Konzert:

Opeth, Amplifier - Berlin, Postbahnhof

Konzert vom 02.12.2006Nachdem sich OPETH in den letzten Jahren live recht rar gemacht haben, starteten sie nach dem Deal mit Roadrunner und der Veröffentlichung von "Ghost Reveries" voll durch. Zum Ende diesen Jahres haben die Schweden noch einmal eine knapp dreiwöchige Europatour vor sich, auf der sie aber nur an zwei Tagen in Deutschland Station machten. Da war es kein Wunder, dass der Vorverkauf in Berlin so gut lief und die Show vom Columbia Club in den größeren Postbahnhof verlegt wurde. Auch der kam an seine Kapazitätsgrenzen, so dass Mikael Akerfeld später verkünden konnte, dass der Laden ausverkauft war.


Aber bevor es soweit war, mußten die Anwesenden eine halbe Stunde lang AMPLIFIER ertragen. Das im September erschiene Album "Insider" wurde von Kollegin Krause im Review als schwer zugänglicher Space Rock bewertet. Einer Wertung, der die meisten Besucher nach diesem Abend zustimmen dürfte, denn der Dreier gab sich keine Mühe, leicht nachvollziehbares oder eingängiges Material zu spielen. Damit hatten sie natürlich einen schweren Stand, da ein Großteil der Fans mit dem Material nicht vetraut war. Zwar gab es vereinzelte Leute, die Applaus spendeten, aber der großte Teil ließ AMPLIFIER an sich vorbeiziehen, trank noch ein Bier oder machte es sich im Vorraum (alternativ auf Klo, wo es einen Sitzbank gab) bequem.


Als dann gegen viertel vor zehn fünf langhaarige Schweden auf der Bühne erschienen, kam sofort lauter Jubel auf, der klarmachte, dass alle Anwesenden nur wegen OPETH da waren. Ruhig wie immer machten sich Mikael Akerfeld und seine Kollegen fertig und stimmten die ersten Töne von "Ghost Of Perdition" an, feherlos dargeboten und von den Fans begeistert aufgenommen. Jeder ließ sich von der Musik verzaubern und genoß den Song, nach dessen Ende Mikael in seiner trockenen, sympathischen Art die Leute begrüßte und die Band als "Opeth from Stockholm, Sweden" vorstellte, der schon klassischen Ansage. Danach ging es mit dem zauberhaften "When" und "Bleak" weiter, OPETH waren offensichtlich darauf aus, eine Art Best-Of-Set zu spielen und nicht einfach ihr aktuelles Album zu promoten. Zwischen den Songs taute Mikael mehr und mehr auf, machte Witze über einen Song, der für die SCORPIONS zu schlecht sei und deswegen von OPETH gespielt wurde, bedauerte die Tatsache, dass keine Stripperinnen auf der Bühne waren und verbreitete einfach gute Laune. Seine Bandkollegen kamen wie gewohnt nicht zu Wort und konzentrierten sich darauf, ihre Parts fehlerfrei zu spielen und mehr oder weniger heftig zu moshen. Alles wie immer also im Hause OPETH Ende 2006. Drummer Martin ist mittlerweile voll in die Band integriert und spielte seine Parts verdammt gut und ließ Herrn Lopez (zu dem niemand ein Wort verlor) nicht vermissen. Wie immer feierten die Fans die Band ab, moshten, träumten, sangen mit, ließen sich zu Spielchen animieren und bereiteten OPETH einen grandiosen Abend. Die gaben es mit gleicher Münze zurück, so dass nach mehr als zwei Stunden alle Anwesenden glücklich und verzaubert in die kalte Berliner Nacht gingen.


Setlist


Ghost Of Perdition

When

Bleak

Face Of Melinda

The Grand Conjuration

The Night And The Silent Water

Windowpane

Blackwater Park

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Deliverance