Konzert:

Metalfest Dessau 2011 - Sonntag

Konzert vom 29.05.2011Für den durchschnittlichen Festivalbesucher ist eine Band wie EXCREMENTORY GRINDFUCKERS der ideale Start in den dritten Tag, immerhin überordert die Band niemanden, der nach drei Tagen Party, Schnaps und Schlafmangel wie durch Watte auf die Welt guckt. Eine halbe Stunde lang unterhielt die Band die ziemlich große Meute vor der Bühne mit teils eigenen Nummern, teils durch den Kakao gezogenen Pop/ Schlager-Songs, die zusätzlich davon profitierten, dass aus EXCREMENTORY GRINDFUCKERS mittlerweile eine feste, gut zusammen spielende Band geworden ist. Für den Start in den Tag ist das alles sehr unterhaltsam (Bonuspunkte für das Dissen der unsäglich nervigen Blondine, die immer die Bands ansagte), von daher haben die Kerle alles richtig gemacht. (lh)



Warum dann bei den V8 WANKERS im direkten Anschluss so gut wie niemand vor der Bühne war, wird ein Rätsel bleiben, immerhin sind die seit mehr als zehn Jahren aktiven Rocker auch eine Party-taugliche Band mit knackigen Songs, mithin ein guter Start in einen langen Festivaltag. Aber Lutz Vegas & Co. hatten an diesem Tag Pech und konnte auf nur eine Handvoll Die Had-Fans schauen. Die hatten mit der abwechslungsreichen Setlist und den launigen Ansagen eines Herrn Vegas zwar ihren Spaß, aber den V8 WANKERS hätten mehr Zuschauer sicher besser gefallen, auch wenn sie sich nichts anmerken ließen. (lh)



Es ist immer wieder eine Überraschung: In der prallen Sonne füllten EQUILIBRIUM den Platz und brachte die Menge tatsächlich mit ihrer Mucke zum Kochen. Und da, obwohl Robse nach Meinung vieler gar nicht so sehr zur Band passt. Noch mehr Leute finden wohl, dass ers tut und so feierten sie zu Pagan-Schlagern wie „Blut im Auge“ (aus) oder „Met“ (Prost, Prost., Prost), dass die Achseln schweissten, Immerhin gab es aussm Schlauch kaltes Wasser – wie übrigens auch immer wieder ein paar Becher aus dem Fotograben für die erste Reihe. Lobenswert. (memme)



Na und ne beie Berliner POSTMORTEM geht’s nur ums Totmachen, Blut und andere böse Sachen. Aber immerhin riecht es nicht, dafür rockt es tüchtig. Das sehen auch ein Haufen andere Leute so und machen das anfangs erschreckend leere Zelt gut voll. Und alle gehen gern,The Way of the Knife‘ mit. Sie bekommen Hass und vieles andere, aber auch Lieder von Hummeln und Bienen. Jaja. Das alles ist nicht nur lustig und sympathisch, sondern geht voll auffe Glocke. ,Give Us Hate‘, ,Ghost of the Warship`, ,Hate, Kill, Destroy’ oder das schöne ,Revolution‘ inklusive Sirene grooven so wie Fassbrause sprudelt. Ganz Dessau war eene Wolke, ick schwöre wa. (memme)

AMORPHIS haben von Kollegin Laetti bescheinigt bekommen, dass ihnen auf „The Beginning Of Times“ die Sonne aus dem Arsch scheint, da passte das Wetter perfekt – bei 25 Grad und Sonennschein kamen die Finnen auf die Bühne und legten mit „Battle For Light“ gleich mit einem neuen Stück los. Die Band um den mit stoischer Ruhe agierenden Esa an der Gitarre lieferte eine fehlerfreie Leistung ab, bezog das Publikum mit in die Show ab und stellte mit „The Castaway“ die Fans der ersten Stunde zufrieden. Es ist schön mit anzusehen, wie gut die Finnen mittlerweile geworden sind und wie viel Spaß sie an der eigenen Show haben. Wenn dann noch Sound, Wetter und Laune stimmen, ist alles bestens. Wie an diesem Tag.


Setlist AMORPHIS:

Battle For Light

My Enemy

Silver Bride

Sky Is Mine

You I Need

Towards And Against

From The Heaven Of My Heart

Three Words

Against Widows

Crack In A Stone

The Castaway

House Of Sleep
(lh)


Bei KATAKLYSM staubts. Und irgendwie haben sie Problem emit der Technik. Ob’s daran liegt, dass ihre Show heute irgendwie echt wirkt als zuletzt. Jedenfalls passt „Shadows AND DUST“ wie Arsch auf Eimer. Frontarm Maurizio post wie Hulle, will einen Stageclimber gar nicht mehr loslassen und rockt zusammen mit seinen kanadischen Kumpels so sehr, dass sogar dem Ami Larry Howe von Vicious Rumors Hören und Sehen vergeht. Der vollgesoffene Drummer bescheinigt dem Nachbarn eine tolle Leistung, die er einer Band aus diesem Land gar nicht zugetraut hätte. Und der Rezensent ehrlich gesagt auch nicht (mehr). Vielleicht sollten die Jungs Sequenzer und ähnlichen Schmonz auch im Studio mal abstellen…. (memme)



SABATON? Immer für lächerlich gehalten. Die schwarz-weißen Tarnhosen (sieben davon hängte der Sänger Backstage zum Trocknen auf) sehen scheiße aus, die Brillen noch mehr und die Mucke ist Partymetal. Letzteres stimmt, das andere ist egal, wenn man sieht, wie sehr die Band das Gelände füllte und in Wallung brachte. Kaum ein Zentimeter frei, alle Arme oben und sogar kritische Geister beseelt von soviel guter Laune. SABATON sind definitiv eine tolle Live-Band, der man als offener Metaller eine Chance geben sollte. Auch DU, selbst , wenn sie nicht Dein Fall sind. (memme) )



WATAIN. Eigentlich mag ich sie schon deswegen nicht, weil sie einen Song haben, der “THE Devil’S Blood” heißt. Nun, er ist nicht schlecht und sie spielten ihn auch. Und wer auf Kerzen und okkult aufwendige Bühnenbilder steht, der wird auch die Bühne im Zelt aufregend gefunden haben. Ob’s Blut, dass ins Publikum gekippt wurde nun echt ist oder nicht, sagt uns nicht das Licht. Fakt ist, dass es stinkt, und dass das viele nervt und sicher auch unnötig von der sehr atmosphärischen Musik ablenkt. Songs wie das geile „Malfeitor“ bräuchten den ganzten Firlefanz nicht. Genauso wenig wie das Theater um die Absage in der Schweiz oder eine Klopperei nach Sendeschluss im Backstagebereich. Letztlich eine gute Show einer unsympathischen Band. (memme)



Fazit: Die Orga betreffend sind einige Sachen doch negativ aufgestoßen. Erstens, unser aller leiblich Wohl, sprich die kostenlosen Dixie-Klos. Zum Einen waren es viel zu wenige (andauernd Schlangen), zweitens waren sie (vorsicht, Details) bis zum Bersten gefüllt. Nicht ausgeleert, teilweise so übertrieben das sie nicht mehr benutzbar waren. Sowas geht gar nicht! Die kostenpflichtigen Sanitäranlagen waren hier auch nicht viel besser, elendig lange Schlangen und teils ähnlich desolate
Zustände. Apropos Schlangen: Es gab exakt einen Eingang mit vier parallelen Eintritten. Für ca. 10.000. Besucher… Dann, die Verpflegung mit Essen. „Günstige Frühstücksmeile“ und „Food Area“ mit Preisen die sich ohne Probleme direkt neben den ohnehin exorbitanten eines Wackens gesellen könnten. Wer hier satt werden will musste entweder den meiner Meinung nach Preis-Leistungs mäßig einzig interessanten Stand finden oder viel Geld mit bringen. Die Festivalarea war übrigens total verstaubt, man fühlte sich mit unter wie mitten in der Wüste, erst Recht in der Menge selber. Wieso nicht etwas Wasser auf den Boden? (ch)


Super frequentierte Autogrammstunden mit teilweise hochmotivierten Musikern am Legacystand, größtenteils besserer Sound als im vergangenen Jahr (auch, wenn das wie auf jedem Festival stark abhängig war vom Aufenthaltsort des Besuchers), eine gute Bandauswahl und teilweise herausragende und oft auch sehr überraschende Leistungen der Bands – das ist es doch, worauf es ankommt. Dass die Stände zusehen müssen, wie sie ihre Kosten einfahren, ist klar und ein Festival ist nunmal keine barmherzige Samariter-Veranstaltung. Zusammen mit dem Eintrittspreis bleibt das Metalfest sicher eins der günstigeren in Deutschland, zumal das Bier besser und kälter war als der Braustolz vom Vorjahr. Echte Probleme? Ja, die Zapfkräfte waren zum Teil viel zu wenig und dazu noch maßlos überfordert. Klos und Dixies gab es wesentlich zu wenig (noch weniger gab es nur Papierkörbe und Mülleimer) – da hatte wohl niemand mit 10.000 Besuchern gegenüber gut der Hälfte vom Vorjahr gerechnet, hä? Die lose Steinwüste vor der Bühne war echt gefährlich. Und eine echte Frechheit ist das Markensystem: Wozu um alles in der Welt braucht man Pfandmarke, wenn die Becher bei Abgabe sowieso weggeschmissen wird. Das ist versteckte Preiserhöhung und Geldschneiderei! Alles in allem aber ein kuhles Fest, woll? (memme)







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