Nasum, Sufferage, The Ocean - Hamburg, Headbangers Ballroom

THE OCEAN zuckelten als erste Band des Abends auf die Bühne. Vor Jahresfrist hab ich sie mit THE HOPE CONSPIRACY in Bremen gesehen und da waren sie einfach nur scheiße. Heuer war’s besser, soviel vorneweg. THE OCEAN schlagen in die gleiche Kerbe wie NEUROSIS und bieten langsamen, doomigen Sound, der durch eingestreute Moshparts aufgelockert wird. Zwei psychotische Sänger, ordentlich Druck durch die Saitenfront und sehr eingängige Riffs, das könnte so schön sein. Aber irgendwie langweilten THE OCEAN nach ner knappen Viertelstunde - bei ihrem Sound passiert einfach nicht genug, die Songs sind sich einfach zu ähnlich. Für die ordentliche Bühnenshow gab’s aber mehr als nur Höflichkeitsapplaus vom Publikum. (lh)
SUFFERAGE spielten zwei (?) neue Songs. Sonst blieb alles beim Alten - und das war verdammt gut so. Mit dem Opener "Demons" sagte die Band so einiges und machte klar, dass die Kapelle trotz längerer Live-Abstinenz im Ballroom immer noch tüchtig rödelt. Grunzwunder Jasmin hatte die wilde Masse wie immer charmant im Griff (genau wie das Weizen-Igitt-Bierglas), die Äxte spalteten, die Drums rums-knallten. Alles gut, alles prima –Fans go wild. Und zur Belohnung gab’s eben die angesprochenen neuen Stücke, die könnten "Trained To Kill" heißen und "Zombie Ritual" heißen - wobei mir letzteres entgangen ist und ich deswegen nicht weiß, ob es sich um eine Cover-Version handelt. Feiner Auftritt, jetzt fehlt "nur" noch eine neue Scheibe. (memme)
Eine etwas längere Umbauphase folgte nach SUFFERAGE, die kein Ende nehmen wollte. Aber so konnte man wenigstens Anders’ ordentlich gewachsene Plautze begutachten. Als das Licht ausging und NASUM vom Start weg zeigten, wo der Grind-Hammer hängt, war alles Gemurre über die Puase verflogen. NASUM sind einfach eine Macht, egal ob auf Platte oder live, Punkt! Mieszko, mittlerweile mit wunderschönem Redneck-Gesichtsbehaarung, kreischte seine Texte erbarmungslos in die Menge, poste wie ein Weltmeister und konnte sich angesichts der wild pogenden Masse ein Grinsen nicht verkneifen. Durch die beiden neuen Leute am Bass und an der zweiten Gitarre haben NASUM deutlich mehr Präsenz auf der Bühne - gerade Basser Jon ist ein echte Live-Tier und hat einen richtig hohen Unterhaltungswert. Auch wenn er diesmal keine Spielchen mit seiner eigenen Rotze macht, wie noch beim FTC. Der Mann tobt, post, feuert das Publikum an und geht jede Sekunde der Show in der Mucke auf, so soll das sein! Urban (auch bekannt von REGURGITATE, die ja mal einen denkwürdigen Auftritt beim FTC hatten…) ist da eher der typische Mattenschüttler, der das Publikum nicht so in seinen Bann zieht wie Mr. Fourstring, aber seine Sache ordentlich macht. NASUM boten an diesem Abend eine Stunde Grindgeballer vom Feinsten, spielten ordentlich groovende Nummer von der neuen "Shift"-Pladde, als auch alte Kamellen und Knaller. Unbarmherzig, brutal, tight - perfekt! (lh)