusstrio!!! Der Coco - Headliner an diesem Freitag waren die Norweger ENSLAVED, die mit ihrem neuen, obergeilen Album "Ruun" im Gepäck eine Mördershow ablieferten. Das Beeindruckende war, dass die Band es tatsächlich schaffte, die vielen atmosphärischen und mitunter sogar an PINK FLOYD erinnernden Parts auch live perfekt umzusetzen. Allein der Titelsong des aktuellen Werkes verpasste mir eine fette Gänsehaut, und auch das ältere, teilweise rohere Material fügte sich nahtlos in den Set ein. Grutle und seine Mannen spulten ein Feuerwerk vom Besten ab, was man an Wikingermusik jemals zu Ohren bekommen hat! Eine Soundwand ohnegleichen! Das sah auch Jan von Sureshot ähnlich, der mittlerweile an einem Punkt angelangt war, an dem ihm (wohlbemerkt zu jeder Band!) nur noch ein kurzes, präzises "Weltklasse!!!" über die Lippen kam. Recht hatte er damit allerdings nicht nur einmal… (do)
Dass die Kandier KATAKLYSM auf dem diesjährigen "Party.San" eine Live - Show für eine DVD mitschneiden würden, fand bei allen Fans Anklang, und so waren vielleicht auch die euphorischen Reaktionen zu erklären, als Muskelberg Mauricio Iacono und seine Jungs auf die Bretter stiegen. Anfangs, etwa die ersten ein, zwei Songs noch leicht verhalten und nicht so gut in Form, steigerte sich die Band und spielte von Minute zu Minute tighter und fetter. Auch der Sound wurde subjektiv immer besser, und als Hämmer der Sorte "Let Them Burn", "Face The Face Of War", "Crippled And Broken" oder das unvermeidliche "As I Slither" aus den Boxen knallten, war nicht nur die schon sehr lustige Abordnung unserer Redaktion zu einem fröhlichen "Circle Of Death" bereit. Mit dieser erstklassigen Performance, der ausgewogenen Setlist und diesem Publikum sollte die anstehende DVD ein echter Burner werden! Ach ja… Jans Kommentar zu KATAKLYSM: "Weltklasse!!!"… (do)
Nach den zwei saugeilen ENSLAVED und KATAKLYSM kam nun der endgültige Gnadenschuss an diesem Tag: HYPOCRISY sind einfach eine Macht! Technisch wie immer stark, eine infernalische Soundwand und Songs, die in ihrem Genre besser nicht sein könnten: "The Final Chapter", "Impotent God", "Roswell ´47", "Warpath",… auch HYPOCRISY begingen nicht den Fehler und versuchten, neues Material zu promoten, sondern schossen eine coole "Best - Of" - Mischung in den mittlerweile recht kühlen Nachthimmel von Bad Berka. Ok, Peter Tägtgren wird nie zu den Entertainern gehören, die auf der Bühne wild herumhüpfen, aber das muss er auch nicht. Nur leider war nach einer Stunde und einem superb interpretierten "Let The Knife Do The Talking" schon Schicht im Schacht, aber gerade diese drei letzten Referenzbands haben gezeigt, dass man das Maximum aus sich herausholen kann, wenn die Rahmenbedingungen - die Fans waren einfach klasse! - stimmen. Jans Meinung dazu: "Weltklasse!!!" (do)