Konzert:

Negură Bunget, Agamendon, Northern Plague, Moribund Oblivion - Bochum, Matrix

Konzert vom 30.04.2015

Tanz in den Mai? Ist doch für Weicheier. Black Metal in den Mai? Schon eher. Daher waren wir auf NEGURA BUNGETs Europa Tour in Bochum in der Matrix, einer von insgesamt 80 Shows. Mit an Bord waren AGAMENDON aus Castrop-Rauxel (Heimspiel!), NORTHERN PLAGUE aus Polen und MORIBUND OBLIVION aus Türkei.

Den Anfang machten NORTHERN PLAGUE mit dem undankbaren Opener-Slot – inklusive technischer und spielerischer Pannen und nicht wirklich ausgewogenem Sound. Aber irgendwer muss ja anfangen. Ich war allerdings etwas enttäuscht und hatte mir da schon mehr erhofft.

Gefolgt wurde das dafür von MORIBUND OBLIVION, welche ganz offensichtlich eine kleine, dafür sehr enthusiastische Schaar an Anhängern haben. Solche, die sich in die erste Reihe stellen, die Songs kennen und sich fröhlich-grunzend die Zähne mit Moshpit rausschlagen wollen. Gute Sache – und das versteckte Highlight der Show.

 

AGAMENDON brachten einen leichten Stilbruch in die Runde, da die Jungs mit ihrem Melodic Death etwas mehr auf-die-Fresse-Kultur fördern als die Black-Geschichten drumherum. Da die Band nun einmal hier aus der Nähe kommt war es nicht verwunderlich, dass auch hier eine grundsolide Zahl an Fans aus ihren Löchern und in den Keller der Matrix gekrochen kam. Die Band gab sich größte Mühe, die Meute zum Trinken zu animieren (aus irgendeinem Grund stand „Prost“ als Kommentar auf der Setlist) und hat das auch hervorragend geschafft.

NEGURA BUNGET selber spielten zum Schluss vor erstaunlich wenig Menschen – irgendetwas sagt mir, dass ein nicht kleiner Teil der Leute für die Vorbands hier waren. Einerseits war das Schade, andererseits irgendwo vorhersehbar – NEGURA BUNGETs atmosphärischer Black Metal ist eben nicht mit dem brachialen Sound der Vorbands zu vergleichen. Dennoch erinnerte die Atmosphäre etwas an MICHA-EL GÖHREs Text zu Black Metal Konzerten: „...wir begeben uns auf unsere Plätze in der dunklen Ecke, ganz hinten, verschränken die Arme und stehen rum“.

Aber nichtdestotrotz hat auch der Headliner eine solide Show abgeliefert, wenngleich mit klarem Fokus auf das aktuelle Machwerk, „Tau“, inklusive aller ruhigen Atmo-Passagen. Und man muss nun nicht erwähnen warum das im Kontext der anderen Bands vielleicht nicht so günstig ist.

Fazit: Gemütlicher Gig im Dive-Bar Stil in für uns hier wohnhafte vertrauter und gern besuchter Location mit leichten Abzügen im der Headliner-Stimmung-Verhältnis. 



Mehr Infos:Negura Bunget
Agamendon
Northern Plague