Konzert:
Metal Assault Festival 2013 - Würzburg, Posthalle

Die aus grauem Beton gebaute Posthalle in Würzburg verwandelte sich für einen Tag in das Mekka des klassischen Heavy Metals – und war Schauplatz eines friedlichen, rundum gelungenen Festivals, das eine europaweite Anziehungskraft hat. Im Stimmengewirr waren neben Deutsch in allen möglichen Dialekten auch Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Schwedisch und sicher auch noch ein paar andere Sprachen zu hören. Da die Posthalle praktischerweise direkt am Würzburger Bahnhof liegt, war die Anreise für die meisten Besucher auch kein Problem. (fs)
Im hinteren Bereich der Halle gab es einige Merchandise-Stände und CD-Händler, bei denen nicht nur die Besucher, sondern teilweise auch die Bandmitglieder stöberten. Positiv war auch, dass die Veranstalter es schafften, Meet&Greets mit den Bands zu organisieren, so dass die Besucher die Musiker nach ihren Auftritten noch treffen konnten. Die Bands selber waren fast alle locker genug, um vor und nach ihren Shows durch die Halle zu laufen oder mit den anderen Fans vor der Bühne zu headbangen – „DenimandLeather, Broughtus all together“, fassten SAXON schon vor über 30 Jahren dieses Lebensgefühl zusammen. (fs)
Hiermit möchte ich unseren neuen Redakteur Florian willkommen heißen...welcher so neu ist, dass ich nicht wusste, dass wir zu zweit vor Ort sein werden, deshalb kommen unsere Leser nun in den Genuß der doppelten Berichterstattung. (fz)
In Würzburg wurde zum dritten Mal zum Metal Assault Festival geladen. Irgendwie kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass sich hier nun ein zweites Keep-It-True etabliert hat. Den Fans kann es nur recht sein und sie dankten es Veranstalter Olli (welcher sich auch für das KIT und das Hammer Of Doom verantwortlich zeichnet) mit zahlreichem Erscheinen. Neben vielen sattsam bekannten Gesichtern, mischte sich auch einiges an Jungvolk unter die Fans, was bei Headlinern der Marke RAVEN und MANILLA ROAD nicht unbedingt zu erwarten war. Aber umso erfreulicher. (fz)
Den Festivaltag eröffneten um Punkt 12 Uhr SKELATOR aus Seattle, die eine fidele Mischung aus Power und Speed Metal boten und damit den Kurs für den restlichen Tag setzten: Volle Kraft voraus! Der nordamerikanische Fünfer legte sich von Anfang an voll ins Zeug und gefiel durch viel Spielfreude. Als Schmankerl spielten SEKALTOR den neuen Song „Stronger in Steel“ das erste Mal live. Das Publikum – die Halle war bereits etwas halb voll – dankte es SKELATOR mit viel Applaus und fliegenden Haaren. Am Getränkeausschank dürfte man sich ebenfalls über die schweißtreibenden Aktionen der Headbanger gefreut haben. Es lief also gut, was Musik und Bierkonsum anging. (fs)
Den metallenen Reigen eröffneten die Jungspunde von SKELATOR:
In meiner Jugend stand ich eindeutig auf He-Man's Seite und so war SKELATOR das erklärte Feindbild Nummer eins. Mittlerweile sehe ich das etwas entspannter und kann dem unvoreingenommen begegnen. Auf Platte hat mich ihr klischeebeladener US-Power Metal ja eh schon überzeugt. Auf der Bühne präsentierte sich da viel Licht mit etwas Schatten. Die Songs wurden kompetent dargeboten und mit entsprechendem Herzblut präsentiert, nur an der Bühnenpräsenz müssen die Jungs noch etwas feilen, so umwehte das ganze noch ein Hauch von Schülerband. Aber mit ein paar weiteren Shows auf dem Buckel sollte das kein Problem mehr sein. (fz)
Nach der erfreulich kurzen Umbaupause ging es mit STORMZONE aus dem irischen Belfast weiter. Die Schwermetaller von der grünen Insel boten klassischen Heavy Metal, der sich hervorragend zum Bangen eignet, und so flogen die Haare auf und vor der Bühne. Besonders Sänger Harv gab sich alle Mühe, die Fans zum Mitsingen zu animieren, was die Meute dankbar annahm. Auch wenn STORMZONE relativ neu sind (2006 gegründet), gehören Sänger John „Harv“ Harbinson und Drummer Davy Bates zu den Veteranen des Insel-Metals, spielten sie doch beide bei SWEET SAVAGE – jener Band, die Vivian Campbell einst verließ, um an der Seite des unvergesslichen Ronnie James Dio zu klampfen. STORMZONE legten in Würzburg einen tollen Auftritt hin und erinnerten an die glanzvollen Zeiten der New Wave of British Heavy Metal, die sie für knapp 45 Minuten erneut aufleben ließen. (fs)
Die Iren STORMZONE konnten dann die Vorlage von SKELATOR nutzen und schraubten das Level gleich mal ein paar Etagen höher. Mit Frontlurch John Harbinson haben die Jungs auch ein richtiges Schwergewicht in ihren Reihen, der es versteht gesanglich zu glänzen und die Massen souverän zu dirigieren. Fulminante Melodic Metal Perlen à la „Death Dealer“ oder „Immortals“ taten ihr übriges. Um dem Festivaltitel gerecht zu werden, verzichteten STORMZONE auf Titel ihres AOR lastigen Debuts „Caught In The Act“. Geiler Auftritt, mir perönlich fehlte nur mein STORMZONE-Favourite „Secret Gateway“, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.(fz)
Where We Belong
Immortals
Final Journey
Night Of The Storm
Cuchulainn's Story
Death Dealer
The Legend Carries On
Als nächstes dekorierten TRIAL´(die schwedischen Metaller, nicht die Hardcore-Band aus Seattle) den Drumriser erst Mal geschmackvoll mit Totenköpfen und Räucherstäbchen, bevor sie loslegten und die Menge mit wuchtigem Metal der klassischen Art überrollten. TRIAL sind heavy und melodisch, dank ihres Sängers ein wenig theatralisch und insgesamt eine tolle Festival-Band, die einfach gute Laune versprüht. Daran änderte auch die Tatsache nicht, dass TRIAL sich überwiegend in rot angestrahlten Nebel hüllten – das wirkte düsterer, als der spaßige Auftritt der Schweden war. (fs)
Dann wurde es Zeit für eine weitere MERCYFUL FATE-Style Band. TRIAL aus Schweden gaben sich die Ehre. Und nun war auf der Bühne richtig was los. Viele Haare und engagiertes Stageacting begeisterten und liesen darüber hinwegsehen, dass die Schweden noch nicht ganz so weit sind, wie ihre Kollegen von PORTRAIT, ATTIC, IN SOLITUDE oder METALHEAD. Der Einsatz und die Einstellung stimmen, jetzt muss noch richtig zwingendes Songmaterial her. Das war zwar alles gut und gefällig, aber so richtig im Langzeitgedächtnis blieb davon nichts verhaftet. Aber für den Anfang...Hut ab. Die anwesenden Fans sahen es ähnlich und genossen eine im wahrsten Sinne des Wortes klassische Metal Show. (fz)
To Dust...
The Sorceress' Command
Opener Of The Way
Of Sinister Seed (The Madness Within)
Flaming Fate
The Primordial Temple
From Beneath The Waves
Auf TRIAL folgten POSSESSOR, die im positivsten Sinne völlig durchgeknallten Old-School-Thrasher aus Virgina, die offensichtlich die Mad Max-Filme mehrere Dutzend Male aufmerksamst studierten und wie eine Horde wilder Metal-Punks die Bühne stürmten. Der rohen Energie der fünf Musiker konnte sich keiner widersetzen, hier passten Erscheinungsbild, Stageacting und Musik wie die Faust aufs Auge. POSSESSOR machten keine Gefangenen: Sie beschreiben ihre Mucke als „Mean, Old-School, Meltyourface off, skullcrushing, Poser Destroying THRASH FUCKING METAL!” – und genau das gab es auch eine Dreiviertelstunde lang, voll auf die Zwölf. Herrlich! Und dazu noch das tolle NASTY SAVAGE-Cover „Metal Knights“ – passender geht es kaum. (fs)
Nun brach ein wahres Thrash Inferno über die Posthalle herein. Die Amis POSSESSOR legten die Bühne in Schutt und Asche. Auch wenn das alles manchmal leicht chaotisch und rumpelig klang, so wirkte alles wie aus einem Guss und transportierte das von EXODUS ins Leben gerufene „Good Ol`Violent Fun“ Thrash Lebensmotto perfekt. Optisch eine Augenweide, bestehend aus Spikes und Nieten, boten POSSESSOR musikalisch eine Mischung aus den Finnen SOLITAIRE, PILEDRIVER und nem Schuss alte ARTILLERY (Vocals!). Songs wie „Heavy Metal Underground“ oder „Battle Cry“ verfehlten ihre Wirkung nicht und ließen erste Pits entstehen. Beim NASTY SAVAGE Cover „Metal Knights“ brachen dann alle Dämme. Ganz heißer Scheiß!(fz)
Hammer And Nails
Fire From Hell
Taste The Blade
Heavy Metal Underground
City Built With Skulls
Reaper Of Death
Champions Of Chaos
Metal Knights (Nasty Savage Cover)
Make Them Eat Metal
Battle Cry
Metal Meltdown
Deutlich schneller ging es danach bei ANTICHRIST zur Sache. Die schwedischen Speed Metaller konzentrierten sich auf ultraschnelle Riffs und fliegende Haare, was nur nur durch etwas uninspiriert wirkende Ansagen ihres Sängers unterbrochen wurde. Wobei mir nicht klar wurde, ob Mikrobändiger Steken immer so drauf ist, oder ob er unter dem Einfluss von Substanzen stand, die im Betäubungsmittelgesetzt aufgeführt sind. ANTICHRIST waren sicher die härteste Band des Tages und hoben sich durch ihren ungeschliffenen, rohen Sound wohltuend von vielen überproduzierten modernen Thrash-Bands ab. Sie erinnerten an die 1980er-Jahre, als viele junge Bands aus dem Speed-, Thrash- und Death Metal-Bereich mit einfachsten Mitteln beachtliche Demos produzierten. Genau das lieferten ANTICHRIST auch in Würzburg ab, sehr zur Freude der bangenden Meute vor der Bühne. (fs)
ANTICHRIST fielen dann leider der Nahrungsaufnahme zum Opfer. Augenzeugen zu Folge sollen sie aber mit ihrem angeschwärzten Thrash überzeugt haben.(fz)
Der Kontrast könnte kaum größer sein, denn JUTTA WEINHOLD und ihre Band boten im Anschluss fetten Heavy Metal der langsamen, stampfenden Sorte. Wer Juttas Alter nicht kennt und es anhand ihres Auftritts schätzen müsste, dürfte sich um 15 bis 20 Jahre vertun – die Dame ist Jahrgang 1947 und wirbelte über die Bühne wie die deutlich jüngeren Musiker, die vorher auftraten. Neben der bemerkenswerten Energie Jutta Weinholds fiel sie vor allem durch hre markante Stimme auf, die so klar und kraftvoll war wie früher, als sie mit ZED YAGO für Aufsehen sorgte. In Würzburg begleiteten die Gitarristen Norbert Kujus Gitarre und Rainer Schefe sowie Bassist Wolfgang Schönfeld und Drummer ColoKöhler die Ausnahmesängerin durch ein Best of der Songs von ZED YAGO und VELVET VIPER. Der frenetisch von den Fans gefeierte Auftritt gipfelte im Song „Rebel Ladies“, bei dem Jutta einige weibliche Metal-Fans auf die Bühne holte und mit ihnen gemeinsam feierte. (fs)
Zur Grand Dame des Dramatic Metals war ich aber wieder gestärkt und bereit. Schon im Vorfeld war klar, dass sich die JUTTA WEINHOLD BAND bei den aktuellen Shows fast nur auf das Material der zwei ZED YAGO und der zwei VELVET VIPER Scheiben konzentrieren wird. Ohne Frage ihr bekanntestes Material, auch wenn Frau Weinhold bereits in den 60ern aktiv war. Auch wenn Frau Weinhold auf der Bühne -sagen wir mal vorsichtig- „speziell“ wirkt, so hatte sie die Meute doch fest im Griff und präsentierte Hymne an Hymne. Egal ob „Zed Yago“, „The Spell From Over Yonder“ oder die Monsterhymne „Black Bone Song“, die Fans frassen ihr aus der Hand. Tags zuvor in Mannheim präsentierte Frau Weinhold sogar eine doppelt so lange Setlist und kredenzte den geneigten Fans noch Schmankerl der Marke „Merlin“ oder „United Pirate Kingdom“. Aber auch das abgespeckte Metal Assault Set wusste zu überzeugen. Zum abschließenden „Rebel Ladies“ kamen diverse Damen aus dem Publikum auf die Bühne um mit ihrem Idol abzurocken. In dieser Verfassung bleibt uns Frau Weinhold hoffentlich noch einige Zeit erhalten, und da ist es vollkommen wurscht, dass sie es geschafft hat, die wohl hässlichste Band aller Zeiten um sich zu scharen, denn musikalisch waren die Jungs über jeden Zweifel erhaben. (fz)
Valkyries - (Velvet Viper Song)
Beacon Light
Modern Knights - (Velvet Viper Song)
Zed Yago - (Zed Yago Song)
Highland Queen - (Velvet Viper Song)
The Spell From Over Yonder - (Zed Yago Song)
Horsewomen - (Velvet Viper Song)
Black Bone Song - (Zed Yago Song)
Rebel Ladies - (Zed Yago Song)
Um 18 Uhr ging das Metal Assault mit den Speed Metal-Heroen ATTACKER in die heiße Phase. Die Band aus New Jersey hat knapp 30 Jahre Metal-Geschichte in den Knochen und einige Höhen und Tiefen erlebt. In Würzburg präsentierten sich ATTACKER mit ihrem 2012 eingestiegenen Sänger Bobby „Leatherlungs“ Lucas und dem neuen Bassisten Lou Ciarlo in Bestform. Witzig: Sänger Bobby wurde in Würzburg geboren und hatte damit quasi ein Heimspiel – natürlich wurde seine diesbezügliche Ansage von den Fans entsprechend gefeiert. ATTACKER lieferten eine blitzsaubere Vorstellung ab, spielerisch perfekt und voller Energie. Der hohe Gesang Bobbys, die anspruchsvollen Gitarrenduelle zwischen Mike Benetatos und Pat Marinelli (einem der Bandgründer) und die bombenfeste Rhythmussektion mit Gründungs-Drummer Mike Sabatini muss man live gesehen haben – mit den schon erstklassigen Studioaufnahmen ist das kaum zu vergleichen. ATTACKER ließen sich zu Recht von den Fans feiern, die eine herausragende Live-Show zu sehen bekamen. (fs)
Auf die alten Recken ATTACKER war ich besonders gespannt. War dies doch die erste Show auf deutschem Boden mit Neu-Sänger Bobby Lucas (Ex-SEVEN WITCHES, EX-OVERLORDE, EX-EXHIBITION). Und was soll man sagen? So prägnant und sympathisch sein Vorgänger Bob Mitchell auch gewesen sein mag, heute Abend dürfte ihn niemand vermisst haben. Bobby Lucas sang sich buchstäblich den Arsch ab, welch unglaubliche Screams. Egal ob brandneues Material wie „Giants of Canaan“ oder 80er Classix der Marke „Lords Of Thunder“, „(Call On) The Attacker“ oder „The Hermit“, ATTACKER traten so massiv Arsch, dass an Sitzen nicht mehr zu denken war (musste mir später im Hotelbett ein extra Kissen unter den Hintern legen). In dieser Form gehören ATTACKER immer noch zu den besten und relevantesten US Metal Formationen. Wie heißt einer ihrer Songs so schön? „This Is Power“....damn right!!!! (fz)
Giants Of Canaan
Tortured Existence
Revelations Of Evil
Disciple
This Is Power
Lords Of Thunder
Steel Vengeance
(Call On) The Attacker
Curse The Light
Captives Of Babylon
Blessed With This Curse
The Hermit
Schon lange vor ihrem Auftritt schallten „BROCAS HELM, BROCAS HELM“-Schlachrufe durch die Posthalle. Als das legendäre Trio schließlich mit leichter Verspätung die Bühne enterte, gab es vor dem Sicherheitsgraben kein Halten mehr. Das Power Metal-Trio bolzte sich mit einer Vehemenz durch seine Klassiker, dass es keinen mehr wunderte, als nach den ersten Songs die ersten Crowdsurfer in die Arme der Security segelten. BROCAS HELM leisteten sich gleich drei Solo-Einlagen: Gitarrist und Sänger Bobby Wright fiedelte sich durch klassisch angehauchte Riffs, Basser Jim „The Wizard“ Schumacher zauberte originelle Tonfolgen aus seinem Bass, während Drummer Tom „T-Bone“ Behney mit vertrackten Rhythmen für Aufsehen sorgte . Wobei Fans der Band aus San Francisco ohnehin wissen, was die drei Musiker technisch so drauf haben. BROCAS HELM lieferten in Sachen ausgelassener Stimmung sicher den Höhepunkt des Festivals. (fs)
Auch wenn BROCAS HELM auf dem KIT verkündeten, dass dies ihr letzter Auftritt gewesen sei, so rockten sie heute in Würzburg. Freunden von originellem und sehr kauzigem Material kann das nur recht sein, denn BROCAS HELM sind sowohl musikalisch als auch menschlich absolute Unikate. BROCAS HELM boten einen repräsentativen Querschnitt durch ihr Schaffen und vergaßen keinen ihrer Klassiker. „Black Death“, Cry Of The Banshee“, „Metallic Fury“, „Drink The Blood Of The Priest“, Ravenwreck“...alles da. Jim Schumacher bediente seinen Bass, wie es kein zweiter macht, und Bobbie Wright bewies sich einmal mehr als souveräner Entertainer, der die Doppelbelastung Gitarre / Gesang ganz easy zu handeln wusste. Einzig der Sound tönte etwas seltsam....um genau zu sein tönte er wie auf den BROCAS HELM Scheiben, was sicherlich eine Kunst ist diesen live zu reproduzieren. Hoffen wir mal dass BROCAS HELM uns noch ein Weilchen erhalten bleiben. Die Szene braucht solche Originale und Paradiesvögel. (fz)
Black Death
Defender Of The Crown
Metallic Fury
Here To Rock
Children Of The Nova Dawn
Drink And Drive
Drink The Blood Of The Priest
Time Of The Dark
Fly High
Guitar Solo
Ravenwreck
Into Battle
Night Siege (With Drum Solo)
Cry Of The Banshee
Skullfucker
Etwas später als geplant stürmten RAVEN die Bühne. Die britischen Urväter des Speed und Thrash Metal sind schon 40 Jahre als Band unterwegs und seit ihrer Gründung kein bisschen leiser geworden. Die Brüder John und Mark Gallagher (Bass bzw. Gitarre) und Schlagzeuger Joe Hasselvander zeigten den Jungspunden, wie Altherren-Metal im Jahr 2013 aussieht: wild, ausgelassen, verschwitzt, laut, derb, augenzwinkernd und vor allem bretthart. RAVEN setzen auf schnelle Riffs, die punktgenau von den Drums angefeuert werden und so eine rasend schnelle Speed-Orgie abfeuern – live immer einen Tick schneller und härter als den Studioalben. Dass Mark beim Versuch, eine Wasserflasche ins Publikum zu kicken, ähnlich kläglich scheiterte wie englische Fußballer beim Elfmeterschießen tat dem grandiosen Auftritt von RAVEN keinen Abbruch. (fs)
Wer sollte jetzt noch die Triumphzüge von ATTACKER und BROCAS HELM toppen? Das konnte nur mit purer Power und schierem Wahnsinn gelingen und wer ist für so eine Aufgabe besser geeignet als das Chaos-Trio RAVEN? Eben...niemand. Die Gallagher Brüder stürmten die Bühne und mit Unterstützung ihres langjährigen Sidekicks an den Drums Joe Hasselvander traten die Jungs ein wahres Inferno los. Auch technische Probleme konnten die Jungs nicht stoppen. Getreu dem alten TON STEINE SCHERBEN Motto „Macht kaputt, was euch kaputt macht“, zermalmten RAVEN alles was sich ihnen in den Weg stellte....auch widerwillige Instrumente. John Gallagher ist immer noch ein Screamgott, der genau weiß wie er ein Publikum mitreissen kann. Sein Bruder Mark spielt überzeugend den Psycho und haut so nebenbei ein Hammerriff nach dem anderen 'raus.
Aber mit Tracks wie „Live At The Inferno“, Rock Until You Drop“, „All For One“ oder „Speed Of The Reflex“ kann man nicht viel falsch machen. Sogar ein relativ neuer Track wie „Breaking You Down“ oder ein eher melodischer Song wie „On And On“ liesen das Energielevel zu keiner Sekunde sinken. RAVEN sind immer noch eine Macht und live nahezu unschlagbar. (fz)
Take Control
Live At The Inferno
All For One
Breaking You Down
Rock Until You Drop
Guitar Solo (M. Gallagher)
Don't Need Your Money
Faster Than The Speed of Light
Speed Of The Reflex
Mind Over Metal
For The Future
On And On
Bass Solo (J. Gallagher)
Crash Bang Wallop
Break the Chain / I Don't Need No Doctor / Symptom Of The Universe / Genocide / Break the Chain
Gegen 22:45 traten schließlich die Headliner MANILLA ROAD an, die eine epische Show von über zweieinhalb Stunden Länge versprochen hatten. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Veröffentlichung ihres Albums „Crystal Logic“ wollten sie dieses in voller Länge mit dem damaligen Drummer Rock Fisher darbieten, zusätzlich auch noch das Album „Open the Gates“. Und danach spielten MANILLA ROAD noch mal über eineinhalb Stunden mit dem aktuellen Drummer Neudi Neuderth viele weitere Klassiker. Auch wenn die Band schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat, wälzt sich ihr epischer Metal ungebremst wie zähflüssige Lava durch die Gehörgänge. Dabei spielten MANILLA ROAD schon Epic Metal, als es diesen Begriff noch überhaupt nicht gab. Die Band war der krönende Abschluss eines herausragenden Festivals, das im noch jungen Jahr 2013 die Messlatte für Metal-Festivals bereits enorm hochlegte. Daran werden sich kommende Konzerte und Festivals messen lassen müssen. das wirkte düsterer, als der spaßige Auftritt der Schweden war. (fs)
Nach diesem Orkan wurde es Zeit für die gigantische MANILLA ROAD Show. Nachdem die Herren schon tags zuvor in Mannheim mit einem kleinen Akustik-Set zu glänzen wussten, wurde es nun Zeit für die volle Metal Packung.
Die Herren aus Wichita erwischten mit „Necropolis“ einen perfekten Start. Der erste Teil des Sets bestand aus der '83 Göttergabe „Crystal Logic“ und präsentierte mit Rick Fisher den Originalschlagzeuger. Nach einer Pause nahm der aktuelle Schlagzeuger Neudi (ROXXCALIBUR, Ex-VIRON) seinen Platz ein und sorgte mit ungleich härterem Punch gleich für mehr Druck. Nun stand das '85er Werk „Open The Gates“ im Mittelpunkt. Was RAVEN mit Power und Wahnsinn schafften, das schafften MANILLA ROAD mit Epik und Erhabenheit. Beide Bands lösten ähnliche Glücksgefühle aus, schafften dies aber mit gänzlich anderen Mitteln. Hellroadie unterstützte Mark Sheldon einmal mehr gesanglich auf eine bescheidene, sympathische Weise und lies dem Cheffe genügend Raum. Er schafft es eine MANILLA ROAD Show aufzuwerten ohne sich jedoch in den Vordergrund zu spielen. Ganz groß.
Im dritten Block dann wurden noch etliche Klassiker der anderen Alben ausgepackt. MANILLA ROAD lösten ihr Versprechen ein und boten den Fans eine ganz besondere Vorstellung. Mit solch einer Livedemonstration und einem saustarken Album wie „Mysterium“ im Gepäck sollten MANILLA ROAD auch endlich von Teilen der Szene wahrgenommen werden, die diese Band bis jetzt erfolgreich ignoriert haben. Up The Hammers. (fz)
Akustik-Set Mannheim
The Muse's Kiss
Mystification
Dreams Of Eschaton (Intro Part)
The Books Of Skelos: The Book Of The Ancients
Behind The Veil
Love Is Cool
The Fountain
Show Metal Assault
Necropolis
Crystal Logic
Feeling Free Again
The Riddle Master
The Ram
The Veils Of Negative Existence
Dreams Of Eschaton
Only The Brave
Metalstrom
Open The Gates
Astronomica
Weavers Of The Web
The Ninth Wave
Heavy Metal To The World
The Fires Of Mars
Road Of Kings
Hour Of the Dragon
Witches Brew
Mystification
Divine Victim
Queen Of the Black Coast
Cage Of Mirrors
Flaming Metal System (with Marta Gabriel/Crystal Viper)
The Grey God Passes
Stand Your Ground
Masque Of The Red Death
Death By The Hammer
Hammer Of The Witches





