Konzert:

Metallica, Machine Head, The Sword - Stuttgart, Schleyerhalle

Konzert vom 09.05.2009

Lars Ulrich hat irgendwie mal ne Platte von THE SWORD zu hören bekommen und war davon so angetan, daß er die Jungs gleich mal mit ins Tourprogramm nahm. Das klingt fast schon wie ein Märchen, trifft jedoch laut J.D.,Sänger und Gitarrist bei den Texanern zu. Mit zwei Alben im Gepäck tingelt die Band also derzeit durch Europa und dürfte wohl vor dem bisher größten Publikum aufspielen. In Stuttgart betraten THE SWORD kurz vor 20 Uhr die mittig zentrierte Bühne der Schleyerhalle. Mit deftig groovigen Gitarrenriffs und den Verzerrer bis zum Anschlag aufgedreht zeigten die Jungs, wieso ihr Musikstil grob als DOOM Metal bezeichnet wird. Schwer und tragend kommt ihr Sound daher. Dazu ein Gesang, der schwer an Ozzy Osbourne erinnert. So tat sich die Menge zunächst schwer, richtig den Draht zur Band zu finden. Im weiteren Verlauf folgten dann jedoch immer wieder starke Gitarrenriffbetone Passagen, die richtig was weg drückten. Die Applaus wurde zunehmend stärker und das freute natürlich auch die Amies auf der Bühne, die sich professionell überall an den vier Fronten abwechselten. Mit "Freya" folgte zum Schluss ihr bislang erfolgreichster Song. Am Ende bin ich mir sicher, daß die Schwermütigkeit der Songs durchaus seine Anhängerschaft verdient. Hört man die Songs nicht das erste mal, achtet man bewusst
auf Feinheiten, die den Sound von THE SWORD ausmachen. Nicht nur Doom-Fans sollten hier mal ein Ohr riskieren.



Merklich bekannter als der Opening Act sind natürlich MACHINE HEAD. So ist auch klar, das die Begeisterungsstürme der anwesenden Fans deutlich enthusiastischer ausfallen, als die Combo mit „Clenching The Fists Of Dissent“ beginnt. Der Sound wirkt sauber und hat Dampf dahinter und die Bühnenpräsens der Herren um „Robb Flynn“ wirkt sicher auch wenn der gute Herr deutlich weniger seine Gesangsposition wechselte, als es später Herr Hetfield tun wird. Songs wie „Halo“ werden von den mitgebrachten Fans abgefeiert und das wirklich gelungene Maiden Cover „Hallowed by Thy Name“ sorgt dann bei allen anwesenden für gute Stimmung. Nach bereits knapp 40 Minuten verabschieden sich MACHINE HEAD mit „Davidian“. Bühne also frei für…..


METALLICA, METALLICA schallen die Rufe als das Licht der Schleyerhalle erlischte und das altehrwürdige Gansehaut Intro „The God The Bad The Ugly“ ertönt. Durch einen langen Gang führt man die Herren im Dunkeln zur Bühne bevor diese mit zwei Songs des aktuellen Albums nämlich „That Was Just Your Life“ und „The End Of The Line” ihr Set eröffnen. Der Sound ballert, das Licht knallt. Überdimensionale „Death Magnetic“ Särge ausgestattet mit der besten Lichttechnik hängen von der Decke und sorgen für das passende Ambiente. Spätestens beim direkt gefolgtem „Creeping Death“ hält es niemanden in der Halle mehr auf seinen Plätzen, die gesamte Arena tobt, moscht und bangt. Wie geil war denn das bitte? Sind das wirklich METALLICA, die Helden meiner Jugend da oben auf der Bühne. Es ist unglaublich wie sehr sich die Truppe den Arsch aufreist, energisch von Bühnenseite zu Bühnenseite rennt und so gekonnt mit den Fans spielt. Natürlich funktionieren auch „Wherever I May Roam” und das vom Böllerintro eingeleitete „One“ spielerisch perfekt. Mittlerweile setzt auch eine auf die Musik abgestimmte Feuershow ein. Die Lichtsargkonstruktionen über der Bühne ändern Höhe und Neigungswinkel was zusätzlich begeistert. Lars Ulrich sitzt hinter seinem Drumkit,
welches in der Mitte der Bühne von allen Seiten bestens einsehbar ist, und sich außerdem dass Set über verteilt regelmäßig um 90 Grad dreht. Und ja verdammt. Jetzt können es sich METALLICA sogar erlauben sechs Songs von „Death Magnetic“ zu spielen. „Broken, Beat And Scarred” und “Cyanide” passen in das Set rein, die Songs kommen live noch besser, noch metallischer, noch fetter rüber als auf dem Album. Was wir hier hören ist METALLICA anno 2009 in einer Art und Weise, wie wir es seit gut 15 Jahren nicht mehr erlebt haben. „Master Of Puppets“ und „Damage Inc“ lassen einen nicht zur Ruhe kommen. Das schafft nämlich wenn überhaupt nur ein „Nothing Else Matters“. Wo man früher Feuerzeuge sah, sieht man heute leuchtende Handydisplays in der Halle. James spricht viel mit dem Publikum, macht seine Späße und ich bin der festen Überzeugung, dass die an den Tag gebrachte Spielfreude keineswegs aufgesetzt war. METALLICA haben definitiv wieder zu sich gefunden. Die Band wirkt mehr den je als Einheit und agiert auch so auf der Bühne. Das nach „Enter Sandman“ dann die Bühne verlassen wird,
kann natürlich so nicht hingenommen werden. „The Wait“ und „Phantom Lord“ pushen die Fans noch mal nach vorne. Als James Hetfield zu Beginn des Gigs sagte „We will do our best for you, and wants you to give your best to us” hatte er nicht gelogen. Das gesamte Konzert war ein Megakracher der mit “Seek And Destroy” ein geiles Ende fand. Unzählige Aufblasbälle in Schwarz vielen von der Decke und hüpften über die Fans. Doch der Überraschungen nicht genug - selten habe ich eine Band gesehen, die noch lange nach ihrem Auftritt auf der Bühne verweilte, sich bei den Fans bedankte und Plectrons und Drumssticks verschenkte. Ich rede nicht von einem kurzen „Danke & Tschüss“ - James, Kirk, Lars und Rob nahmen sich richtig viel Zeit und genossen auch die dankenden Reaktion der Fans. Blickte man sich um sah man alteingesessene Fans der 80er und Fans der neueren Tage. Und alle waren sich einig…. METALLICA haben ein neues Karrierehoch erreicht. Möge es lange anhalten!


Setlist:


That Was Just Your Life

The End Of The Line

Creeping Death

Wherever I May Roam

One

Broken, Beat And Scarred

Cyanide

Sad But True

No Leaf Clover

The Judas Kiss

The Day That Never Comes

Master Of Puppets

Damage Inc.

Nothing Else Matters

Enter Sandman

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The Wait (Killing Joke Cover)

Phantom Lord

Seek & Destroy
 



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