Marathonmann, Storyteller, Grey Gordon - Dortmund, FZW

Das FZW hatte für MARATHONMANN den kleineren von beiden Veranstaltungsräumen bereitgestellt - und leider reichte dieser vollkommen aus. Das Konzert war nichtmal halb ausverkauft, was sehr schade war, aber auch die gut 100 Leute, wenn überhaupt, kamen gleich beim ersten Titel der Jungs in Fahrt. Sänger und gleichzeitiger Bassist Michi brachte neben gesprochenen, geschrienen oder geshouteten Parts auch sein LA DISPUTE-artiges Zehren in seiner Stimme mit voller Wucht aufs Brett. Dieses einzigartige Markenzeichen beherrscht er live genauso gut wie auf den Studioaufnahmen. Das Publikum ist begeistert, singt mit und es wird getanzt. Ein Moshpit entsteht sogar und das bei dieser kleinen Besucherzahl.
Die Hymne “Holzschwert“, moderierte der Frontmann mit dem Satz „Dieser nächste Song soll euch sagen, dass egal was im Leben passiert und egal wie schlimm es ist, das es immer eine Lösung und vor allem einen Weg gibt in eine bessere Zeit!“ an und schon sang das durchaus altersmäßig gemischte Publikum jedes Wort mit.
Sowieso erklärte Michi sehr viel zu den Songs, wieso er sie schrieb, was sie ihm und der Band bedeuten. Der Ohrenwurm “Wenn du dem Teufel deine Hand gibst“ zum Beispiel schrieb er, weil sich Menschen durch den Teufel “Drogen & Alkohol“ sehr verändern und aus Freunden plötzlich Fremde werden. Die Lyrics der vierköpfigen Band sind gut durchdacht und haben Sinn und Verstand.
MARATHONMANN überzeugen vollkommen. Ich habe selten so eine so gute Punk-/Posthardcore Band live gehört, die so ausdrucksstark und sicher und vor allem gesanglich perfekt eine Show abliefert.
Nach rund 70 Minuten Punk vom Feinsten gaben die verschwitzen Jungs noch eine Zugabe: “Dein ist mein ganzes Herz“ von Heinz Rudolf Kunze wurde Hardcore-mäßig gecovert. Wer da nun immer noch nicht in Bewegung kam, hatte eindeutig was auf den Ohren.
MARATHONMANN sind noch ein paar Tage auf Tour, also nix wie hin da!