Metal Bash 2005 - Neu-Wulmstorf, Schiess-Sportanlage,

Was waren aus deiner Sicht die musikalischen Höhepunkte?
Die V8 Wankers waren natürlich wieder obergeil, es ist immer wieder eine Freude die Jungs Live zu sehen, Equilibrium, Stormwarrior, Paragon, Moonsorrow, Reviver, Black Destiny, Soul Demise und Not Fragile waren auch alle sehr gut. Tuatha De Danann haben mich positiv überrascht und unsere Motörment-Show hat mir auch viel Spaß gemacht, obwohl ich ziemlich im Arsch war.
Gab es irgendwelche Probleme
Außer dem Wetter gab es eigentlich nichts Negatives, keine Verletzten, keine Schlägereien oder sonstigen Ärger, keine Zerstörungen oder Schäden außer ´nem matschigen Rasen, die Polizei war nur auf´m Gelände weil sie die Leute so nett fanden und um sich angeregt zu unterhalten. Bis auf eine Anwohnerin, die sich durch laute Musik und Langhaarige in schwarzen Gewändern gestört fühlte, gab es keine Beschwerden, die Fans und Bands waren wieder super drauf und die Resonanzen waren durch die Bank nur positiv. Alle Leute die mitgeholfen haben, hatten viel Spaß und wollen näxtes Jahr wieder dabei sein. An dieser Stelle noch mal 1000 Dank an alle, die geholfen haben, ohne euch wäre das Metal Bash niemals möglich!
Entsprach die Zuschauerzahl denn den Erwartungen beziehungsweise den Anforderungen?
Wir hatten fast genau so viele Leute wie im letzten Jahr, sprich alles in allem mit Gästen u.s.w. ca. 800 Nasen. Da wir aber im Vorverkauf fast das 3fache vom Vorjahr hatten, haben wir natürlich mit mehr Leuten gerechnet. Leider hat uns das Scheißwetter aber die Tageskasse vernagelt, shit happens. Da die Leute die da waren aber kräftig gefeiert und gebechert haben sind wir am Ende zwar nicht ganz plus minus 0 raus aber die Verluste halten sich in überschaubaren Grenzen.
Hast du schon Feed-Back bekommen?
Bis auf das Wetter hatte eigentlich keiner irgendwas Grobes bemängelt. Was bei allen sehr gut ankommt ist, ist die familiäre und persönliche Atmosphäre, gelobt wurde auch das alles sehr professionell und durchdacht abgelaufen ist. Was bei den Fans natürlich immer gut ankommt sind die günstigen Getränkepreise und das die Bands sich vor und nach ihren Auftritten meist auf dem Festivalgelände aufhalten und so die Kontaktaufnahme recht einfach ist.
Was ist für kommendes Jahr an Änderungen geplant?
Die Preise für Eintritt ( Vorverkauf 16 € + 10% VVK. / Tageskasse 25 € ) und für Getränke ( Kaffee 0,50 € / Alkfrei 1 € / Bier 1,50 € ) bleiben konstant, wir werden das Camping-Angebot erweitern und dadurch hoffentlich die Preise für die Camping Tickets senken können, wir werden versuchen, bei gleich bleibenden günstigen Preisen und guter Qualität das Essensangebot zu erweitern. Wir werden wohl noch ein paar größere Zelte auf dem Gelände aufstellen, falls es doch noch mal regnen sollte ( wovon wir natürlich nicht ausgehen da, wir ja den Regen von ca. 10 Jahren schon in diesem Jahr bekommen haben ). Ansonsten sind wir für alle Vorschläge und Anregungen offen, kontaktet uns einfach über unsere Homepage www.metalbash.de
Hast du besondere Band-Wünsche? Eine Band könnte ich mir vorstellen....?
Da meinst du wohl Motörhead, was natürlich mein Traum wäre, ansonsten würde ich auch Rose Tattoo, Razor, Tank, Exciter oder ´ne Carnivore-Reunion nicht vom Bühnenrand stoßen.
Bleibt der Termin für kommendes Jahr und gibt es eine Koordination mit anderen Open Airs?
Der Termin für den Metal Bash 2006 steht schon, es wird wieder der letzte Samstag im Juli, 29.07.2006, also das Wochenende vor´m Wacken Open Air, pinselt euch den Termin schon mal silbermetallisch im Kalender an. Ich hoffe das die Harley Days nicht wieder am selben Wochenende stattfinden, ansonsten dürften wir mit keinem anderen Festival kollidieren.
Letzte Worte von Dir
Danke noch mal an alle die uns tatkräftig unterstützt haben, an alle Bands die ihr bestes gegeben haben und an alle Fans und Freunde die durch ihre gute Laune und ihren Spaß den Metal Bash jedes Jahr wieder zu etwas besonderem machen. Keep the faith! Wir sehen uns beim näxten Metal Bash am 29.07.2006. und auf der Metal Bash Roadkill Tour mit Torment, Dark Age und Paragon im September 2005. (memme)
Jetzt aber flugs zum Live-Bericht:
Als Europa-Premiere angepriesen, eröffneten die Japanerinnen SAEKO - verstärkt um die Hamburger Vorzeige-Bassistin Julia K. Bruns von Bäd Influence - das 2005er Bash. Auf der ersten Scheibe der scheinbar nach der italienischen Kaffeemaschine benannten (und nicht viel größeren Frontfrau) wirkten ja angeblich Hermann Frank mit. Auf dem Bash aber nicht - er wird gewußt haben, warum. Denn das angeblich an Warlock angelehnte Material wirkte mehr als altbacken, die Show bisweilen schüchtern, manchmal aber auch peinlich und die minutenlangen Ansagen über die Dinge, die nicht geklappt haben, waren sterbenslangweilig. Ein gelungener Auftakt sieht anders aus und hört sich anders an. Auch - wenn die Geschichte von der kleinen Japanerin, die mittellos auszog, um in Europa Musik zu machen, sich toll macht… (memme)
Es sollte noch schlimmer werden - aber nur wettertechnisch (vielleicht mußte der gleichnamige Gott auch nur heulen, weil der Eröffnungsgig so mäßig war). Denn musikalisch sind die Urgesteine von NOT FRAGILE über jeden Zweifel erhaben. Mit ihrer altschuligen Mischung aus Helloween und NWOBHM schafften sie es sogar, mindestens drei Fans zum Kopfschütteln zu bewegen - und das ist (ernsthaft) eine unglaubliche Leistung, weil es nämlich kübelte wie aus Schiffscontainern. Aber die alten Hasen können es immer noch, wie der Titelsong ihrer neuen Scheibe "Time To Wonder" oder auchb das Sweet-Cover "Hellraiser" eindrucksvoll beweisen.(memme)
Für eine echte Überraschung sorgten anschließend BLACK DESTINY. Nicht nur, dass sie trotz langen Autobahnstaus trotzdem einigermaßen rechtzeitig antanzten, nein sie rockten auch tüchtig das Haus. Michael Seifert bildete den Mittelpunkt einer herzblutigen Schau: der Rebellion-Vokalist hatte ordentlich Pfeffer in Stimmbändern, Bizeps und Backen und verhalf dem nicht selten an Metal Church erinnernden Power Metal für ordentlich Wiedererkennungswert. Wenn das Outfit vielleicht noch eine etwas klarere Linie bekommt (Der Basser trug Schottenrock mit Black-Metal-Stiefelei … naja Geschmackssache) - dann kommt hier vielleicht eine Band wie der HSV in dieser Saison. (memme)
Mit REVIVER startete dann die niederländische Abordnung des Remedy-Labels. Auch sie spielen Power Metal, auch die amerikanische Variante, die sich im Crimson-Glory-Cover "Red Sharks" manifestiert. Auch die Tulpenfresser haben viel Spaß auf der Bühne, sind mega-sympathisch - wirken aber doch bisweilen ein wenig hölzern. An der großen Qualität ihrer Songs ändert das jedoch nicht im Geringsten irgendwas. (memme)
So richtig anders wurde das Treiben dann mit den Brasilianern von TUATHA DE DANANN. Sie Südamerikaner mischen Death Metal mit irischen Folk-Einflüssen, Speed und Metal und überhaupt und erinnern ein wenig an die Brasi-Variante der ganzen Humppas aus Finnland. Besonders schön wurd’s immer dann, wenn die Querflöte zum Einsatz kam, aber auch die Akustikparts überzeugten, weil die Band nie ins Schmalzige abdriftete und bei ihrem zweiten Deutschland-Auftritt sehr viel Spielfreude an den Tag legte ( Was ihnen ja auch einen Preis beim WOA einbrachte). Schön auch das Neil-Young-Cover "Keep On Rockin’ In The Free World"), be idem Phil, der französische Vertriebsleiter der Plattenfirma der Jungs mit auf die Bühne kam. Und noch besser: Kein von den Brasilianern hatte ein grün-gelbes Shirt der Fußballer an… Kultig dafür das Vitamalz.-Shirt des SOUL_DEMISE-Sängers. (memme)
SOUL DEMISE waren gekommen, die eher hart gesottene Fraktion der Besucher zu befriedigen, was ihnen auch zweifelsohne gelang! Ihre Mischung aus Old School - Death Metal und Metalcore kam gut an, aber leider wirkten die Songs, die auf dem neuen, sehr hörenswerten Album "Blind" noch richtig kicken, live eher monoton und wenig transparent. Was die Show betraf, gab´s nix zu meckern, denn die ganze Band gab sich agil, spielfreudig und wusste, der Meute vor der Bühne ordentlich einzuheizen. Aber da das "Metal Bash" eher die "Echtmetall" - Fraktion anspricht, nahmen SOUL DEMISE leider eine Außenseiterrolle ein, die sie aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut umzusetzen wussten. Auf einem Krach - Festival ist das Quintett ganz sicher besser aufgehoben, denn objektiv gesehen war die Show absolut ok. (do)
Ich persönlich fand ja die Franken voll geil - auch, weil die Jungs bis auf ihren straight-edgen Basser nach ihrem Gig bei Stark- und Dunkelbier ordentlich abgingen - was auch für die folgende Band zutraf: "Alt, aber guuuht" - das trifft für Lemmy zu - und irgendwie ebenso für MOTÖRMENT, den Torment-Ableger des Veranstalters Jörn. Es geht um den Spaß an der Freud - und die vermittelt Jörn mit seinen beiden Kollegen sehr authentisch. Die Jungens buddelten olle Kamellen wie "Over The Top" aus, boten Accept im Synchro-Gitarre-Wedeln, verkleideten sich dem St. Valentins Massacre entsprechend schick und sorgten trotz vieler technischer Probleme für jede Menge Getanze und Gegröle. Wenn Motörhead nur mal wieder so eine Setlist hätten… Nun wird’s laaaangsaaaaam: (memme)
"Macht doch endlich diesen Scheiß aus!" oder "Wenn die noch lahmer spielen, pennen die auf der Bühne ein!" oder inhaltlich ähnliche Aussagen konnte man mit zunehmender Spielzeit der deutschen Doom - Hoffnung aus dem Publikum vernehmen. Stilistisch waren DOOMSHINE auf dem Festival ohne Frage nicht sonderlich geschickt platziert. Trotzdem gaben sich Tim Holz, Sven Podgurski und Co. alle Mühe, die Fans auf ihre Seite zu ziehen. Zwar drang man intensitätsmäßig noch nicht ganz in SOLITUDE AETURNUS, - oder CANDLEMASS - Regionen vor, da das (zugegebenermaßen saugeile) Material, wie etwa "Nothing Hurts But Solitude", ohne große Bewegungen oder Show heruntergespielt wurde; aber einen "verdammten" Achtungserfolg muss man dieser starken Band bestätigen! Doom ist eben eine Richtung, der leider nur ganz wenige Metalheads zugetan sind, daher denke ich, dass DOOMSHINE auf einer dementsprechenden Veranstaltung auch mehr Anerkennung geerntet hätten. Macht aber nix. Doom on!!! (do)
Letztes Jahr konnten die V8 WANKERS in Neu Wulmstorf schon fett abräumen, aber dieses Jahr war es glatt noch eine Spur fetter. Mehr Fans haben sich wohl nur bei Equilibrium und Moonsorrow vor der Bühne getummelt, als die Rock’n Roller mit Lemmy-Einschlag eine Stunde lang gute Laune verbreiteten und Massen-kompatiblen Schweinerock zum Besten gaben. Mir persönlich ist es etwas schleierhaft, warum diese eher simple Art des Musizierens beim Metal Bash so angekommen, aber die Hauptsache war nun mal, dass es den Fans Spaß gemacht hat.(lk)
Geile Band mit einem geilen neuen Album ("Turis Fratyr") am Start! EQUILIBRIUM wirkten live noch etwas tapsig, aber musikalisch musste man sich nicht hinter größeren Acts verstecken. Einige Besucher kritisierten die oftmals süßlichen Keyboards (die leider nur vom Band kamen, da die Band heute ohne ihren Tastenmann auskommen musste), die sehr weit in den Vordergrund gemischt wurden, die aber einfach zum positiv gepolten Viking / Pagan / Black Metal gehören. Das Quintett holzte Kracher wie "Die Prophezeiung" oder "Unter Der Eiche" spielerisch akkurat herunter und nur Sänger Helge Stang wirkte bei seinen Ansagen ein wenig unsicher, was aber nicht schlimm war, da er dabei eher noch sympathischer als kopflos unbeholfen herüberkam. Nur der Rest der Band könnte ein wenig mehr aus sich herausgehen, denn dann hätte man mit Bassistin Sandra noch einen weiteren Blickfang parat (Mädels an der Axt sind leider Mangelware…)! Bei der Zugabe "Met" holte der Frontmann einen Gastsänger auf die Bühne ("Unser Besetzungskarussell dreht sich ja immer noch und falls ich mal abtrete…"), der sich dafür auf Anfrage aus dem Publikum gemeldet hatte und der seinen Job gar nicht mal schlecht machte. Gelungener Gig, der nicht nur für mich zu den Highlights des Festivals zählte. (do)
Eigentlich unglaublich, da haben PARAGON mit "Revenge" eine neue, erstklassige Scheibe draußen, haben beim Bash ein Heimspiel, nur ein Drittel der Leute, die zuvor Equilibrium zugejubelt haben, bleiben vor der Bühne, um Martin Christian und seine Truppe zu bestaunen. Und die hätte mehr Zuschauerzuspruch wahrlich verdient gehabt: PARAGON gaben mächtig Gas, spielten sich den Arsch ab und boten alles in allem eine sehr gute Show, bei der der Fokus natürlich auf dem neuen Album lag, auch wenn der Übersong "Master Of The Seas" leider nicht gespielt wurde. Woran sich bei PARAGON aber wohl ewig die Geister scheiden werden ist Sänger Andi Babuschkin. Einige können ihn immer noch nicht ausstehen, andere wiederum sehen wohl, dass der Mann, was seine Fähigkeiten am Mikro angeht, in den vergangenen Jahren einen großen Sprung nach vorne gemacht hat und aus dieser Band nicht mehr wegzudenken ist.(lk)
MOONSORROW waren nicht nur auf dem Papier der Headliner, sondern auch in natura! Konnte die finnische Truppe schon im Frühjahr im "Headbangers Ballroom" begeistern, so kam die geile Show im Freien noch besser herüber, da das Soundvolumen besser zur Geltung kam. Ville Sorvali und Co. zauberten eine regelrechte Breitwand an epischem, bombastischem Viking Metal in den nordischen Abendhimmel und konnten selbst Zweifler wie den Kollegen Knackstedt, die für solche Klänge ansonsten nicht viel übrig haben, überzeugen. Nix Highspeed, nix stundenlanges Rumgekotze, sondern majestätische Erhabenheit, gepaart mit mitreißenden und mitunter trinkfesten Melodien. Teilweise gab es minutenlang keinen Gesang zu hören und die Band lies einfach die Musik für sich sprechen. Cool ist dabei vor Allem oben genannter Frontmann, der auf der Bühne wie der Leibhaftige wirkt, aber in zivil immer ein unschuldiges Grinsen an den Tag legt. Ein Gruß ging an die "beste deutsche Metalband überhaupt" und gemeint waren die V8 WANKERS. Eines der Stücke handelte von "Gitarren und Monitorsounds", weil Gitarrist Mitja kurzfristig nix auf seiner Seite hören konnte. Na ja, Finnen haben eben einen sehr trockenen Humor. 90 Minuten dauerte die Vorstellung und die Band zeigte, dass es momentan keine andere Band gibt, die diesen Sound besser transportiert als MOONSORROW! Nur schade, dass die Jungs gegenüber einer Vielzahl ihrer Landsleute leider immer noch ein Geheimtipp sind. Hoffentlich ändert sich das bald, wenn die Band noch weitere geile Gigs dieses Formates hier abreißt; Hammer, Hammer, Hammer!!! (do)
Von STORMWARRIOR war ich heute wirklich überrascht- nicht weil sie so gut waren, das ist ja schon längst kein Geheimnis mehr - sondern darüber, dass der gute Lars Ramcke keine Gitarre mehr spielt, sondern sich nur noch dem Gesang widmet. Seinen Klampfenjob hat ein junger Mann übernommen, dessen Name mir jetzt leider entfallen ist, aber absolut ins Gesamterscheinungsbild der Band passt, die in dieser Konstellation richtig dynamisch rüberkommt. So auch beim Bash: Lars war kaum wiederzuerkennen, wieselte von links nach rechts über die Bühne, ließ das Haupthaar amtlich kreisen, während die Gitarrenfraktion sich schöne Duelle lieferte. Es krachte durchweg an allen Ecken und Enden und ich muss wirklich sagen, dass das hier der mit Abstand beste und agilste STORMWARRIOR Gig gewesen ist, den ich bisher miterlebt habe. Große Klasse!(lk)
NAYLED, um Gottes Willen…ein paar Leute waren noch auf dem Gelände, um sich die Metalcoreler anzugucken aber ob es Spaß gemacht hat, will ich doch ersthaft bezweifeln. Die Jungs machten zwar Druck, was aber die belanglose Mucke auch nicht besser machte. Rumgeshoute mit ein paar Riffs und einigen cleanen Vocals bekommt mittlerweile an jeder Ecke, so dass ich mir dass hier nicht mehr geben brauchte und mich auf den Weg in die Heimat machte. Gute Nacht.(lk)
Alle Bilder anschauen...
...