Konzert:
Konzert vom 06.07.2009NEUROSIS hatten sich nach langer Zeit zurück nach Europa gewagt, um neben einigen Festivals (u.a. dem Tuska Open Air) ein paar Clubshows zu spielen. Im kultigen Berliner Astra war der einzige deutsche Gig dieser Mini-Tour, so dass selbst an einem Montagabend ein Haufen Leute kamen. Der Altersschnitt war dabei locker Ü30 und der musikalische Background reichte von Hardcore-Kids über Crust-Punks zu Metalheads und Mathcore-Nerds.Neurosis, Celan, Amenra - Berlin, Astra
AMENRA wurden leider verpasst, CELAN (bei denen Leute u.a. von EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN und UNSANE dabei sind) legten kurz danach los und wußten mit ihrer von NEUROSIS beeinflussten Chose zu gefallen. Die Musiker hatten eine gute Idee davon, wie ihre Songs klingen sollen und setzten sie vernünftig um, ohne durch übermäßige Kommunikation die sich aufbauende dunkle Atmosphäre zu stören. Handwerklich war da alles im grünen Bereich, gerade der Bassist machte einen hervorragenden Job. Langeweile kam beim Publikum nicht auf, so dass CELAN auf ein gelungenes Heimspiel schauen können.
Als NEUROSIS die Bühne betraten und ohne Worte die ersten Töne erklingen ließen, versammelten sich alle Zahlenden im großen Saal des Astras (das zu Ostzeiten wohl ein Festsaal war), willens, sich von der Atmosphäre der Postcore-Meister einnehmen zu lassen. Wie erwartet sorgte eine große Videoinstallation direkt hinter dem Drumkit für zusätzliche Reize und unterstrich die jeweiligen Songs. NEURPOSIS komunizierten zu keiner Zeit mit den Leuten und auch untereinander wurde nicht gesprochen, selbst die einmal vorkommende Kommunikation mit dem Guitar Tech funktionierte wortlos - so wurde die NEUROSIS-eigene Atmosphäre nicht durchbrochen und das Ohrenmerk auf die Muisk gelegt. Und mit der zeigten die Amis, dass sie noch immer die unbestrittenen Meister der dunklen, brachialen Klänge sind, egal aus welchem Album (und mithin aus welcher Schaffensperiode) sie sich bedienten. Alles verschmolz zu einem langen, dunklen Sondtrack, der das Publikum fesselte, auch wenn es natürlich Besucher gab, die sich unterhielten, aber die sehr große Mehrheit war bereit, sich von NEUROSIS auf eine Reise in das Bandeigene Universum nehmen zu lassen. nach mehr als 90 Minuten war diese Reise vorbei und jeder verließ den Saal in der Gewissheit, eine der ganz großen Bands dabei gesehen zu haben, wie sie eine majestätische Show gespielt hatten.
