Konzert:

Monster Magnet, My Sleeping Karma - Aschaffenburg, Colos-Saal

Konzert vom 03.12.2012

Pünktlich um 20 h wird das nahezu volle Colos-Saal in den Stoner-/Post-Instrumental Metal von MY SLEEPING KARMA getaucht. Die beengt wirkende Bühne wird von zwei bärtigen Hünen (Bass/Gitarre), einem im Kapuzenpulli am Keyboard kauernden Musiker und einem Schlagzeuger samt Kit gefüllt. MY SLEEPING KARMA agieren energievoll, Blickfang sind Gitarrist und Bassist, welche den eng bemessenen Raum trotzdem nutzen. In einem starken Sound werden reine Instrumental-Nummern geboten. Feinsinnige Melodien auf sanftem Keyboardteppich mit Stoner-Background bahnen sich ihren Weg durch das Auditorium. Das ist ein Heimspiel für die Aschaffenburger Band, aber dennoch kein Selbstläufer. So nach 20 Minuten fällt auch dem letzten auf: Gesang gibt es bei MY SLEEPING KARMA nicht. Dieser Umstand macht oberflächlich betrachtet die Songs unterscheidungsarm, und auch manch Zuhörer kann mit nur Instrumental Metal auf Dauer nicht so viel anfangen (wie sich bei Gesprächen danach heraushören lässt) Ich für meinen Teil fand die Band klasse - Spielfreude, Sympathie, Atmosphäre und Präzision zeichneten den 60-minütigen Gig aus und wurden mit mehr als anerkennendem Applaus belohnt. Ich werde mit der netten Band (wie sich bei einem"Talk" nach dem Gig herausstellte) in Kontakt bleiben, euch in Kürze eine Review ihres aktuellen Albums vorstellen und den Jungs mal interviewtechnisch auf den Zahn fühlen.

Ein Wort noch zum Publikum: viel entspanntere und relaxtere Gesellen und Stoner-Mägde "stopften" sich diesmal ins Colos-Saal und auch wenn man mal "quer durch musste", um sich zu entleeren, ging das ohne Stress (siehe AXEL RUDI PELL, da war das anders)!

Nach einer halben Stunde Umbaupause stürmten Dave Wyndorf und seine "angestellten" Wüstensöhne die Bühne und ballerten uns wilden, ungestümen Stoner Metal in die Fresse. "Pill Shovel" und das darauffolgende "Medicine" eröffneten die Show. Die Energie strömte oder besser schwappte wie ein Tsunami von der Bühne herab und flutete den Aschaffenburger Kultschuppen. Auf der Set-List von MONSTER MAGNET (welche mir in letzter Sekunde vor der Nase weggeschnappt wurde) standen hauptsächlich Songs aus "Spine Of God". Diese wirken aber um einiges härter, schneller und druckvoller als auf Konserve. Dave Wyndorfs Stimme/Mikro hat etwas Hall und wirkt "angepisst" und "agro". Der Sound war wie schon bei der Vorband exzellent. Die Bühne wuchs nach dem Umbau und wurde nun von zwei Gitarristen, Bass und Schlagzeug gefüllt und natürlich von Mastermind D. Wyndorf, welcher mal mit Gitarre, Keyboard, Gesang und Charisma zum Auftritt beitrug. So nach 4 bis 5 Nummern holte er die Akkustik-Klampfe heraus und stimmte bedächtlich "Zodiac Lung" an. Mit dem darauf folgendem magischen "Spine Of God" wurde endgültig Unterfrankens "Hauptstadt" erobert.

Ich kann besonders viel mit den atmosphärisch-psychodelischen Nummern anfangen wie z.B. "Ozium", welches entspannend, cool und berauschend schön durch den Saal schwebte. Das darin enthaltene Solo war hammergeil und wurde soweit ich das beurteilen kann fast fehlerfrei gespielt. Nach diesem Highlight verschwand MONSTER MAGNET (nach ca. 60 Min.), nur um kurz danach erneut die Bühne zu entern und die letzten 4 Songs von eben dieser zu schmeissen. "Lord 13" und das mächtige "Murder" wurden unter das mitgehende Publikum gerührt. Desweiteren gab es noch "Longhair" und "Tractor" als Zugabe (wobei ich kein Gewähr für die Titel und deren Reihenfolge geben kann, da mein Stift an Funktion verlor sowie meine geistige Zurechnungsfähigkeit während des Gigs abnahm). Nach ca. 1:30 Std. waren das Set und Aschaffenburg durchgerockt. "Freak Show U.S.A" beendete den äußerst gelungenen Gig.

Aschaffenburg bekam, was geordert war: Stoner Rock erster Güte von einer Band, welche sich in Topform und klarem Sound präsentiert hat.



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