OLD MAN GLOOM, CIRCLE, TREPANERINGSRITUALEN - Berlin, Bi Nuu

Ort des Geschehens ist das Bi Nuu in Kreuzberg, Berlin. Nach einem ewigen hin und her kommt dann doch die Erkenntnis dass der Club direkt unter der S-Bahnstadion ist. Hier geben sich OLD MAN GLOOM die Ehre und so mancher kann sein Glück nicht fassen. Die Megagroup rund um Aaron Turner, einerseits Hydra Head Records Gründer und ISIS (R.I.P) Frontman, CONVERGE Bassist Nate Newton, Caleb Scofield von ZOZOBRA und sein Teamkollege Santos Montano am Schlagzeug. Kann ja nur gut werden, war es bis jetzt immer auch: das letzte Album „NO“, welches vor gut zwei Jahren erschien, lässt wahrscheinlich so manch einen ISIS Fanboy über deren Auflösung hinwegsehen. Und nun auch endlich mal in Deutschland live erleben, ein Traum!

Wäre schön, wenn man das über die Supportbands auch sagen könnte. War es am Anfang eh schon leer, stehen bei TREPANERINGSRITUALEN wohl geschätzte fünf Leute vor der Bühne um sich das Spektakel mal genauer anzusehen. Ein fetter Typ mit Kartoffelsack über den Kopf gestülpt der ab und zu ins Mikrofon gröllt zwischen Synthesizer Dark Wave Sounds und irgendwas zwischen Doom und Drone und hastenichtgesehen. Wenn das Kunst sein soll, dann will man es auch nicht verstehen. Man weiß nicht so recht ob man lachen oder weinen soll, aber wenn man schon bezahlt hat viel man sich auch alles reinziehen, denkt wohl so mancher und schüttelt dabei nur ab und zu ungläubig den Kopf. Innovation ist anders.

Nachdem TREPANERINGSRITUALEN aka Scarecrow das Publikum nach gut 25 Minuten genug gequält bzw. amüsiert hat, füllt sich das Bi Nuu allmählich, doch wirklich besser wird’s auch nicht. Krautrock Band CIRCLE aus Schweden, die auch OLD MAN GLOOM auf ihrer ganzen Deutschland Tour begleiten, nerven einfach nur. Wie es dazu gekommen ist, dass sie als Supportact gebucht wurden, das weiß man auch nicht so recht. Jedenfalls helfen die lustigen 60er Flowerpower Trainingsanzüge auch nicht über die Tatsache hinweg, dass der Bär nicht so wirklich absteppt und 10minütige Jamsessions die viel zu monoton sind dabei auch nicht helfen. Kultband hin oder her, für diese Show als Supportact unangebracht.

Lange Rede, kurzer Sinn, der Abend beginnt eher mittelmäßig bis dann OLD MAN GLOOM sich erbarmen um endlich mal was Vernünftiges zu liefern. Und das lange warten hat sich gelohnt. Was hier hingelegt wird, man hat das Gefühl der ganze Club wird zerschmettert. Mit den Songs von “Christmas“ zu “Meditations in B“ und natürlich “NO“ wird die Hütte abgerissen. Und so bierernst und düster alles sein mag, Rumgealbere und Spaß zwischendurch ist auch drin, wenn die Genies gegenseitig die Instrumente austauschen und dann erst weitermachen. Hätte auch ruhig länger gehen können, dafür ohne Support. Fabelhaft war es trotzdem.