Konzert:

Of Mice & Men, The Amity Affliction, Volumes - Hamburg, Markthalle

Konzert vom 14.03.2015

OF MICE AND MEN haben sich im vergangenen Jahr mit "Restoring Force" endgültig in die Riege der angesagten US-Bands gebracht und neben Headliner-Touren in Europa für LINKIN PARK eröffnet, was ihrem Bekanntheitsgrad zuträglich gewesen sein dürfte. Da überrascht es nicht, dass ihre erste Headliner-Tour 20215 vielerorts ausverkauft ist und auch die Markthalle in Hamburg aus allen Nähten platzt.

VOLUMES mussten dann schon früher als angekündigt auf die Bühne, hatten aber Glück, denn der Großteil des Publikums war da schon mit Jacke abgeben, Merch angucken und cool rumstehen fertig. Ursprünglich sollte die Show im Grünspan stattfinden, was den für die Markthalle ungewöhnlichen Einlass um 18 Uhr und Beginn (also eigentlich) um 19 Uhr erklärt. Dem überwiegend jungem Publikum, mit großem Mädchenanteil, kam das entgegen, denn entweder wurde noch auf dem Kiez weitergefeiert oder Mama und Papa konnten die Kids früh einsammeln - um kurz nach 22 Uhr war die Show vorbei und vor der Markthalle reihten sich wartende Eltern. VOLUMES eröffneten den Abend solide, aber wenig spektakulär. Zwar bringt die Band zwei Shouter auf die Bühne, kann die aber nur selten gekonnt in Szene setzen, zu oft wirken ihre Parts zwangsweise aufgeteilt. Den Fans ist es egal, in den ersten Reihen tobt der Mob und selbst der erste Versuch eines Circle Pits ist zu sehen. Die Band gibt derweil alles und kann sich als Live-Band bestätigen, bleibt vom Songmaterial her aber unspektakulär.

Ähnliches gilt auch für THE AMITY AFFLICTION, die auf Platte nie so recht überzeugen konnten. Live machte die Band da schon immer eine bessere Figur und ging auch an diesem Abend routiniert und motiviert zu Werke. Dreh- und Angelpunkt ist neben Basser Ahren - der sich auch für die klaren Gesangsparts zuständig zeigt und daher in seinem Aktionsradius etwas beschränkt war - Shouter Joel. Der optische Prototyp des tätowierten australischen Surfers hatte das Publikum schnell auf seiner Seite, auch wenn seine Ansagen über den Live-Standard nicht hinauskamen. Immerhin wirkte er ehrlich erfreut über die Reaktionen der Besucher und gab alles. Nach gut der Hälfte des Sets verloren THE AMITY AFFLICTION an Durchschlagskraft, nach und nach machte sich ihr Schema im Songwriting bemerkbar. Den Großteil der Anwesenden störte das nicht: die feierten die Band bis zum letzten Song und verlangten noch eine - unerfüllte - Zugabe.

Wie THE AMITY AFFLICTION live wirken, gibt neben den Fotos dieses Video einer Show aus dem letzten Jahr gut wieder:

An diesem Abend waren sie im Grunde ähnlich gut unterwegs und konnten das Publikum zurecht für sich gewinnen.

OF MICE & MEN ließen sich wenig Zeit für den Umbau, so dass schon um 20:45 Uhr die ersten Takte aus den Boxen kamen. Zu einer Uhrzeit, zu der die meisten Shows in der Regel gerade mal die erste Band auf die Bühne geschickt haben. Ursprünglich sollte die heutige Show ja im Grünspan stattfinden, wo samstags immer noch Abendprogramm ist, so dass dort der frühe Beginn schlüssig war. In der Markthalle... eher weniger.

Wie dem auch sei, OF MICE & MEN hatten mächtig Feuer im Blut und ließen dem Publikum keine ruhige Sekunde. Shouter Austin Carlile ist der Sonnyboy der Band und hatte die Leute mit seinem gewinnenden Lächeln und Charisma vom ersten Song an in der Hand. Schwer vorstellbar, dass er 2013 wegen Körperverletzung verurteilt wurde. Stimmlich war er sehr gut unterwegs und zeigte in allen Songs, was Sache ist. Dank des guten Sounds kamen auch seine Kollegen sehr gut zur Geltung und ließen Soundlöchern keine Chance. Die Kalifornier zeigten auf beeindruckende Art und Weise, was für eine sehr gute Liveband sie (geworden) sind und dass die Unstimmigkeiten innerhalb der Band Geschichte sind. OF MICE & MEN agierten als sehr gut aufeinander eingespielte Einheit und legten eine fantastische Show hin, die zurecht von zwei Zugaben gekrönt wurde.

Setlist OF MICE AND MEN

Public Service Announcement

Glass Hearts

Broken Generation

O.G. Loko

Let Live

You Make Me Sick

This One's for You

Feels Like Forever

Bones Exposed

Would You Still Be There

Another You