Konzert:
Manegarm, Skyforger, Goddess Of Desire – Hamburg, MarX
by Meisenkaiser

Die Holländer GODDESS OF DESIRE bilden zwar auf jedem Echt-Metal-Fest einen absoluten Höhepunkt, bei dieser Tour wirkten sie aber ein wenig deplaziert. Die Jungs wirken wie SpinalTap, covern gut, aber fortwährend Bands wie Priest und Co. und hüllen sich dabei in Spandex-Hosen mit Metal-Suspensorium, Fell, Nieten und Leder und gucken dabei evil. Nur die Musik, nee, die ist nicht böse, sondern antiquiert und macht erst Sinn nach achtundrölfzig Promille innen Kopp. Zumal die Herrschaften auf ihre geliebten Showelemente (leicht bekleidete Tänzerinnen und Pyros) vollends verzichten mussten, weil sowohl der Tourbus als auch das MarX zu klein seien. Sagte jedenfalls Count August.
Setlist GODDESS OF DESIRE
1. Rites Of War
2. March To Meet
3. Victory Is Mine
4. War/Crusade
5. Majesty Of Metal
6. Ride
7. Metal Forever
8. Conquerors Divine
9. Scream For Metal True
Dann der heimliche Headliner: SKYFORGER aus Lettland. Die Balten sehen eher aus wie eine Versammlung von Catweazle, Waldschrat und Co., verwandeln den Schuhkarton MarX in ein Moloch der Freude. Bis in die letzten Reihe feiern die Fans, schütteln ihr und recken ihre Fäuste, überhaupt alles, aber mehr Fäuste. Die Balten strahlen enorme Spielfreude, stecken die Gäste in nullkommanichts an und sorgen für ein wirklich unvergessliches Konzerterlebnis. Klar, dass Block- und Panflöten, Dudelsack und allerlei folkloristische Instrumente für Vielfalt sorgen, in erster Linie aber schreiben SKYFORGER einmalige Black-Metal-Hymnen - nicht stumpf, nicht garage, nicht Klischee - einfach SKYFORGER. Wenn es Pagan-Gods gibt, dann kommen sie aus Lettland. Hammer! Oder besser: Faust!!!
Setlist SKYFORGER
1.Kauja Pie Saules
2. Kalejs Kala
3. Ugunskrusts
5. Sesas Arprata
6. Usins
(7. Nakts Debesu)
8. Garoza
9. Kavi
(10. Legenda)
11. Tumsa Un Sala
Schwer haben werden’s die Schweden von MANEGARM nach dieser Demonstration, soviel war klar. Fast unmöglich wird es sein, diese Stimmung zu übertrumpfen. Und in der Tat spielen die Jungs gegen stetigen Publikumsverlust wegen abfahrender Bahnen an. Denn an der Band selbst kann es nicht liegen. Sie sind voll bei der Sache, vor allem das Musiklehrer-Ebenbild an der Geige gibt Vollgas - erstaunlich, dass er sich bei der ganzen Fiedel- und Rumrennerei überhaupt noch auf beiden Beinen hält. Lediglich der etwas deplazierte Metalcorler steht fehl am Platze herum - pfui, "Don’t Core With Pagans", nee! Jedenfalls setzen die Schweden ein I-Tüpfelchen auf einen äußerst gelungenen Konzertabend - so sollte es öfter sein. SAhen auch die Mitglieder der anderen Bands so: UNd so marschierten Balten und Holländer ein, um die gelichteten Reihen aufzuzfüllen und feierten am Ende ein multinationales Pagan-Fest. Amen, ihr Rächer!
Setlist Manegarm:
1. Sigrblot
2. Skymningsresa
3. Fädernas Kall
4. Ursjälens Visdom
(5. Kolöga Trolltand)
6. Ravenous
7. Fimbultrollet
(8. Frekastein)
9. Hemfärd
10. Vrede
11. I Evig Tid
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