Konzert:

Party San Open Air 2003, Freitag

Konzert vom 08.08.2003"Cold Sweat" heißt ein Lied der Jungs vom Schleizer Dreieck, FALL OF SERENITY, die am Freitag den Anfang machten. Den Titel allerdings sollte niemand nie umsetzen können, jedenfalls nicht auf dem PSOA 2003. Dass sie jüngst den Drummer gewechselt haben, merkte man den Jungs nur bedingt an, allerdings war der Sound der Old-School-Deather mächtig für’n Fuß. Die neuen Stücke von "Royal Killing" (hieß eins nicht "World Giant"?) zu beurteilen, fällt schwer. Auch, weil es soo früh und noch wärmer war.


Anschließend gaben sich die "Ruhrpott-Kanacken" von RESURRECTED die Ehre. Eine zweifelhafte, denn auch hier hatte der Soundmensch so große Probleme, dass die Zebras aus Duisburg ihren Set um zwei Stücke kürzen mussten. Eigentlich konnten die Jungens froh sein, überhaupt beim PSOA am Start zu sein, denn ein Unfall auf der Autobahn Wochen zuvor hätte beinahe nicht nur das Musizieren verhindert, sondern unter Umständen sogar das Weiterleben. Nun gut, sie sind wieder gesund (wobei ich bei Thomas’ Fratzen daran ersnthafte Zweifel hege) und trümmerten ihren durchaus anspruchsvollen Death-Grind in die noch recht lichten PartySanen-Reihen. ”Prepare For The Siege" machte den Anfang eines energiegeladenen Gigs, der einen Höhepunkt sicherlich bei "Infecting The Crypts (Suffocation-Cover) hatte. "The Rapist” und das Titelstück der aktuellen Scheibe "Blood Spilled" hießen weitere Kracher, die auf Grund der technischen Probleme leider ein wenig untergingen. Schade eigentlich um eine interessant Band, die im Klub sicherlich obergeil kommt.


MUCUPURULENT heißt laut medizinischem Wörterbuch soviel wie "schleimig-eitrigLecker. Genau wie der Titel ihrer zweiten CD "Horny Like Hell". Die Schwaben konzentrierten sich allerdings in erster Linie auf Material ihrer neuen Scheibe "Soulreaver" - was allerdings schwerlichst auszumachen war, denn auch der Todesmarken-Grindcore litt enorm unter dem grützigen Sound. Dazu gesellte sich recht schlappes Stage-Aacting (verständlich bei dem Wetter), was zum Prädikat "ging so" führt.


Viertel vor Sieben im Sommer - viel zu früh, viel zu hell für die norwegischen Kettenhemden-Träger von HELHEIM. Sie spielten viel von "Yersinia Pestis", wollten einen Vorgeschmack geben auch die angekündigte "Helsviti"-MCD, doch irgendwie woltle die Band bei mir nicht zünden. Dabei mag ich die Scheiben der Jungs gerne und finde sie live nach den bisherigen Erfahrungen richtig geil. Ob’s daran liegt, dass H´Grimnir, Hrymr, Lindheim, Thorbjorn und V´Gandr bei der Legacy-Autogrammstunde gar nicht evil wirkten, sondern ehr wie die Schulbuben. Also so, wie der Pappen, äh Lind-heim auch auf der Bühne aussieht? Egal die Kettenhemden sind geil, die Songs echt Pagan. Wie gesagt, vielleicht wieder nur zu warm? Sorry!


Wie Metal doch allgemein mitreißend wird, dass zeigten anschließend DISBELIEF. "Misery"?, No Control"? Egal!. Sie konnten spielen, was sie wollten: Diese Herren grooven as hell, fuck, alles. Große Kunst. Nicht nur Frauen wollten Kinder von Jagger. Pfui, Schweinkram, aber man kann sich seine Groupies nun mal nicht aussuchen. Diese Band ist eigen, diese Band ist sympathisch, diese Band ist klasse. Disbelief it or not.


Wenn es darum geht, mal irgendwo einzuspringen, dann ist der Henri zur Stelle und sattelt sein Pferd, in diesem Fall GOD DETHRONED. Allerdings war diesmal ein wenig Sand im Getriebe, denn während der Gitarrist Jens bereits Stunden in Bad Berka zur Stelle war, gehlte Mastermind Sattler und traf recht kurzfristig ein: Was für ihn kein großes Problem darstellte. "Ich wusste, ich komme pünktlich", meinte der Holländer auf Nachfrage. Nachdem die Schweißperlen bei Verantwortlichen und Wissenden vertrocknet waren, machte sich "Tulpenländles Finest" auf die Bretter und verwüstete die thüringische Wiese erneut. Stücke von der neuen Scheibe wie "Art Of Immolation", "The Warcult" oder "Soul Sweeper" wurden genauso euphorisch angenommen wie die Hits (ihr wisst schon, "Villa Vampiria" und so). Die netten Jungs von nebenan hatten die Posse im Griff, hatten und machten Spaß und sorgten für den zweiten absoluten Höhepunkt des PSOA hintereinander.


Es gibt zwei Bands, die spielen für meinen Geschmack ein wenig häufig. Das sind VADER und Marduk. Beide beim Party.San, nun ja. Und dann waren die Polen ja auch schon die woche zuvor in Wacken. Aber eins muss man ihnen ja lassen: Sie kloppen sich dermaßen tight durch ihre Gigs wie - Achtung Wortspiel - eine Mauser in die Brust des Opfers. Und so wippte Fuß und Kopf automatisch mit, in Bad Berka überstieg der Sound im Gegensatz zu Wacken auch Zimmerlautstärke. Was mir noch auffiel: Die Jungens schienen endlich mal wieder richtig Bock zu haben, knüppelten sich arsch-aktiv durch ihren Set. Ob’s sie das Party.San genauso mögen wie die Fans? Als sie dann zum Abschluss noch "Rainig Blood" coverten, war’s um alle Beteiligten geschehen.


Nach einem kleinen Missgeschick (irgendwie häuften sich diese mit zunehmender Zeit und mit häufigeren White Russians) in Sachen Kamera - danke hier noch mal an Markus Mirschel, der netterweise aushilft), bemerkte ich gerade noch rechtzeitig, dass MALEVOLENT CREATION die Headliner-Postion an abgegeben haben. Vielleicht ganz gut so, denn während die musikalischen Fähigkeiten der Amis über jeden Zweifel erhaben sind, lässt ihre Stage-Acting doch einiges an Aktivität vermissen. "Inferno Desire" gefällig? Die Amis sorgten dafür und für "Malevolent Creation". Danke auch.


So, dann also NAGLFAR. Ob sie den Standard ihre Auftritts vor zwei Jahren halten könnten. Oder sogar toppen, angesichts der überschwänglichen Kritiken für "Sheol"? Ich weiß nicht. Die Begeisterung von damals wollte sich bei mir nicht so recht einstellen, vielleicht sitzen die neuen Songs einfach noch nicht so wie die alten? Oder hatte ich einen sitzen? Wahrscheinlich zweimal ja. Die Band war ein mehr als würdiger Headliner, schon allein wegen des satan-gleichen Materials von "Vittra". Breitbeinig steht er da, der Jens Rydén, schmettert seine Hymnen ins Publikum, reckt die Faust. Und Tausende tun es ihm gleich. Party.San, heute war’s mal wieder schön mit dir!


Bericht vom Donnerstag, 07.08.2003



Bericht vom Samstag, 09.08.2003




Deine Meinung zum PartySan 2003?



(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)



Party San Open Air 2003, Freitag - 1 Party San Open Air 2003, Freitag - 2 Party San Open Air 2003, Freitag - 3 Party San Open Air 2003, Freitag - 4 Party San Open Air 2003, Freitag - 5 Party San Open Air 2003, Freitag - 6 Sattler-Gott: Henri. Schlachter-Gott: Beef. Fan des gepflegten Humors: Zapper Jagger. Könnte mehrfach Papa werden: der Herr Jäger. Jawoll. Vielleicht nicht nur die tightesten, sondern auch die nettesten: Disbelief. Höllisch sieht anders aus. Höllen-Heimchen. Kettenhemden, Kettenhemden, hey, hey ... Es klappert das Helheim-Hemdchen beim rauschenden Sing-Sang, Sing-Sang ... Grenzdebil und Spaß dabei? Ist Thomas irre? Wie sie sehen, sehen sie nichts. Singen is anders - Duisburger sind härter. Schwere Aufgabe: Opener am ersten Tag draußen. Amis können auch schreiben. Party San Open Air 2003, Freitag - 7 Party San Open Air 2003, Freitag - 8 Party San Open Air 2003, Freitag - 9