Konzert:
Metal Bash 2007, Neu Wulmstorf - Freitag
by Dennis Otto

Am Freitag nach der Ankunft pünktlich zum Opener NOGGE hatten sich geschätzte 30-50 Fans versammelt, als die Dithmarscher (meiner Meinung nach schon sichtlich angeheitert) mit ihrem teilweise witzigen Gute-Laune-Rock´n´Roll loslegten. Speziell der Sänger in seiner unglaublich garstigen Karohose schien ordentlich vorgeglüht zu haben, was der Stimmung (wenn man Zugucken und Bier trinken von 10 Leuten vor der Bühne Stimmung nennen will...) jedoch keinen Abbruch tat. Die Jungs spielten eine schön abgefuckte Versionen von "Goldener Reiter", coverten "Durstige Männer" von den DIMPLE MINDS und gaben mit "Highway Zur Shell" bekannt, wie schön es ist, vollgetankt zu sein - sei es das Auto oder man selbst. Ein ganz lustiger Auftritt, für den man aber eigentlich genug intus haben musste, was am frühen Abend noch nicht jeder hinbekommen hatte...
Somit wurde es Zeit für die erste echte Coverband des Abends: POWERSLAVE kamen erwartungsgemäß sehr gut bei den immer noch sehr wenig Beteiligten an und zockten eineinhalb Stunden lang Klassiker von JUDAS PRIEST (kleiner Scherz!). Die Band, die aus Mitgliedern von PARAGON, METALIUM und TORMENT besteht, gehört in ihrem Fach zu den besten der Nation, was unter Anderem auf Neuzugang Buschi, seines Zeichens auch Sänger bei erwähnten PARAGON, zurückzuführen ist. Die Jungs nahmen das übersichtliche Publikum spürbar mit Humor, was einen der Axtschwinger in einer Pause dazu bewegte, seine wahlweise coole/peinliche/kultige Spandexhose zu präsentieren: "Mögt Ihr meine Hose? Gefällt Euch meine Hose?". So wurden dann Allzeit-Hymnen wie "Fear Of The Dark", "2 Minutes To Midnight", "Man On The Edge", "Run To The Hills" oder "The Wicker Man" mitgebölkt, was gerade in dieser eher familiären Atmosphäre viel Spaß bereitete.
Der anschließende Auftritt der AC/DC-Coverschergen BON SCOTT geriet dann zum irgendwo zwischen peinlich und kultig angesiedelten Highlight des Tages. Die vorwiegend aus Mitgliedern von KICKHUNTER, METALIUM, KNEIPENTERRORISTEN und GRAVE DIGGER bestehende Band konzentrierte sich vornehmlich auf die älteren Sachen der Australier (bei dem Bandnamen auch nicht wirklich verwunderlich) und stieg ganz unorthodox mit dem "Dirty Deeds..."-Klassiker "Squealer" ein, bevor es dann im Laufe des Sets richtig lustig wurde. Als bei Basser Jens Becker das Instrument kurzzeitig ausfiel, musste Sänger Kai "Kreische" Karstens diese Panne überbrücken. "Kennt Ihr Jens Becker? Wer von Euch kennt Jens Becker? Der ist hier voll der Promi, kann sich aber kein vernünftiges Instrument leisten. Ich sag noch: "Jens, kauf Dir einmal was Ordentliches...!", aber nee, und jetzt haben wir den Salat. Na gut, dann eben so... ich hab die Haare schön, ich hab die Haare schön...!"... nach dieser Einlage lag das gesamte Publikum, also die 30 Leute vor der Bühne, wahlweise auf dem Boden vor Lachen oder wanderte kopfschüttelnd zur Bierbude oder beides. Aber vom Entertainment abgesehen, überzeugten BON SCOTT auch musikalisch und bescherten den Anwesenden schön rock´n´rollige 90 Minuten mit Hits wie "TNT" oder "Thunderstruck". Eine so coole Coverband hat man selten gesehen!
Danach war der Headliner in Form der KNEIPENTERRORISTEN dran, der sich an diesem Abend, schließlich standen Coverbands auf dem Plan, ausschließlich auf Material der Onkelz konzentrierte. Und trotz der wenigen Fans war der Auftritt von Jörn, Goofy und Co. kein Reinfall, sondern eine gelungene Party der eben kleineren Art. Neben den typischen Standards wie "Kneipenterroristen", "10 Jahre", "Heilige Lieder", "Lieber Stehend Sterben", "Erinnerung" und "Mexico" (das komplette Repertoire findet sich auch auf der Homepage der Band), die normal und ohne Motivationsverlust herunter gezockt wurden, blieb auch viel Raum für einige spaßige Einlagen wie das Umtexten von "Bomberpilot" ("... kommt, lasst uns onanieren, onanieren!") oder die Frage: "Wollt Ihr die TOTEN HOSEN hören? Wollt Ihr wirklich nichts von den Hosen hören"?, die natürlich verneint wurde, was Goofy aber nicht davon abhielt, "Eisgekühlter Bommerlunder" kurz anzuspielen. Klar, die Onkelz sind ein Thema für sich, aber wem einfach nur am Spaßfaktor gelegen war, konnte hier wirklich auf seine Kosten kommen, zumal das Quartett über zwei Stunden lang rockte. Ich bin aber der Überzeugung, dass an diesem Tag noch ein größerer, externer Headliner fehlte, der mehr Massen auf das Gelände gelotst hätte.
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