Most Precious Blood, Destiny - Hamburg, Hafenklang

Pünktlich um neun entern dann endlich DESTINY die Bühne, die im Hafenklang recht klein ausgefallen ist und intensiven Kontakt mit dem Publikum erlaubt. Wenn es denn will, was bei DESTINY nicht so recht der Fall war. Anfangs gab’s noch einen klassischen Hamburger Graben (drei Meter Platz bis zur Bühne), der auch nach Aufforderung durch den Schreihals nicht merklich kleiner wurde. DESTINY ließen sich davon nicht entmutigen und zogen ihren Set konsequent und energiegeladen durch, schon nach wenigen Minuten lief allen Muckern der Schweiß in Strömen. Aber so recht wollte der Funke nicht überspringen, auch wenn der DESTINY-Fronter unentwegt die Leute anfeuerte. An der coolen Bühnenshow lag’s nicht, ebenso wenig am guten Sound. Gibt halt so Tage…
MOST PRECIOUS BLOOD hatten da mehr Erfolg und wurden begeistert empfangen. Ist ja auch schon ein Weilchen her, dass die New Yorker sich mal in Europa blicken ließen und die neue Scheibe "Our Lady Of Annihilation" ist ein echter Hammer. Fronter Rob, der wie eine bulligere Version von Tompa aussieht und klingt, gab von der ersten Sekunde an Vollgas und animierte die Leute zum wilden Pogo, während der Rest der Band sich mehr oder weniger dezent im Hintergrund hielt. Rob ist einer dieser Sänger, die konsequent die Nähe zum Publikum suchen, mit den Leuten reden (so erfuhren wir essentielle Dinger über Curry und Kotzen) und alle Naselang irgendjemand ins Mikro brüllen lassen. Dass die Songs vom neuen Album ebenso gut abgehen wie älteres Material der New Yorker, war da fast schon Nebensache. Jeder feierte MOST PRECIOUS BLOOD, die mehr und mehr auftauten und gegen Ende auch ordentlich Alarm auf der Bühne machten, was wiederum die Leute vor der Bühne zu mehreren Circle Pits, Crowdsurfen und ordentlich Pogo animierte. Nach nicht mal ner Stunde war der Spass aber schon vorbei - und da ist die Zugabe schon mit eingerechnet… Ich hatte zwar das Gefühl, dass die Jungs (und das Mädel) auf weitere Zugabe-Rufe warteten, aber als die nicht kamen, war eben Ende. Ein coole und schweißtreibende Hardcore-Show, sehr geil, auch wenn ein Teil des Publikums ein wenig teilnahmslos war.