Opeth, Sahg - Hamburg, Docks

OPETH haben mit ihrem neuen Werk "Sorceress" einmal ins Schwarze getroffen: Fans, Musikerkollegen und Medienleute sind sich in ihrer Begeistung über den neuesten Schwedenstreich einig. So war es kein Wunder, dass die ausgedehnte Europatour sehr gut besucht war. So auch in Hamburg, wo trotz des frühen Beginns um 19 Uhr eine sehr große Menge alter und junger Fans Einlass ins Docks fand. Pünktlichtkeit, die berühmt-berüchtigte deutsche Tugend, ließ SAHG um 19 Uhr auf die Bühne kommen. Die Norweger zeigten sich motiviert und fast schon zu routiniert ihrer Begeistung angesichts der großen Menge vor der Bühne. Mit "Memento Mori" hat die Truppe eine solide neue Platte am Start, aus der sich ein Großteil der Setlist zusammensetzte.
SAHG gaben sich alle Mühe, das Publikum für sich zu gewinnen: die Songs haben Groove, waren sauber gespielt und die Langhaarstoffel ließen die Matte kreisen und hatte zudem alle wichtigen großen Posen drauf. Nach den ersten zwei, drei Songs taute das Hambuger Publikum merklich auf und bescherte den etwas statisch agierenden Norwegern einen am Ende gelungenen Abend.
OPETH können - nach mehr als zwanzig Jahren im Business - bei einer Show nicht mehr viel falsch machen, haben sie doch die richtige Balance zwischen präsent sein und sich rar machen gefunden, was Touren und besondere Konzerte angeht. Wenig verwunderlich also, dass Mikael Åkerfeldt und Co. direkt beim Gang auf die Bühne bejubelt und gefeiert wurden. "Sorceress", der Titelsong ihres aktuellen Albums, als logischer Opener wurde gefeiert; mehr noch das anschließende "Ghost Of Perdition" und "Demon Of The Fall", zwei Fan-Favoriten der OPETH-Discography. Als Entertainer macht Mikael Åkerfeldt immer eine gute Figur, auch an diesem Abend kamen sein hintergründiger, trockener Humor und sein natürliches Charisma gut an.
Handwerklich sind OPETH natürlich eine Klasse für sich und gaben sich zu keiner Sekunde ein Blöße. Jeder Break sitzt, jede noch so aberwitzige Passage wird sauber gespielt. Leider ist die Performance etwas statisch, von den Saitenschwinger bewegt sich allenfalls Gitarrist Fredrik mal ein wenig. Wäre nicht Drummer Martin als schwedischer Bruder des Muppet-Drumtiers dabei, wäre eine OPETH-Show eine sehr statische Angelegenheit. Wer sich daran nicht störte, bekam einen soliden, überraschungsfreien Querschnitt durch die OPETH'sche Geschichte serviert. In die Setlist fügten sich die "Sorceress"-Songs mühelos ein.
Setlist OPETH:
Sorceress
Ghost Of Perdition
Demon Of The Fall
The Wilde Flowers
Face Of Melinda
In My Time Of Need
Cusp Of Eternity
The Drapery Falls
Heir Apparent
The Grand Conjuration
Encore:
Deliverance

















Sahg