Konzert:

Napalm Death, Sudden Death, Unrest - Osnabrück, Bastard Club

Konzert vom 08.08.2013

300 Leute passen in den recht kultigen Bastard Club im nicht ganz so kultigen Osnabrück. Und genau so viele Tickets wurde für die NAPALM DEATH-Show an diesem sommerlichen Donnerstag verkauft. „Sold out“ also, das ist doch auch mal was. Die UK-Veteranen zogen ein sehr gemischtes Publikum an, von der Cruste über den Death Metaller bis hin zum Hardcore Kid fand sich alles ein, was mal mit dem Sound der Band in Berührung gekommen war.


UNREST machten als Anheizer einen guten Job, wie die zahlreichen Plattenkäufer belegten, die ihr nach Gig erworbenens Vinyl zum Auto brachten – um dann bei SUDDEN DEATH wieder vor der Bühne zu stehen und den lokalen Veteranen zu huldigen. Die haben sich noch nie unterkriegen lassen und lieferten auch an diesem Abend eine sehr gute Leistung ab. Immer schön feste druff, ganz bodenständig und ehrlich, also wie Arsch auf Eimer zum Headliner passend. Das Veteran nicht gleichbedeutend mit altem Eisen ist, zeigten sie dabei auf eindrucksvolle Art und Weise, gaben sie sich doch während des Sets keine Verschnaufpause. Das Publikum, in der Regel nicht weniger veteranig als SUDDEN DEATH, wollte da nicht nachstehen und gab alles. Beeindruckende Leistung von beiden Seiten.


Was dann aber NAPALM DEATH ablieferten, toppte das Ganz noch einmal locker. Seit dem Tode Jesse Pintados sind die Herren zwar nur noch als Quartett unterwegs, aber das tut ihrer Fähigkeit zum Abriss keinen Abbruch – Shane, Barney & Co sind einfach eine perfekt aufeinander eingespielte Maschine, die nach 1.000+ Shows einfach wissen, wie der Hase läuft. Intelligente Ansagen zwischen den Songs und eine Setlist, die die richtig alten Alben in den Vordergrund stellte (das aktuelle Album wurde erst gegen Ende des Sets gespielt) machten gestandene Metaller und Crusten gleichermaßen glücklich. Haare und Stagediver flogen im Pit, Bier und Schweiß flossen in Strömen und über allem thronte der NAPALM DEATH-Sound. Kaum einer anderen Band ist auch nach so vielen Jahren die Authenzität und die Liebe zum DIY so anzumerken wie NAPALM DEATH, das macht sie so sympathisch. Dazu noch zeitlos gute Songs, was ist dat schön. „Nazi Punks Fuck Off“ und „Suffer The Children“ machte alle glücklich – und waren nicht mal das Ende des Sets, denn Osnabrück hatte Bock auf die Show und ließ NAPALM DEATH erst nach weiteren Songs von der Bühne. 80 Minuten Grindcore standen am Ende auf der Uhr – und keine Sekunde davon war langweilig. War das geil!



Mehr Infos:Napalm Death
Sudden Death (D)
Unrest