Nevermore, Dew-Scented, Mercenary - Hamburg, Markthalle
Setlist MERCENARY
ReDestructDead
Firesoul
World Hate Center
Seize The Night
11 Dreams
Nächste Band, hunderprozentiger Publikumswechsel: DEW-SCENTED holten die Thrasher nach vorne, und es war cool zu sehen, wie viele heute extra wegen der ehemaligen Nachbarn aus Walsrode und um zu nach Hamburg gekommen waren. Auf der Betonfläche im Inneren des Amphitheaters Markthalle drehten sich die Haar-Propeller, von der Bühne wehte das Thrash-Brett. Das war in dem Moment, in dem die Jungs auf die Bühne gingen, noch nicht so klar, denn das neue Line-Up sorgte erst mal für fragende Blicke: Drummer Uwe konnte nicht und musste für die Dauer dieser Tour ersetzt werden, und der ehemalige Gitarrist und vorbildliche Poser Flo fehlt mir mindestens optisch. Aus den fragenden Blicken wurden offene Münder, denn das, wozu der "Aushilfsschlagzeuger" hier antrieb, war präzise und vom feinsten: Reno Killerich heißt der Mann, wie sich nachher langsam rausstellte, und war letztes Jahr auch lange für einen Posten bei DIMMU BORGIR im Gespräch. Dimmu wollten nicht - Glück für DEW-SCENTED Sänger und Organisator Leif, der sich so aufs Schreien konzentrieren konnte. Und auf "die Ballade" - irgendeinen Song, der natürlich genauso zackig auf und in die Rübe ging wie jeder andere davor und danach auch. An der Gitarrenfront herrschte auch die reine Spielfreude, Hendrik und Aushilfs-Gitarrero Marvin zockten drauf los, als ob sie seit Jahren nix anderes täten. So. Einmal japsen und Luft und Bier holen für den Headliner.
Setlist DEW-SCENTED:
Unconditional
Bitter Conflict
Turn To Ash
Cities Of The Dead
Processing Life
Rituals Of Time
Prison Of Reason
New Found Pain
Destination Hell
Never To Return
Soul Poison
Noch mal frisch die Ohren durchgepustet, den Rachen gespült und die Nackenmuskeln gedehnt? Prima, dann kann es ja losgehen: NEVERMOREs Kompositionen sind anspruchsvoll, doch die Amerikaner schonen heute weder sich noch alle anderen Anwesenden: Mit "Born" geht es in den eineinhalb Stunden dauernden regulären Set, und als NEVERMORE daran anschließend noch mal zur Zugabe rauskommen, haben sie trotz einer Grippe von Basser Jim definitiv noch mehr Kondition als das versammelte Publikum. Die Hamburger fressen dem nun schlanken und sportlichen Warrel Dane aus der Hand und lassen die Haare kreisen, frenetisch wird auf seine Ansagen reagiert - auch wenn die Hälfte seiner sarkastischen Witzchen über die geopolitische Lage und Amerika im besonderen bei dem Schnellsprecher untergeht. Zwei, drei Kiekser in der Stimme, die er vorher nicht mit den üblichen Jodeleien aufgewärmt hatte, sondern stattdessen mit der Nachahmung der aktuellen DISTURBED-Platte - das waren aber auch schon die einzigen Schönheitsfleckchen an einem der sicher stärkeren NEVERMORE-Gigs, die sie je gespielt haben.
Setlist NEVERMORE:
Intro
Born
Acid Words
Bitter Sweet Feast
Narcosynthesis
River Dragon
Beyond Within
Dreaming Neon Black
7 Tongues Of God
The Learning
Sentinent 6
Sound Of Silence
Heart Collector
Final Product
This Godless Endeavour
Enemies Of Reality