Konzert:

MUTOID MAN, SPACE CHASER – FZW, DORTMUND

Konzert vom 18.08.2016

„Metal macht arm“ – ein hartes Urteil, das mit einem Augenzwinkern begleitet von einem Pfandflaschensammler vor dem FZW in Dortmund fällt. An diesem Donnerstag fährt eine Supergroup auf, wo im gleichem Atemzug Bands gedropped werden wie CONVERGE, ALL PIGS MUST DIE sowie CAVE IN, die mit Sicherheit einen treuen Fankreis anlockt. Auch wenn aus semi-sicherer Quelle zuerst gemunkelt wird, dass das Konzert ausfallen soll.

Zum Glück ist der Ernstfall nicht eingetreten.

 

Denn MUTOID MAN aus New York, die berüchtigten Freunde Ben Koller, Steve Brodsky und Nick Cageao, lassen sich nicht beirren und liefern ein Feuerwerk der guten Laune hin. Mit der Veröffentlichung ihres neuesten Werks „Bleeder“ machen sie diesen Sommer Halt in Deutschland für drei Shows. Durch ihre geballte Freude am Kunstwerk, Rumblödeln und Interaktion mit dem Publikum, bereut es (nur eine wage Annahme) keiner der Anwesenden im Publikum an diesem Abend dabei gewesen zu sein. Dieser fängt, nachdem jegliche anfängliche Zweifel beseitigt wurden, besonders spaßig und explosiv an. Die Skate Metal Punks von SPACE CHASER aus Berlin dampfen gut ab mit ihrem Thrash– Metal –Sound, in der Liga mitspielend von Bands wie OVERKILL, ANNIHILATOR und AGENT STEEL. Die Vocals von Sänger Siegfried Rudzynski sind dabei so scharf, so on fleek, dass sie einen Block Papier arschglatt durchschneiden würden. Oder so. Jeden falls legt das Quintett aus der Hauptstadt viel Energie, Freude an Bewegung und Metal an den Tag, dass mit Vorfreunde auf die Veröffentlichung ihres neues Albums „Dead Sun Rising“, rausgebracht von This Charming Man Records, hingeschmachtet wird.

MUTOID MAN liefert als Kontrastprogramm zur melancholischen, brutal-schonungslosen Welt von CONVERGE oder ALL PIGS MUST DIE ein neues Kaliber von Rock'n' Roll Attitüde, die mit ihrem Progressiv-Metal-Punk an manchen Stellen an Prog Größen wie THE MARS VOLTA erinnert. Ohne sich selber zu ernst zu nehmen, ist ja klar. Steve Brodsky, lebende Legende der Massachusetts Hardcore/Metal Schule, hat teilweise etwas von einem Stand–Up–Comedian mit seiner theatralischen, overdramatic Ankündigungen und Ansprachen. Egal ob die neuen Songs aus der letzten Platte, starke und brachiale Covers von „Purple Rain“ von PRINCE oder „Don't Let Me Be Misunderstood“ von THE ANIMALS, alles was das Trio darbietet kommt spielend leicht rüber, so natürlich und ohne jegliche Hemmungen. Sie leben ihren Traum. Metal macht nicht arm, Metal gibt Leben! So sieht's nämlich aus.



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