Konzert:
Metal Bash 2007, Neu Wulmstorf - Samstag
by Dennis Otto

Mit den Südamerikanern CLAUSTROFOBIA aus Sao Paulo war eine eher exotische Band am Start, die, wie sollte es auch anders sein, lupenreinen Thrash Metal im Stil von (alten!) SEPULTURA spielte. Allerdings ballerten uns die vier Herren ihren Stiefel so dermaßen fett und technisch hochwertig um die Ohren, dass man sich stellenweise echt fragen musste, was mit den "Originalen" in den letzten Jahren eigentlich passiert war. Lange Rede, kurzer Sinn: Marcus, Daniel, Caio und Alexandre waren für mich die größte Überraschung des Festivals und dürften nicht nur hierzulande eine große Fangemeinde finden. Das sahen die Banger vor der Bühne ähnlich und feierten die Jungs nach Strich und Faden ab. Mit so einem Killer hatte hier zuvor sicher niemand gerechnet, der die Band nicht kannte.
Die anschließenden Melodic Death Metaller GODS OF HATE aus Hamburg hinterließen zumindest bei mir keinen großen Eindruck. Zwar lieferte die Band ein ganz gutes Brett ab und rotierte ordentlich die Frisuren, doch wirklich essentiell kamen Arne Sieck und Co. nicht rüber. Speziell die teilweise sehr schrillen, hohen Gitarren nervten nach einiger Zeit recht deutlich und passten irgendwie nicht zum aggressiven Grundsound der Band. Jedenfalls war das Quartett kein echtes Highlight des Festivals.
Da die "Neue Deutsche Härte"-Combo RIEFENSTAHL leider absagen musste, lag es nun an den Rotzrockern HELL´S JACK, die Situation zu retten, was ihnen meiner Meinung nach aber nur mäßig gelang. Speziell die Fans der V8 WANKERS dürfte der Auftritt gefreut haben, wildern die Hamburger in ähnlichem stilistischen Fahrwasser. Schön schmutzig rock´n´rollig und mit versauten Songtiteln und Texten, konnten mich die Jungs nicht vom Hocker reißen. Vielen Fans gefiel die Mucke aber, und speziell der Gastauftritt ihres ehemaligen Mitglieds Goofy sorgte für Schmunzeln, doch nach wenigen Minuten trat meine Wenigkeit den Weg zur Schänke an.
Die sehr thrashigen, fett drauflos rockenden SCORNAGE aus Aachen wussten dann schon eher zu gefallen, die mit Songs wie "Blood Splattered Banner" sogar in eindeutige politische Gefilde abdrifteten. Stilistisch ging es in Richtung DESTRUCTION oder alter KREATOR, und auch in Sachen Bühnenperformance lieferten Guido, Arry, Malte und Co. eine gelungene Vorstellung ab, die von einem Gastauftritt von Jörn von den KNEIPENTERRORISTEN abgerundet wurde. Und mal ehrlich: wer sollte den Allzeit-Klassiker "Ace Of Spades" besser interpretieren als der erfahrene und von Lemmy höchstpersönlich geadelte MOTÖRMENT-Frontmann?! Starke Show!
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